"Das Gesicht der Innenstadt", Eckhard Lüdecke, geht Ende des Monats in den Ruhestand. Rechts: Oberbürgermeister Frank Meyer (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)
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Krefeld. Ende des Monats geht Eckhard Lüdecke in den Ruhestand. Zuletzt hat er die Stadtverwaltung als Innenstadt- und Baustellen-Koordinator nach außen vertreten und dabei vor allem durch seine besonnene Art manche „Kuh vom Eis“ bekommen. Der 1951 in Uerdingen geborene Lüdecke trat nach seinem Architekturstudium am 1. Dezember 1979 seinen Dienst als Angestellter im Stadtplanungsamt im Baudezernat an. In den mehr als 37 Jahren hat er acht Amtsleiter, fünf Beigeordnete, drei Oberstadtdirektoren und vier Oberbürgermeister erlebt. „Meine Profession war immer auch ein Hobby, daher werde ich auch zukünftig an vielen Städtebau-Exkursionen teilnehmen. Aber ab sofort habe ich endlich Zeit, mich um Familie, Haus und Garten zu kümmern und Spaziergänge und Fahrradtouren zu machen“, sagt Lüdecke.

In seinen ersten Jahren kümmerte er sich unter anderem um das Rathausumfeld, den Schinkenplatz, den „Lindenplatz“ (Dreikönigenstraße / Steinstraße) und den Uerdinger Marktplatz. Er gestaltete das Wohnumfeld „Rund um Liebfrauen“, den Luisenplatz, rekonstruierte den Friedrichsplatz nach historischem Vorbild und entwickelte das Beleuchtungskonzept der Innenstadt samt „Seidenweberleuchte“. Danach arbeitete er zusammen mit Professor Humpert an dem „Rahmenplan Innenstadt“. Doch nicht nur in der City, auch in den Außenbezirken hinterließ er Spuren. Kurz nach seiner Ernennung zum Leiter der Abteilung Stadtgestaltung wurde er zusätzlich Projektleiter für die Sanierung des historischen Stadtkerns in Linn.

Im Jahr 1995 erfolgte dann die Ernennung zum Innenstadt-Koordinator. Erste Projekte in dieser Funktion waren die Umgestaltung der Hochstraße mit ihren Nebenstraßen und die Entwicklung der westlichen Rheinstraße zum verkehrsberuhigten Geschäftsbereich. In den Aktivkreis „Zentren-Managment“ wurde er berufen 1997 und war zuständig für die Umgestaltung des OstwallMittelstreifens zwischen Südwall und Neue Linnerstraße. Ab 1999 erfolgten dann zwei bis heute maßgebliche Entwicklungen in der City: Der Umbau der überdachten Königstraße und der Bau des Benisch-Hauses, wofür Lüdecke jeweils die städtische Projektleitung übernahm. 2002 wurde er zuständig für den Unterausschuss und das Wettbewerbsverfahren Theaterplatz, das am Ende dann schließlich zum Bau der Mediothek führte.

Ein Jahr später gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Aktivkreises südliche Innenstadt und sorgte hier unter anderem durch die aktive Betreuung der Investoren des Europaecks für die städtebauliche Entwicklung des Südens. Dem heute sehr beliebten Stadtmarkt half er 2005 aus den Kinderschuhen, dann war er mit dem „Kommunalen integrierten Handlungskonzept“ beschäftigt. Ab 2007 war er in seiner Funktion als Ostwallkoordinator verantwortlich für die Umgestaltung des Ostwalls mit neuem Bahnsteig einschließlich der neuen Stahl-Glasüberdachung. Schließlich entwickelte Lüdecke den Leitfaden für die Gestaltung von Außengastronomie, ehe er dann Mitglied in der Steuerungsgruppe Innenstadt wurde. Hier wurde maßgeblich die Entscheidung vorbereitet, in Krefeld auf ein großes Einkaufszentrum zu verzichten.

2014 wurde er schließlich im Rahmen des städtischen Baustellenmarketings zum Baustellenkoordinator ernannt, um die Großbaustellen in der Innenstadt zu koordinieren. „Ich hatte zwar in vielen der genannten Bereiche die Verantwortung,
hätte diese Positionen aber ohne ein gutes Team nicht wahrnehmen können“, sagt er rückblickend. Wegen seiner großen Erfahrung war Lüdecke bei vielen Diskussionen rund um den Städtebau ein gefragter Mann. So hielt er nicht nur viele Vorträge, sondern war auch über Jahre Vertreter der Stadt auf der Immobilienmesse „Expo Real“. Und so ganz lässt Lüdecke das Thema auch nicht los: „Die weitere Mitarbeit in der ‚Immobilien Standort Gemeinschaft‘ ist vereinbart, weil ich das Engagement der Innenstadtakteure besonders schätzen gelernt habe und hier helfen möchte.“ Zudem wird es Vorträge, unter anderem in der VHS, über die Krefelder Stadtentwicklung der vergangenen 40 Jahre geben.

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