Oberbürgermeister Frank Meyer verabschiedet den Leiter des Fachbereichs Sport und Bäder, Detlef Flick, in den Ruhestand. Bildmitte: Ehefrau Francien Flick (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)
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Krefeld. Oberbürgermeister Frank Meyer hat den Leiter des Fachbereichs Sport und Bäder, Detlef Flick, nach 40 Jahren im Dienst der Stadt Krefeld in den Ruhestand verabschiedet. In einer kleinen Feierstunde im historischen Ratssaal im Rathaus ließ Meyer die verschiedenen Stationen innerhalb der Stadtverwaltung noch einmal Revue passieren: „19 Jahre war er im Sozialamt, dort unter anderem für Schwerbehinderte, Kriegsopfer und Menschen in Seniorenheimen zuständig – und zwar für die Buchstaben Kr bis O. Als Anfang der 1990er-Jahre vor allem durch den Balkankrieg tausende Flüchtlinge nach Krefeld kamen, kümmerte er sich um die Unterbringung. Ihm liegt der menschliche Umgang, er ist einer, der empathisch ist, ohne in Gefühlsduselei zu verfallen. Insofern war es beinahe logisch, dass Dieter Pützhofen ihn im Jahr 2000 als Leiter des Referats Bürgeranfragen und Bürgerinteressen ins OB-Büro geholt hat.“ Pützhofen kannte Detlef Flick nicht nur als Mitarbeiter, sondern auch aus dessen Tätigkeit im Deutsch-Niederländischen Verein. „Flick – ist das nicht der Holländer?“, soll der ehemalige OB damals gesagt haben, als man ihm die Besetzung vorgeschlagen hat – und man erzählt sich, das anschließende Vorstellungsgespräch sei teilweise auf Niederländisch geführt worden“, wusste Meyer zu berichten. Neben den Bürgeranfragen fungierte Detlef Flick schon damals als inoffizieller „Sportbeauftragter“ des OB und befasste sich mit den diversen Krisen des KFC Uerdingen oder dem Triathlon am Elfrather See. Es folgten im Anschluss jedoch zunächst vier Jahre als stellvertretender Leiter im Ordnungsamt. Meyer: „Hier war er unter anderem für das Thema Knöllchen verantwortlich. Noch so ein Job, bei dem man viel Bürgerkontakt hat.“ 2008 wurde er schließlich Fachbereichsleiter Sport und Bäder, quasi da, wo er schon immer hingehört hat.

Denn Sport war im Leben des gebürtigen New Yorkers immer eine Komponente. Einige Jahre nachdem er als Dreijähriger mit den Eltern und dem älteren Bruder nach Krefeld gekommen war, brachte ihn eine Nachbarin zu den Leichtathleten von Preussen Krefeld, wo er sich zu einem guten Kurzstreckenläufer entwickelte. Er gewann als 50-Meter-Läufer gar die Kreismeisterschaft. Ab dem zwölften Lebensjahr folgten dann aber viele Jahrzehnte als linker Läufer im Fußballtrikot des Bockumer Sportvereins. „Ich wohnte direkt neben dem Platz, da wurde auch mal einfach geklingelt, wenn ein Mann fehlte“, erinnert Flick sich an viele Duelle auf dem staubigen Ascheplatz am Prozessionsweg. Nach der Fußballer-Karriere sattelte er aufs Laufen um. Dreimal lief er über die Marathon-Distanz. „Viele Menschen, mit denen ich in der Vergangenheit Sport getrieben hatte, begegneten mir in meiner Tätigkeit als Fachbereichsleiter jetzt wieder. Mit ihnen konnte ich in der Sprache der Sportler sprechen. Das erleichterte die Arbeit natürlich enorm.“

Dabei waren es keine leichten Zeiten, in denen er den Fachbereich leitete. „Spätestens mit Beginn des Nothaushalts waren die Gestaltungsmöglichkeiten deutlich eingeschränkt: Dass trotzdem auch in dieser Zeit einiges passiert ist und Krefeld seinen Ruf als Sportstadt bewahren konnte, ist unter anderem Detlef Flicks Verdienst“, bedankte sich Frank Meyer bei seinem Kollegen. Die freie Zeit wird Flick nun mit seinen Hobbys füllen, der Familie, Urlauben an der Nordsee, Gartenarbeit, Sauna und den ehrenamtlichen Tätigkeiten als Mitglied bei „Bockum bewegt sich“ und im erweiterten Vorstand des Stadtsportbunds.

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