OP durch Prof. Dr. Kaiser (Foto: Bettina Engel-Albustin)
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Kamp-Lintfort. Ende der 1950er Jahre erteilte der Münsteraner Diözesanbischof Dr. Michael Keller den Krankenschwestern des Heiligen Franziskus einen besonderen Auftrag: Sie sollten in Kamp-Lintfort ein Krankenhaus zur Allgemein-Versorgung errichten. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es dort nur ein kleines Behelfskrankenhaus. Heute feiert das Krankenhaus sein 50-jähriges Jubiläum und lädt am 10. September zu einem Tag der offenen Tür ein.

Bereits im Jahr 1960 wurde das Grundstück gekauft und die Vision nahm Gestalt an. Nach der Grundsteinlegung 1963 ging es zügig voran und schon am 1. Oktober 1967 nahm das neue Krankenhaus, benannt nach dem heiligen Bernhard von Clairvaux, seinen Betrieb auf. Es bestand aus den Hauptabteilungen Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Röntgen- und Strahlenheilkunde. Hinzu kamen die Belegstationen für Hautkrankheiten und Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen.

Stetiges Wachstum und Wandel

1971 kam mit der Anästhesiologie und Intensivmedizin eine weitere Hauptabteilung dazu, die zusätzliche Belegabteilung Orthopädie wurde 1979 zur Hauptabteilung. 1990 teilte sich der Bereich der Inneren Medizin in die Hauptabteilungen Gastroenterologie und Kardiologie auf. Zum 25-jährigen Jubiläum 1992 hatte das St. Bernhard-Hospital bereits acht Hauptabteilungen.

„Regelmäßige Investitionen in Medizin und Pflege sorgten dafür, dass das Behandlungsspektrum kontinuierlich verbessert und ausgeweitet wurde“, berichtet Geschäftsführer Dr. Conrad Middendorf. So wurde die Röntgendiagnostik erweitert, Sonografie und Endoskopie verstärkt. 1995 starteten umfangreiche Baumaßnahmen. Es entstand ein zusätzlicher Funktionstrakt mit Schockraum und neuer Liegendanfahrt für die Notarztwagen im Erdgeschoss. In den Obergeschossen fanden das Herzkatheter-Labor, der CT-Raum, ein großer Aufwachraum für die Überwachung der operierten Patienten sowie weitere Behandlungsbereiche ihren Platz. Die Eingangshalle erhielt ein modernes Ambiente. Um der rasanten Entwicklung in der Chirurgie gerecht zu werden und die Abteilung für die Zukunft gut aufzustellen, wurde diese in die Bereiche: „Allgemein- und Viszeral-Chirurgie“, „Unfallchirurgie“ und „Gefäßchirurgie“ geteilt.

1998 folgte auch in der Orthopädie die Aufteilung in „Orthopädische Chirurgie“ und „Konservative Orthopädie“. 2001 öffnete das Gesundheitszentrum seine Pforten.

Permanente Investitionen

2004 wurde das St. Bernhard-Hospital in die von den Franziskanerinnen gegründete St. Franziskus Stiftung Münster überführt. „Sie ist heute eine der größten katholischen Krankenhausgruppen Nordwestdeutschlands und vereint 14 Krankenhäuser mit mehr als 3.700 Betten, neun Behinderten- und Senioreneinrichtungen sowie zwei Hospize unter ihrem Dach“, erläutert Conrad Middendorf.

In Kamp-Lintfort folgten derweil neue Bau- und Umbaumaßnahmen. Es entstanden ein neues Ärztehaus mit Dialysezentrum, das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) und eine Zentralambulanz. Außerdem wurde das Obergeschoss als Ausweichstation für die Renovierungsphase eingerichtet. Zusätzlich bezog die Palliativstation, die mit vielen Spenden finanziert wurde, ihre neuen Räume in der 4. Etage.

2015 startete dann die Kernsanierung des Bettenhauses mit Fassadensanierung an der Südseite. „Planmäßig werden diese Maßnahmen in den nächsten Jahren abgeschlossen sein“, freut sich Josef Lübbers, Kaufmännischer Direktor.

Moderne Klinik mit hohem Standard

Fast fünf Jahrzehnte lang verantworteten die „Mauritzer Franziskanerinnen“ die Betreuung der Patienten und widmeten sich intensiv der Krankenpflege. Die Ordensschwestern wurden von Mitarbeitern und Patienten gleichermaßen geschätzt. „Der Abschied fiel uns allen sehr schwer, als 2016 der Schwesternkonvent aus Altersgründen geschlossen wurde“, erinnert sich Josef Lübbers.

Stolz ist das Haus auch auf die eigene Krankenpflegeschule, die schon sechs Monate nach der Eröffnung des Hospitals an den Start ging. „Seit jeher kommt von dort der qualifizierte und gut ausgebildete Pflegenachwuchs für unser Haus. „Die Krankenpflegeschule sorgt dafür, dass es in der Pflege keinen Engpass gibt“, erläutert Pflegedirektor Willi van Stiphoudt.

Zum 50-jährigen Jubiläum präsentiert sich das St. Bernhard-Hospital als moderne Klinik mit hohem medizinischem Standard. Die Patienten kommen dank des exzellenten Rufs mittlerweile auch aus der Region weit über Kamp-Lintfort hinaus. Dazu tragen auch die zahlreichen externen Zertifizierungen und Auszeichnungen bei.

Regelmäßig werden Ärzte des Hauses in Fachpublikation und Portalen ausgezeichnet und gehören, laut der Zeitschrift Focus, zu den „Top-Medizinern in Deutschland“. Mehr als 700 Mitarbeiter kümmern sich heute in den zehn Fachkliniken um jährlich rund 16.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten.

Tag der offenen Tür am 10. September

Am Sonntag, 10. September startet um 11:00 Uhr der Tag des 50-jährigen Jubiläums des St. Bernhard-Hospitals mit einem Familiengottesdienst im Festzelt.

Alle Interessierten haben dann ab 12:00 Uhr die Möglichkeit, einen Blick in die unterschiedlichen Bereiche des Krankenhauses zu werfen. Bis 17:00 Uhr stellen sich die Fachkliniken in den Räumen der Zentralambulanz. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Mitmach-Aktionen: Das neue Herzkatheter-Labor sowie ein Operationsaal können besichtigt werden, ebenso gibt es die Möglichkeit, einen Einblick in die Dialyse zu bekommen. Zur Entspannung bieten die Physiotherapeuten der salvea Massagen an. Und wer wissen möchte, wie es um seinen Blutdruck oder Blutzucker steht, kann sich beides fachkundig messen lassen.

Gemeinsam mit dem Tag der offenen Tür findet auch das Familienfest des Familienzentrums St. Josef im Festzelt und in den Außenbereichen des Hospitals statt. Besonders Kinder und Jugendliche werden ihre Freude an den vielfältigen Angeboten haben. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt – sowohl im Festzelt als auch in den Außenbereichen können sich die Besucher kulinarisch stärken.

Für Besucher, die mit dem Fahrrad zur Veranstaltung kommen, gibt es einen eigenen Fahrradparkplatz in der Nähe des Festzeltes.

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