IT-Dezernent Harald Vieten mit CDO Jürgen Brings (l.) und CIO Horst Werner (r.) (Foto: Rhein-Kreis Neuss)
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Rhein-Kreis Neuss. Die Kreisverwaltung sieht sich bei der Digitalisierung im landesweiten Vergleich auf einem guten Weg. Modellprojekte wie die Möglichkeit, Kfz-Anschriftenänderungen in den Einwohnermeldeämtern in Jüchen und Rommerskirchen vorzunehmen, sollen den Bürgern zusätzliche Behördengänge ersparen. Neue Online-Angebote bei Terminvergaben, Anhörungs- und Auskunftsverfahren sowie im Geoportal des Kreises sollen den Bürger- und Unternehmensservice (www.rhein-kreis-neuss/onlinedienste) verbessern. Auch die eigenen, vom Kreis entwickelten Apps wie beispielsweise die Straßenverkehrsamts-App „Mein StVA“, die Heimfinder-App und die Rettungsdienst-App stoßen bei den kommunalen Nachbarn auf großes Interesse. Einige Kommunen möchten die innovativen App-Entwicklungen des Kreises sogar übernehmen.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hat Digitalisierung und E-Government zur Chefsache gemacht und bereits in jüngerer Vergangenheit verschiedene Maßnahmen und Vorhaben eingeleitet, um die Themen in der Kreisverwaltung voranzubringen. Nun sollen weitere organisatorische Maßnahmen den Weg zur digitalen Kreisverwaltung ebnen. Dazu wird auch die IT-Abteilung des Kreises neu aufgestellt. Neben dem CIO (Chief Information Officer) Horst Weiner konnte die neu geschaffene Funktion eines CDO (Chief Digital Officer) intern mit Jürgen Brings besetzt werden.

„Während der CIO sich um den reibungslosen Betrieb und die Weiterentwicklung der Verwaltungs-IT kümmert, das sind rund 3 000 PC und 200 Fachverfahren in Verwaltung und Kreisschulen, fungiert der CDO als Ansprechpartner und Promotor der Digitalisierung in allen Fachbereichen der Verwaltung“, erläutert IT-Dezernent Harald Vieten. Weitere neue Innovationen und Online-Services sollen hier zentral entwickelt und vorangetrieben werden. „Im Rahmen unserer Strategie sehen wir die Digitalisierung als Norm, nicht als Alternative. Jeder, vom Sachbearbeiter bis zur Amtsleitung, muss sich noch mehr Gedanken darüber machen, wie Prozesse vereinfacht und digital umgesetzt werden können.“ Vieten will auch ein neues Bewusstsein für Daten in der Verwaltung etablieren. Zahlreiche Daten würden in den Ämtern erhoben, jedoch noch zu wenig für die interne Steuerung, für die Prozessoptimierung oder für die Verbesserung der Bürger- und Unternehmerservices genutzt. In diesem Zusammenhang soll noch in diesem Jahr ein Open-Data-Portal des Kreises entstehen. Als wichtigen weiteren Punkt auf seiner Agenda nennt er auch den IT-Kompetenzaufbau bei den Verwaltungsmitarbeitern. Durch Schulungs- und Fortbildungsangebote soll die IT-Kompetenz verbreitert und den Mitarbeitern ein besseres Rüstzeug für die neuen digitalen Möglichkeiten mitgegeben werden. Diese Kompetenzen sollten nach Ansicht Vietens auch stärker im Fokus der Ausbildung stehen.

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