Oberbürgermeister Thomas Kufen (Mitte) überreicht die MRE-Siegel an Essener Krankenhäuser in der 22. Etage des Essener Rathauses (Foto: Peter Prengel, Stadt Essen)
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Essen. 15 Essener Krankenhäuser wurden heute mit der dritten Stufe des MRE-Hygiene-Siegels für Qualität und Transparenz ausgezeichnet. Das Siegel wird seit 2013 vom Gesundheitsamt der Stadt Essen und dem Netzwerk Essener Standard – Schutz vor Infektionen mit multiresistenten Erregern (MRE) verliehen.

Folgende Krankenhäuser haben aus der Hand von Oberbürgermeister Kufen das Siegel erhalten:

  • Alfried Krupp Krankenhaus Steele,
  • Alfried Krupp Krankenhaus Rüttenscheid,
  • Elisabeth-Krankenhaus,
  • Herzzentrum Essen-Huttrop,
  • Haus Berge,
  • St. Joseph Krankenhaus Kupferdreh,
  • Katholisches Klinikum Essen,
  • Marienhospital Altenessen,
  • Philippusstift Borbeck,
  • St. Vincenz Krankenhaus Stoppenberg,
  • Huyssens-Stift,
  • Knappschaftskrankenhaus,
  • Evangelisches Krankenhaus Essen-Werden,
  • Universitätsklinikum Essen,
  • Ruhrlandklinik,
  • St. Josef Werden.

Ziel des Siegels ist vor allem, die Essener Krankenhäuser zur Erreichung eines überdurchschnittlichen Hygiene-Standards zu motivieren, immer wieder aktuelle Standards zu definieren und diese über die Qualitätsziele des Siegels umzusetzen, die Kommunikation zwischen Gesundheitsamt und den Kliniken zu intensivieren und den Gesundheitsstandort Essen zu stärken.

Bei den Qualitätszielen des dritten MRE-Siegels wurden folgende Schwerpunkte gesetzt:

  • Der Händedesinfektionsmittelverbrauch wird kontrolliert und quantifiziert. Über die Auswertung der HandKiss Daten wurde den Krankenhäusern zurückgespiegelt, wie gut sie im nationalen Vergleich liegen.
  • Multiprofessionelle Teams, bestehend aus Klinikerinnen und Klinikern, Hygienikerinnen und Hygienikern, Apothekerinnern und Apothekern sowie Mikrobiologinnen und -biologen sollten die antibiotische Therapie von Risikopatientinnen und -patienten individuell planen.
  • Die Zahl der hygienerelevanten Beschäftigten wurde anhand dessen bewertet, ob sie den gesetzlichen Empfehlungen entspricht.

Zum Hintergrund:

In Deutschland kommt es Schätzungen zufolge jährlich zu mindestens 400.000 bis 600.000 Infektionen im Zusammenhang mit medizinischen Behandlungen. 94 Prozent dieser Infektionen werden durch Antibiotika-empfindliche Bakterien, die meist aus der Patienten-eigenen Flora stammen, verursacht. Bei etwa 6 Prozent jedoch handelt es sich um Bakterien mit besonderen Antibiotika-Resistenzen, sogenannte multiresistente Erreger (MRE). Dies erschwert die Behandlung, führt häufig zu einem verlängerten Aufenthalt im Krankenhaus mit stärkeren Belastungen für die Patientinnen und Patienten und je nach Erreger zu besonderen Hygiene-Schutzmaßnahmen. Krankenhäuser gelten als besonderer Risikobereich, da hier besonders kranke, zunehmend ältere und oftmals mehrfacherkrankte Patientinnen und Patienten behandelt werden.

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