TV-Aufnahmen im Deutschen Textilmuseum mit dem Asienexperten Walter Bruno Brix und Museumsleiterin Annette Schieck (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation)
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Krefeld. Chinesischer Sender berichtet über aktuelles Forschungsprojekt

Ein TV-Team des Kulturmagazins „Nihao Deutschland“ hat einen Beitrag über das Deutsche Textilmuseum Krefeld produziert. „Nihao“ ist chinesisch und bedeutet „Guten Tag“. Die tägliche Sendung berichtet für Chinesen in Deutschland und Deutsche in China. Museumsleiterin Dr. Annette Schieck führte das Team durch das Haus und die aktuelle Ausstellung „Tracht oder Mode. Die europäische Sammlung Paul Prött“. Dabei erläuterte sie Hintergründe zu der Ausstellung, erzählte über die Recherchen zu dem Thema und berichtete von der Förderung der SparkassenKulturstiftung Krefeld. Seit 2017 erhält das Museum diese auf fünf Jahre angelegte Schwerpunktförderung für das Langzeitprojekt „Ans Licht“. Es umfasst fünf Teilprojekte, die sich der Erforschung von Sammlungsbereichen widmen. Das erste Projekt schließt nun mit der Trachtenausstellung ab, während das zweite bereits begonnen hat und sich mit asiatischen Textilien befasst. Diese werden von Walter Bruno Brix erforscht, der dem Sender chinesische Beispiele zeigte. „Hier liegt ein atemberaubender Schatz. Es gibt so viel Spannendes zu entdecken“, sagt Brix. Er untersucht aktuell den ostasiatischen Bestand des Museums.

Er präsentierte dem TV-Team unter anderem ein Fragment eines Kaisergewandes aus dem 18. Jahrhundert. Es stammt aus der chinesischen Qing-Dynastie (1644 bis 1911). Die gelbe Grundfarbe des Objektes steht für dieses Herrscherhaus. „Die Qualität ist unglaublich“, schwärmt der Wissenschaftler aus Köln. Einen großen Ausschnitt ziert ein Drache mit fünf Krallen. Solche Darstellungen blieben dem Kaiser, seiner Mutter und seiner Frau vorbehalten. Unterhalb des Drachenkopfes befindet sich eine Scheibe, die den Mond symbolisiert. Darauf stampft ein weißer Hase das Elixier der Unsterblichkeit. Zudem finden sich andere Symbole und Ornamente, die nur einem Kaiser erlaubt waren. „Das hat kein Hobbyweber, sondern Spezialisten in einer großen Werkstatt angefertigt“, berichtet Brix. Nach einer 1:1-Zeichnung seien solche Gewänder gewebt worden. Für derartige feine Seidenarbeiten haben sich die Weber die Fingernägel wachsen lassen und die Nägel wie Kämme eingeschnitten, um die filigrane Seide weben zu können. Und wenn die fertige Arbeit der strengen Kontrolle der Zensoren genügte, gelangten sie letztlich an den chinesischen Kaiserhof.

Der Sendung „Nihao Deutschland“ berichtet über Veranstaltungen und Persönlichkeiten, die als „Brückenbauer“ zwischen China und Deutschland fungieren. Sie ist eine Koproduktion zwischen der Deutschen Fernsehnachrichten Agentur und der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. In Deutschland wird das Format unter anderem im Kabelnetz in Nordrhein-Westfalen gesendet. Außerdem ist die Sendung auf den Online-Kanälen von Xinhua zu sehen. Aktuelle Beiträge können in der Mediathek unter www.nihaodeutschland.de gesehen werden.

Die Sammlung des Deutschen Textilmuseums Krefeld umfasst annähernd 30 000 Objekte aus aller Welt. Sie ist neben einer Textilsammlung im französischen Lyon die bedeutendste Sammlung in Europa. Weitere Informationen stehen unter www.krefeld.de/textilmuseum.

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