Oberarzt Dr. Andreas Dencker ist Experte für Brandverletzungen (Foto: Helios)
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Duisburg. Kaum ist Weihnachten vorbei, gerät das Glitzern des Baumes in Vergessenheit und man sucht das perfekte Funkeln für den Nachthimmel: Ob Galaxy Dream, Sweet Stars oder Space Time. Ihre Namen versprechen einiges, doch lassen sie die Gefahr unerwähnt. Feuerwerkskörper malen die tollsten Bilder in den Himmel, doch ist man nicht vorsichtig genug, können uns die bunten Raketen schlimme Verletzungen zufügen.

Bei Unfällen mit Feuerwerkskörpern sind oftmals ein oder mehrere Finger oder die gesamte Hand betroffen. „Die Patienten kommen mit abgetrennten Fingern, Verbrennungen, Frakturen und Weichteilverletzungen an den Händen ins Krankenhaus. Immer wieder sind auch schwerere Verletzungen dabei, die durch die Explosion von Feuerwerkskörpern direkt am Körper stammen“, berichtet Dr. med. Andreas Dencker, Oberarzt der Plastischen und Handchirurgie an der Helios St. Johannes Klinik in Duisburg.

Damit solche Verletzungen nicht entstehen, hat der Chirurg wertvolle Tipps parat. Man sollte keine selbst gebastelten oder manipulierten Feuerwerkskörper nutzen. Verwenden Sie am besten nur Feuerwerkskörper mit einer BAM-Prüfnummer (Bundesamt für Materialprüfung) und achten Sie auf das CE-Zeichen. Feuerwerkskörper sollten verschlossen und sicher gelagert werden. Verstauen Sie diese nie als Vorrat am Körper. Bitte verzichten Sie auf das Anzünden von Feuerwerkskörpern, wenn Sie alkoholisiert sind. Benutzen Sie standsichere Rohre oder Flaschen zum Abfeuern der Raketen. Blindgänger sollten sofort entsorgt und nicht noch einmal angezündet werden. Besonders Jugendliche werden oft Opfer von Verbrennungen bei Unfällen mit Feuerwerkskörpern, deshalb gilt hier lieber: keine Feuerwerkskörper in Kinder- oder Jugendhände.

Ist trotz der Tipps ein Unfall geschehen, gilt: So schnell wie es geht in ein Krankenhaus. Am besten suchen Sie einen Handchirurgen auf, denn die sind für solche Fälle Spezialisten. „Abgetrennte Finger unbedingt einsammeln und in einem trockenen Behälter mit in die Klinik bringen“, rät Dr. Andreas Dencker. „In den ersten Stunden nach dem Unglück besteht meist die Chance abgetrennte Gliedmaßen wieder annähen zu können.“

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