Andreas Horster vom Vorstand des Kommunalbetriebs, Harald Köhnen (2. Vorsitzender der Flachmarkt AG), Melanie Teeuwen (Kassiererin der Flachsmarkt AG) und Alexander Raitz von Frentz (Vorsitzender der AG Flachmarkt, von links) präsentieren einen der 15 Gullydeckel (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)
Anzeige

Krefeld. Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt investiert 24 000 Euro in das Projekt

Wer demnächst im historischen Stadtkern von Linn spazieren gehen wird, mag sich über die neuen Kanaldeckel wundern: Diese zieren ab sofort vier Linner Siegel, jeweils 15 Kanaldeckel mit einem Motiv. Die Idee mit den Kanaldeckeln samt Siegeln stammt aus der Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt, die in das Projekt 24 000 Euro investierte. „Das Geld kommt aus dem Erlös des Flachsmarkts“, so Vorsitzender Alexander Raitz von Frentz. Die AG hat so den Kauf von 60 Einheiten finanziert. Der Kommunalbetrieb Krefeld tauscht diese bereits seit dem vergangenen Herbst aus. „Bis Ende Mai werden wohl alle verlegt sein“, sagt Andreas Horster vom Vorstand des Kommunalbetriebs.

Das älteste hier verwendete Schöffensiegel ist aus einer Urkunde aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bekannt. Es zeigt im gespaltenen Schild links das halbe Klevische Wappen und rechts einen steigenden, einschwänzigen, ungekrönten Löwen. Ein weiteres Motiv der Reihe stellt dein „ChurcoIInisch-LinischesSchwertgerichts-SiegeI“ dar. Dieses Schwertgerichts-Siegel wurde nach einem Stempelabdruck aus dem Nachlass von Rhodius de Greiff angefertigt. Wann dieses Siegel zuerst benutzt wurde, ist nicht bekannt.

Als Stadt wurde Linn erstmals 1315 urkundlich erwähnt und erhielt damit das Recht, ein Siegel zu führen. Für eine Reihe von Kanaldeckeln wurde in diesem Zusammenhang ein Motiv aus dem 16. Jahrhundert ausgewählt: Sigillum Civitatis Linensis 1591. Zentral steht hier ein Burgturm mit Zinnen. Die Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Köln symbolisieren drei Wappenschilde mit dem schwarzen Kreuz im silbernen Feld. Schließlich ist künftig auch das Schöffensiegel „Sigillum Scabinorum in Lynne 1397“ auf einigen Kanaldeckeln zu sehen. Es wurde einer Urkunde aus dem Jahr 1571 angehängt. Dieses Siegel war bis 1638 in Gebrauch.

Die 60 entfernten Kanaldeckel aus der Linner Altstadt werden, sofern sie noch in Ordnung sind, vom Kommunalbetrieb an anderer Stelle als Ersatz eingesetzt. „Die Linner Kanaldeckel gehen jetzt erstmal bei uns ins Lager“, so Horster.

Beitrag drucken
Anzeige