Rheinberg. Führung durch das Werk in Rheinberg – Lob für geplantes Kraftwerk
Bis auf 65 Meter geht es mit dem Fahrstuhl hoch, die letzten Meter über eine Stahltreppe. Dann steht Weihbischof Rolf Lohmann mit Solvay-Werkleiter Norbert Mülders auf dem Dach des Kraftwerks des Chemieunternehmens in Rheinberg. Aus der Höhe kann man einen Großteil des Kreises Wesel überblicken. „Hier verbringen Sie also Ihre Mittagspause?“, fragt der Weihbischof lachend.
Der Rundumblick vom Kraftwerksdach ist der letzte Teil einer Werksführung, während der sich der Weihbischof über die Arbeitsbedingungen bei Solvay informierte. Immer wieder nutzte er während des Rundgangs durch die unterschiedlichen Bereiche des Unternehmens die Möglichkeit, mit den Mitarbeitern zu sprechen, beispielsweise in der Werkstatt und der Messwarte. Dort erfuhr er, wie das Werk kontrolliert, dass Luft und Wasser in der Umgebung nicht mit Schadstoffen belastet werden.
Schon zu Beginn der Führung ließ sich „Umweltbischof“ Lohmann – er ist in der Sozialkommission für Umweltfragen zuständig – über das geplante neue Altholz-Kraftwerk informieren, für das derzeit das Genehmigungsverfahren läuft. „Durch dieses neue Kraftwerk werden wir den CO2-Ausstoß aus fossilen Brennstoffen um 25 Prozent reduzieren können. Auch die Emissionen von Stickoxiden, Schwefeloxiden und Staub werden im Regelbetrieb signifikant sinken“, erklärte Mülders. Lohmann betonte: „Es ist wichtig, das Thema Umweltschutz ständig im Blick zu behalten. Das, was hier mit dem neuen Kraftwerk getan wird, sehe ich als positiv und unterstützenswert an. Wenn ein großer Arbeitgeber wie Solvay beim Schutz der Umwelt voran geht, dann finde ich das ermutigend.“ Lobende Worte äußerte er für die Initiative des Unternehmens, aus der Kantine sämtliches Plastikgeschirr zu verbannen und stattdessen auf wiederverwertbare Teller und Holzbesteck zu setzen.
Während des Besuchs tauschte sich der Weihbischof mit dem Werkleiter zudem darüber aus, wie der Betrieb mit den Mitarbeitern kommuniziert. „Die Mitarbeiter müssen wissen, wo sie stehen“, sagte Mülders, „daher kommunizieren wir offen unsere Ziele. Es ist wichtig, dass es gegenseitiges Vertrauen gibt. Wenn etwas nicht passt, dann muss das gesagt werden, nur dann kann dagegen angearbeitet werden.“ Gerade erst habe es eine Schulung für Führungskräfte gegeben, um sie für Anzeichen eines „Burnout“ oder einer Depression bei Mitarbeitern zu sensibilisieren. „Eines unserer Unternehmensziele ist, dass die Mitarbeiter sich wohl fühlen“, bekräftigte Mülders. Es sei gut, „dass man sieht, wenn es Probleme gibt und dass dann etwas getan wird“, antwortete Lohmann.
Er bedankte sich schließlich für die Führung durch das Werk, in dem rund 400 eigene sowie etwa 250 Mitarbeiter aus Partnerfirmen arbeiten und in dem sich knapp 40 Auszubildende auf das Berufsleben vorbereiten. „Es ist mir wichtig, die Arbeitsplätze und die Situation der Arbeiter in der Region kennenzulernen“, betonte der Weihbischof, der auch künftig Unternehmen am Niederrhein und in Recklinghausen besuchen möchte.