Bei der Abschlusspräsentation waren auch Oberbürgermeister Sören Link und IHK-Präsident Burkhard Landers, beide an der Spitze des Beirats des Duisburger Schulmodells, vor Ort (Foto: Niederrheinische IHK / Jacqueline Wardeski)
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Duisburg. 20 Jugendliche loten Stärken in den Ferien aus

Für viele Jugendliche steht fest: Nach der Schule ziehe ich in die erste eigene Wohnung. Aber was kann ich mir eigentlich leisten, wenn ich einen Job habe? 20 Jugendliche der achten Klasse der Herbert-Grillo-Gesamtschule aus Duisburg-Marxloh setzten sich in den Osterferien mit ihrer Lebensplanung und den Erwartungen an den Beruf auseinander. Dafür hatten sie sich um einen Platz beim Berufsorientierungs- und Sprachcamp des Duisburger Schulmodells – ein Projekt der Niederrheinischen IHK – beworben.

Die Nähe zu Duisburger Ausbildungsbetrieben ist eine Besonderheit des Camps. Azubis und Ausbildungsverantwortliche stellten ihr Unternehmen sowie die Ausbildungsberufe im Camp vor oder die Jugendlichen besuchten die Betriebe. Neben einem Vor-Ort-Termin bei der Collin KG stand der Besuch bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann auf dem Programm. Auch die persönlichen Geschichten verschiedener Gäste aus der Duisburger Wirtschaft gaben Inspiration für die Zukunft. Denn ihre Werdegänge standen meist unter dem Motto: „Je eckiger, desto besser“. Das weiß auch IHK-Projektkoordinator Yassine Zerari: „In meinem beruflichen Leben spielte die Herkunft aus Marxloh keine Rolle. Wichtig ist, dass man klare Ziele hat und diese konsequent verfolgt.“

Erstmalige Kooperation mit der Uni Duisburg-Essen

Besondere Unterstützung erhielt das Camp in diesem Jahr von der Universität Duisburg-Essen. Zwei Studenten der Wirtschaftspädagogik organisierten das Planspiel „Was kostet das Leben?“ Die Aufgabe für die 13- bis 15-Jährigen: Einen Ausbildungsberuf wählen und anschließend detailliert eine Aufstellung aller Lebenshaltungskosten erstellen. Neben dem Kennenlernen vom Berufen und Betrieben liegt der Fokus des Camps auf dem Training von Social Skills, wie der Fähigkeit im Team zu arbeiten. Gemeinsam mit Pädagogen der Träger der freien Jugendhilfe Mabilda und Jungs e. V. probierten die Teilnehmer beispielsweise, wie es am besten funktioniert, 40 Tennisbälle gleichzeitig in Bewegung zu halten. Der Schlüssel zum Erfolg: immer miteinander kommunizieren.

Stolze Präsentation der Ergebnisse am Abschlusstag

Die Ergebnisse ihrer Projektarbeit präsentierten die Jugendlichen am Abschlusstag. IHK-Präsident Burkhard Landers lobte die Achtklässler ausdrücklich: „Ihr habt bewiesen, dass ihr motiviert seid und dass ihr etwas auf die Beine stellen könnt. Das sind wichtige Eigenschaften für den Beruf und für viele Betriebe genauso bedeutend wie Noten. Die Unternehmen in Duisburg brauchen euch.“ Auch die 14-jährige Eylemnur Capan freute sich über die Anerkennung und ist nun restlos überzeugt: „Gut, dass ich hier im Camp war. Jetzt habe ich einen konkreten Plan, wie ich meine Ziel erreiche.“

Unterstützung aus der Wirtschaft und der Stadtspitze

Vor sechs Jahren gründete die IHK einen Beirat für das Duisburger Schulmodell, in dem sich Unternehmer vor Ort engagieren. Auch das Berufsorientierungs- und Sprachcamp ist innerhalb der Initiative entstanden. Die beiden Vorsitzenden, Oberbürgermeister Sören Link und IHK-Präsident Burkhard Landers freuten sich, dass das Camp bereits zum fünften Mal erfolgreich stattgefunden hat.

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