Nachwuchs in zwei innovativen Handwerksberufen: Die jungen Elektroniker und Anlagenmechaniker aus Krefeld wurden gemeinsam losgesprochen (Foto: privat)
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Krefeld. Sie sind jetzt Profis in zwei besonders innovativen Handwerksberufen: Insgesamt 45 Elektroniker und Anlagenmechaniker feierten in Krefeld den erfolgreichen Abschluss ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung.

Bei der gemeinsamen Lossprechungsfeier der Elektro-Innung und der Innung für Sanitär, Heizung, Klima, Apparatebau Krefeld erhoben die Obermeister Peter Rath (Elektro) und Willi Gobbers (SHK) die jungen Handwerker im Saal „Goldener Hirsch“ offiziell in den Gesellenstand. 23 Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik sowie 22 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik nahmen stolz ihre Gesellenbriefe entgegen.

Als Jahrgangsbeste ihrer Innungen bestanden Jens Dräger und Florian Maximilian Jung ihre Gesellenprüfung. Beide sind durchaus ungewöhnliche „Jung“-Gesellen: Elektroniker Dräger ist schon 34 Jahre alt, und auch Anlagenmechaniker Jung (31) hat die 30 bereits überschritten.

Jens Dräger hat seine Ausbildung im Betrieb von Frank Dahl in Kempen absolviert, nachdem er zunächst fünf Semester Chemie und dann sechs Semester Verfahrenstechnik studiert hatte. Beides war nicht das Richtige. Das fand er im Handwerk. Spaß hat ihm die Arbeit schon immer bereitet – bereits als Kind lernte er durch seinen Vater handwerkliche Tätigkeiten kennen. „Ich habe nun quasi mein Hobby zu meinem Beruf gemacht“, sagt der verheiratete Vater von drei Kindern. Am Elektrohandwerk schätzt er besonders die Vielseitigkeit. Und er hat das nächste Ziel bereits im Blick: „Ich bleibe im Betrieb und will den Meister machen.“

Florian Maximilian Jung lebte seit seinem achten Lebensjahr in Spanien, wo er nach der Schule als Fensterbauer arbeitete. Die Wirtschaftskrise dort veranlasste ihn, nach Deutschland zurückzukommen und hier einen Ausbildungsplatz zu suchen. Den erhielt er als Anlagenmechaniker bei der Carl Lechner GmbH in Krefeld. „Mir macht alles Technische Spaß“, sagt Jung, der aus einer Familie von Juristen und Anwälten stammt – „Hauptsache Handwerk“. Er fügt hinzu: „In keinem anderen Land gibt es dieses duale System aus praktischer Ausbildung im Betrieb und Theorie in der Berufsschule.“ Jung bleibt bei Lechner. In Abendschule will der zweifache Vater nun seinen Meister machen, eine spätere Selbständigkeit kann er sich vorstellen.

„Sie sind Experten in Sachen Gebäudetechnik“ – mit diesen Worten beglückwünschte Marc Peters, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, die Gesellen zu ihrer Berufswahl. Während sich die Anlagenmechaniker um Wärme im Haus, ressourcenschonende Heizungen und das Wohfühl-Bad als Rückzugsort kümmerten, beschäftigten sich die Elektroniker zunehmend mit dem „Smart Home“. Damit sorgten sie, so Peters, für „mehr Wohn- und Lebensqualität und Energieeinsparung“. Für den Hauptgeschäftsführer ist klar: „Es gibt viel für Sie zu tun. Beides sind tolle Berufe, und Sie haben sich für einen zukunftssicheren Arbeitsplatz entschieden.“

Das bestätigte Obermeister Peter Rath: „Noch nie waren die Aufgaben in unseren Handwerken komplexer als heute“, sagte er. Und sein Amtskollege Willi Gobbers von der SHK-Innung erklärte, angesichts der rasanten technischen Entwicklung müssten die jungen Gesellen am Ball bleiben: „Ihr brennt darauf, all das umsetzen, was ihr gelernt habt. Qualifiziert euch weiter, beispielsweise zum Techniker, Meister oder Ingenieur, und nehmt die Herausforderungen an.“

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