Die Notfalldose enthält wichtige Informationen, die bei einem Notfall relevant sein werden: Notfall- und Impfpass, bekannte Allergien, Medikamentenplan, Hinweis auf eine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht, usw. (Foto: privat)
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Kreis Wesel. Der Betreuungsverein der Arbeiterwohlfahrt setzt auf Medikamenten-Plan und Impfpass aus dem Kühlschrank. Die Idee wird schon in ganz Deutschland umgesetzt.

Seit hundert Jahren setzen sich die Mitglieder der AWO ehren-, als auch hauptamtlich für die Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben ein. Ein besonderes Thema ist dabei die Beratung und Unterstützung zur Vorsorge in persönlichen Angelegenheiten. Neben den Angeboten zur Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und der Patientenverfügung bietet der AWO-Betreuungsverein nun auch Beratungssprechstunden zur AWO-Notfalldose an. Kostenpunkt der Notfalldose: 1,99 EUR.

Wie die Notfalldose im Ernstfall funktioniert, zeigt das Beispiel aus der Wohnung einer 78-jährigen Seniorin: Die alarmierten Rettungskräfte sind im Einsatz. Vor Ort angekommen, leisten sie Erste Hilfe und werfen in der Küche gleich einen Blick in den Kühlschrank. Sie suchen und finden die Notfalldose, in der alle wichtigen persönlichen Daten und Infos über Vorerkrankungen der Bewohnerin hinterlegt sind. Das macht den Rettern die Arbeit nun wesentlich einfacher.

Und woher weiß der Rettungsdienst, ob er die Patienten-Daten auch dort suchen muss? Ganz einfach: Zur Notfalldose gehören zwei Aufkleber. Einer wird auf die Innenseite der Haus- oder Etagentür geklebt, der andere kommt auf die Küchen- oder Kühlschranktür. Ein Faltblatt der*s Patientin* Patienten mit Angaben zur eigenen Person (Name und Anschrift sowie Kontakt-Rufnummer zu Angehörigen), Vorerkrankungen und Medikamenten stecken in der zwölf Zentimeter hohen SOS-Dose – natürlich zuvor entsprechend ausgefüllt. „Die Rettungskräfte kennen das auch schon“, versichert Marion Fritsch, Leiterin des AWO-Betreuungsvereins. Schließlich komme die Idee ja mittlerweile bundesweit in vielen Städten und Gemeinden zum Einsatz.

Die Notfalldose ist aber nicht nur ein Angebot für Senior*innen, betont Dr. Bernd Kwiatkowski, Vorsitzender des Betreuungsvereins, sondern generell für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, die alleine leben – die etwa Diabetes haben oder schon einmal einen Schlaganfall oder Herzinfarkt hatten. „Denn die sind ja auch gefährdet“ argumentiert Kwiatkowski. Und selbst wenn die Menschen mit einer*m Partner*in zusammenleben oder von pflegenden Angehörigen betreut werden, sei die Dose hilfreich, denn: „Da ist man ja oft kopflos, wenn die Notfall-Situation eintritt.“ Und sei froh, wenn schnelle Hilfe dann gut vorbereitet sei.

Die Notfalldose enthält wichtige Informationen, die bei einem Notfall relevant sein werden: Notfall- und Impfpass, bekannte Allergien, Medikamentenplan, Hinweis auf eine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht, usw.

Der Betreuungsverein berät gerne zu diesem Thema persönlich und unterstützt bei der Einrichtung einer solchen Notfalldose.

 

Kontakt kann aufgenommen werden bei dem:
Betreuungsverein der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wesel e.V.
Neckarstr. 35
47443 Moers
Tel: 02841 / 98 60 11
www.awo-betreuungsverein.de
Beratungen immer mittwochs nach Terminvereinbarung

Weitere Standorte:
KampLintfort: Moerser Str. 271, 47475 Kamp-Lintfort, Tel. (0 28 42) 921 38 21
Dinslaken: Hünxer Str. 37, 46535 Dinslaken, Tel. (0 20 64) 62 18-30
Wesel: Kaiserring 14, 46483 Wesel, Tel. (02 81) 338 95 20

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