Schüler, Eltern, Lehrer, Vertreter des Bürgervereins, der Polizei und die Initiative Krefelder Fairkehr haben die Elternhaltestelle in Oppum eingeweiht (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof)
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Krefeld. Schüler singen ein Lied: Zu Fuß zur Schule gehen

Tagtäglich war es ein Chaos vor den beiden Schultoren der Schönwasserschule kurz vor Schulbeginn oder zum Schulende: Eltern brachten oder holten ihre Kinder mit dem Auto, es entstanden Staus und unübersichtliche Situationen, häufig gefährlich für die kleinen Schüler, die hinter den parkenden und rangierenden Autos regelrecht verschwanden. Obwohl die Problematik seit Jahren in nahezu jeder Schulpflegschaftssitzung auf der Tagesordnung stand und bei Schulfesten thematisiert wurde, änderte sich nichts. Durch eine neue Elternhaltestelle auf dem benachbarten Hans-Böckler-Platz hoffen Schulleitung, Bürgerverein und Schulpflegschaft nun auf eine Verbesserung. Die Kosten von rund 1000 Euro hat die Initiative Krefelder Fairkehr übernommen. Die Initiative „Krefelder Fairkehr“, getragen von Polizei, Verkehrswacht und Stadt Krefeld, setzt sich seit dem Jahr 1999 für die Reduzierung von Kinderunfällen im Straßenverkehr ein.

„Die Kinder lernen bei uns, wie sie sich im Straßenverkehr verhalten sollen. Mit verschiedenen Projekten wie zum Beispiel „Fit im Verkehr“ führen wir und die Polizei sie heran und verfestigen dieses Wissen. Die Kinder möchten heraus in den Verkehr und nicht mit dem Elterntaxi bis in den Klassenraum“, sagt die Schulleiterin Barbara Peters. Als dann auch der Bürgerverein von Anwohner auf die kritischen Situationen vor der Schule angesprochen wurde, suchte man gemeinsam das Gespräch mit Polizei und Stadt. Herausgekommen ist nun die Elternhaltestelle auf dem Hans-Böckler-Platz, der rund 500 Meter von der Schule entfernt ist. Eltern werden über eine Markierung auf den Platz geleitet, auf dem eingezeichnet ist, wo sie ihre Kinder herauslassen können. Der Platz ist weitaus einfacher zu erreichen als die beiden Schultore, hat also auch für die Eltern den Vorteil, besser an- und abfahren zu können.

„Papa bringt mich, ihm habe ich von der Haltestelle schon erzählt“, sagt die siebenjährige Milica, die an der Glindholzstraße wohnt. Einen weiten Weg hat Hayden (sieben Jahre alt), er wohnt auf der Billsteinstraße in Dießem. „Meine Mama hat mich bis jetzt immer bis zum Tor gebracht, ab heute dann hier hin. Das finde ich cool.“ Die Schüler wollen ein Stück zu Fuß gehen, so der allgemeine Tenor. „Durch Bewegung und frische Luft komme ich mit meinen Freunden munter in der Schule an“, schildert der zehnjährige Philipp. Mit einem flotten Lied weihen die Schüler schließlich die Elternhaltestelle ein. Hier heißt es treffend „Zu Fuß zur Schule gehen, den Weg dahin muss ich verstehen, Gefahren kennen lernen und damit umzugehen.“ Auch Petra Roth, deren Tochter Nele (sechs Jahre) die erste Klasse der Schönwasserschule besucht, hält die Elternhaltestelle für ein gutes Instrument. „Großartig, das ist für uns Eltern total wichtig und verhindert viele Gefahren direkt vor der Schule.“

Es soll nicht die letzte verkehrssichernde Maßnahme in Oppum sein: Zusammen mit der Oppumer Gesamtschule setzen sich Bürgerverein und Politik für eine Elternhaltestelle im Bereich des ehemaligen Parkhauses ein, eine weitere soll am Fungendonk / Bökendonk für die dortige Grundschule entstehen.

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