Cosima Nauroth (Foto: privat)
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Dormagen. Es ist oftmals nicht leicht für junge Menschen zu entscheiden, welcher der richtige berufliche Weg für sie ist. Dazu kommen mitunter Probleme im Schulalltag. Um genau diese Jugendlichen kümmern sich vier Institutionen in Dormagen, die im Rahmen des Projekts von der Stadt koordiniert werden: das Bildungszentrum Niederrhein (BZNR), der Internationale Bund (IB), das Jugendzentrum „Die Rübe“ der Diakonie Rhein-Kreis Neuss und der Jugendmigrationsdienst Rhein-Kreis Neuss (JMD). Und zwar schnell, unkompliziert und unbürokratisch.

„Wir wollen den jungen Leuten die Möglichkeit geben, sich in einer ungezwungenen Atmosphäre an uns zu wenden und von ihren Problemen zu erzählen“, sagt Cosima Nauroth, Koordinatiorin der Jugendberufshilfe bei der Stadt Dormagen. „Sei es wegen Mobbing in der Schule, Probleme mit dem Elternhaus oder dass sie Unterstützung bei der Berufsorientierung benötigen“, erläutert Nauroth. „Die Ansprechpartnerinnen überlegen gemeinsam mit dem Hilfesuchenden, wie sie ihn unterstützen können. Sie begleiten die jungen Menschen zu Gesprächen, helfen bei Bewerbungsschreiben oder hören einfach zu.“

Ziel ist es, den jungen Menschen zu helfen, sie zu unterstützen und sicher wieder zurück in stabile Schul- oder Berufsverhältnisse zu bringen. Im Rahmen des bundesweiten Projekts „Jugend stärken im Quartier“ sind bisher 379 junge Menschen betreut und begleitet worden. Das Projekt wird seit 2015 vom Europäischen Sozialfonds und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert und wurde in diesem Jahr bis Mitte 2022 verlängert. Während der zweiten Förderphase von dreieinhalb Jahren rechnet Nauroth damit, dass mindestens 300 Jugendliche das Angebote in Anspruch nehmen.

Die vier Anlaufstellen richten sich an junge Menschen zwischen zwölf und 26 Jahren. Alle Einrichtungen haben zwar unterschiedliche Schwerpunkte, „aber hier wird niemand weggeschickt“, betont Nauroth. Der IB richtet sich vor allem an Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren, die schulische Probleme haben, der BZNR ist ähnlich aufgestellt und deckt die Altersspanne von 16 bis 26 Jahren ab, bei denen ein Schulabbruch droht oder eine berufliche Qualifikation gefährdet ist. Die „Rübe“ kümmert sich vor allem um Jugendliche, die drohen straffällig zu werden oder es schon geworden sind. Der JMD richtet sich vornehmlich an junge Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund.

Egal welche Art von Problem der Betroffene hat, die Sozialarbeiterinnen reagieren jeweils ganz flexibel. „Zudem gibt es eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Jugendeinrichtungen, den Schulen und der Stadt“, sagt Nauroth. „Dies kann besonders hilfreich sein, wenn ein junger Mensch nicht aktiv um Hilfe bittet. So können die Jugendlichen von vertrauten Personen angesprochen und möglicherweise vermittelt werden.“

In manchen Fällen reichen auch schon Mikroprojekte, um den jungen Menschen wieder etwas mehr Halt zu geben. „Positive Erlebnisse wie etwa das Sprayerprojekt „Buntpause“ von der „Rübe“ oder das Sportprojekt vom JMD sind sehr wichtig für die Jugendlichen“, erläutert Nauroth. „Es geht nicht immer vorrangig darum, über Probleme zu sprechen, sondern erst einmal eine Vertrauensbasis aufzubauen. Danach können gemeinsam die Hindernisse beseitigt werden.“

 

Ansprechpartner und Öffnungszeiten:

BZNR Dormagen

Knechtstedener Straße 19, 41540 Dormagen
Ansprechpartnerin: Selina Erdmann, Telefon: 02133 9749790

Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr, freitags von 9 bis 12 Uhr

 

Internationaler Bund – IB West gGmbH

Bismarckstraße 54a, 41542 Dormagen
Ansprechpartnerin: Maria Gerber, mobil: 01573 2271478, Telefon: 02133 9777512 oder per E-Mail an maria.gerber@ib.de

Öffnungszeiten: nach Absprache

 

Die Rübe

Am Rübenweg 16, 41540 Dormagen
Ansprechpartnerin: Laura Rehmet, mobil: 0163 5918782 (11.30 bis 20 Uhr)

Öffnungszeiten: montags bis mittwochs sowie freitags von 15 bis 20 Uhr, donnerstags geschlossen (derzeit Sommerferien, ab 26. August wieder geöffnet)

 

Jugendmigrationsdienst Rhein-Kreis Neuss

Kölner Straße 36b, 41539 Dormagen
Ansprechpartnerin: Oksana Blattner, mobil: 0178 1025683, Telefon: 02133 477802 oder per E-Mail an oksana.blattner@kja.de

Öffnungszeiten: dienstags von 10 bis 12 und von 15.30 bis 18.30 Uhr sowie nach Absprache

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