Johannes Schoenen, Krankenhausseelsorger im Katholischen Klinikum Oberhausen, und Dr. Peter Fabritz, Probst der Gemeinde St. Clemens, freuen sich über den neuen LED-Opferkerzentisch (Foto: privat)
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Oberhausen. Besucher der Krankenhauskapelle im St. Clemens können nun ein Licht entzünden

Eine Kerze zu entzünden ist ein nicht wegzudenkendes Ritual, mit der Menschen Feierlichkeiten begehen, aber auch ihre Sorgen, Ängste, Wünsche und Hoffnungen ausdrücken. Jetzt können die Besucher der Krankenhauskapelle im St. Clemens-Hospital des Katholischen Klinikums Oberhausen ein Licht anzünden.

Johannes Schoenen nimmt eine Kerze hoch und stellt sie an einen Platz auf den neuen LED-Opferkerzenhalter. Sofort leuchtet sie warmorange auf. Insgesamt können hier nun 30 Kerzen ihre sanfte Stimmung ausstrahlen. Der Krankenhausseelsorger weiß, dass damit viele Kapellenbesucher endlich ein tiefes Bedürfnis stillen können. „Schon oft wurde ich darauf angesprochen, dass es schade sei, dass man in der Kapelle keine Kerzen anzünden könne“, berichtet Schoenen. Diesen Impuls nahm er als Herzensangelegenheit mit in die Gottesdienste und bat über die Kollekte um Spenden. Mit großer Unterstützung und zahlreichen Einzelspenden von 5 bis 500 Euro bekräftigten die Besucher ihren Wunsch. Die übrige finanzielle Lücke füllte die Propsteipfarrei St. Clemens.

In der Trauerverarbeitung ist die tröstliche Kerze nicht wegzudenken. Das Kerzenentzünden kann helfen, Abschied zu nehmen nach dem Tod eines geliebten Menschen. In jeder Kerze, die Besucher für sich selbst oder einen anderen entzünden, stecken auch Sorgen, Nöte und der Wunsch nach Genesung. „Das, was Menschen oft aus einem inneren Gefühl heraus tun, entspringt einer zutiefst christlichen Tradition“, so Probst Dr. Peter Fabritz. Das Licht symbolisiert die Gegenwart Gottes, es steht für Jesus Christus, der sagte: “Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis gehen, sondern das Licht des Lebens haben.” Die Kerzenflamme steht für das ewige Leben und die unsterbliche Menschenseele. „Ich bin sicher, dass auch Menschen ohne religiösen Bezug Lichter anzünden. Und das ist auch gut so“, betont Johannes Schoenen. Sie alle nehmen die Möglichkeit, eine Kerze anzuzünden wahr, um ihrem Anliegen über das gesprochene Wort hinaus Ausdruck zu verleihen. Wie es auf einem ausliegenden Gebetszettel formuliert ist: „Und wenn ich gehe, dann soll die Kerze deutlich machen, dass ich mit meinem Anliegen weiter in deiner Gegenwart bleiben möchte.“

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