( © Peter Lengwenings)
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Krefeld. OB: Krefeld erwartet schnelle Klärung und Sanierung / Beschilderung vorgesehen

Der Landesbetrieb Straßen.NRW hat mitgeteilt, dass die Rheinbrücke der B288 in Krefeld-Uerdingen ab Freitag 13. September, 17 Uhr, wegen Sanierungsarbeiten für den LKW-Verkehr ab 7,5 Tonnen gesperrt werden muss. Für den PKW-Verkehr bleibt die Brücke aber weiterhin befahrbar. Laut Straßen.NRW haben Ingenieure „bei der turnusmäßigen Überprüfung des denkmalgeschützten Bauwerkes diese Woche massive, lokal begrenzte Betonabplatzungen an der Unterseite der Betonfahrbahnplatte festgestellt“.

Oberbürgermeister Frank Meyer ist zuvor von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst telefonisch über die Situation informiert worden, die auch für die Erreichbarkeit des Krefelder Rheinhafens problematisch ist. „Die Verbindung über die Rheinbrücke B288 hat eine wichtige Bedeutung für unseren Krefelder Hafen und den Krefelder Osten insgesamt. Wir erwarten deshalb jetzt vom Landesbetrieb eine schnelle Klärung und unmittelbare Sanierung, damit die Belastungen für den Wirtschaftsstandort Krefeld und die Menschen in unserer Stadt, die davon betroffen sind, so gering wie nur möglich bleiben“, so Oberbürgermeister Frank Meyer. Im Anschluss müssten dann die Planungen für einen Neubau der Brücke gezielt vorangetrieben werden.

Dazu kommt, dass durch den Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) aktuell Arbeiten an dem Kreisverkehr Floßstraße/Düsseldorfer Straße laufen, dazu die Floßstraße für den Verkehr gesperrt ist und dort auch Umleitungen unter anderem vom und zum Hafen eingerichtet sind.

Der Schwerlastverkehr habe laut Straßen.NRW in erheblichem Maße zu den jetzt festgestellten Schäden beigetragen. Um die Brücke vor stärkeren Schäden zu schützen und weitere Untersuchungen durchführen zu können, sei die Sperrung der Brücke für den LKW-Verkehr notwendig. Die festgestellten Schäden seien sanierungsfähig, so dass die Brücke nach der Sanierung voraussichtlich wieder vollumfänglich nutzbar sein werde. Straßen.NRW hat nach Bekanntwerden der Schäden mit der genauen Analyse vor Ort begonnen. Ziel sei es, bis Mitte Oktober ein Sanierungskonzept zu haben. Aussagen über die Dauer der Sperrung könnten erst mit Abschluss dieser Arbeiten getätigt werden.

Für den Schwerverkehr von außerhalb wird vom Landesbetrieb Straßen NRW nun eine Umleitungsstrecke vorbereitet. Die Stadtverwaltung Krefeld erarbeitet außerdem einen „Verkehrszeichenplan“, um insbesondere LKW-Verkehre aus dem Hafen, aus Uerdingen und der Innenstadt im städtischen Verkehrsnetz zu führen und auf Ausweichstrecken zu leiten.

Die Rheinbrücke Krefeld stammt aus dem Jahr 1936. Aufgrund des Alters der Brücke und unabhängig von den aktuellen Schäden hat die Landesregierung den Neubau der Brücke Anfang des Jahres in das Arbeitsprogramm 2019 zur Umsetzung des Bundesfernstraßenbedarfsplans aufgenommen. Nach der Vorstellung des Arbeitsprogramms im Februar im Landtag wurden bereits erste Planungsschritte eingeleitet. Die zuständige Niederlassung von Straßen.NRW in Mönchengladbach hat mitgeteilt, die Anstrengungen für die Planung der neuen Brücke nun zu erhöhen.

Noch im Mai 2019 hatten sich die IHK Mittlerer Niederrhein und die Niederrheinische IHK zusammen mit den Oberbürgermeistern der Städte Duisburg und Krefeld in einem gemeinsamen Schreiben an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer dafür eingesetzt, die Planung für eine Erweiterung der Uerdinger Rheinbrücke schnellstmöglich anzugehen – und damit auch die wichtige Funktion der Brücke als Verbindung zwischen der A 3 und A 59 auf Duisburger Seite sowie der A 57 auf Krefelder Seite zu stärken. Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer hatte in dem Schreiben auf die „dringend notwendige Stärkung der Nordanbindung des Krefelder Hafens“ verwiesen und deutlich gemacht, dass die durchgehende vierspurige Verbindung zwischen A 3 und A 57 auf Krefelder Seite ohne zusätzliche Kosten eingerichtet werden könne, da dort die B 288 bereits voll ausgebaut sei. Die bisherige Einstufung des vierspurigen Ausbaus der A 524 / B 288 einschließlich der Brücke in den „Weiteren Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) hatten die beiden IHKs, Krefeld und Duisburg als „überholt“ bezeichnet sowie eine aktuelle Verkehrszählung zur Feststellung der tatsächlichen Belastung der Rheinbrücke und einen frühzeitigen Beginn des Planungsverfahrens gefordert.

Blondin MdL und Wettingfeld: Wir unterstützen die Anstrengungen der Landesregierung
Angesichts der wegen kurzfristigen Sanierungsarbeiten notwendigen Sperrung der Uerdinger Rheinbrücke für den LKW-Verkehr über 7,5 t zeigen sich der Landtagsabgeordnete Marc Blondin MdL und der stellv. Fraktionsvorsitzende und baupolitische Sprecher der Krefelder CDU-Ratsfraktion, Jürgen Wettingfeld, erleichtert, dass das Landesverkehrsministerium bereits zu Beginn des Jahres entschieden hatte, den weiteren Ausbau der B 288 und damit verbunden auch die Möglichkeit einer neuen bzw. zusätzlichen Rheinquerung in das diesjährige Arbeitsprogramm zum Masterplan für die Umsetzung des Fernstraßenbedarfsplans aufzunehmen.

Die Problematik um die nördliche Anbindung des Krefelder Hafens hatte die beiden Politiker im Januar dieses Jahres veranlasst, das Gespräch mit Verkehrsminister Hendrik Wüst zu suchen. Dabei war auch über mögliche Varianten der Rheinquerung zu Entlastung der alten Uerdinger Brücke gesprochen worden. Gleichzeitig wiesen die beiden CDU-Politiker auch noch einmal auf den Beschluss des Stadtrates hin, dass die B288 auf Krefelder Seite nicht zur Autobahn ausgebaut werden soll.

Blondin und Wettingfeld erklären zur aktuellen Entwicklung: „Nachdem die Pläne zum Ausbau der B288 unter der alten Landesregierung über Jahre in der Schublade verschwunden waren, sind wir sehr froh, dass unser Verkehrsminister die Planungen wieder reaktiviert hat. Mit dem Einstieg in die Umweltverträglichkeits- und Variantenuntersuchung sollte wieder Bewegung in das Vorhaben kommen. Wie dringend notwendig und richtig derWiedereinstieg in die Planungen gewesen ist, zeigt sich leider jetzt durch die notwendig gewordenen Sanierungsarbeiten und die Sperrung der Uerdinger Rheinbrücke für LKWs über 7,5 t. Wir unterstützen deshalb alle Anstrengungen der Landesregierung und des Landesbetriebes Straßen.NRW, die Sanierungsarbeiten nun zügig und schnell zu vollziehen.“

Landtagsabgeordneter Marc Blondin führt weiter aus: „Gleichzeitig sollten die Planungen zum Ausbau der B288 und damit auch für eine neue Rheinquerung in enger Abstimmung mit der Stad Krefeld weiterhin zielführend vorangetrieben werden. Denn obwohl die Brücke nach den Sanierungsarbeiten voraussichtlich wieder vollumfänglich befahrbar sein wird, brauchen wir mittelfristig eine Lösung für unsere Uerdinger Rheinbrücke. Leider wurde in die Instandhaltung der Brücken in unserem Land in den vergangenen Jahrzehnten viel zu wenig investiert. Dieses Problem wird sich jetzt nicht von heute auf morgen lösen lassen. Aber wir packen es an und unser Verkehrsminister hat Anfang des Jahres die richtigen Weichen für die B288 und damit auch für die Uerdinger Rheinbrücke gestellt.“

„Natürlich erhoffen wir uns von einem Ausbau der B288 auch eine Verbesserung des Lärmschutzes und eine Reduzierung der innerörtlichen Verkehre. Denn wir brauchen die B288 als wichtige Verkehrsachse für Krefeld und vor allem für den Krefelder Rheinhafen. Derzeit wird mit allen Beteiligten an einer möglichen Umleitung für den LKW-Verkehr gearbeitet“, ergänzt Ratsherr Jürgen Wettingfeld die Ausführungen.

Jürgen Hengst (SPD): „Ein Neubau der Rheinbrücke als Lebensader des Hafens und der in Uerdingen ansässigen Industrie muss vom Land forciert werden!“
„Die Sperrung der Rheinbrücke im Zuge der B 288 für den LKW-Verkehr ab 7,5 Tonnen wird die im Krefelder Hafen ansässigen Unternehmen vor große Herausforderungen stellen. Alle Beteiligten müssen nun die Ärmel hochkrempeln und mit Hochdruck daran arbeiten, dass alternative Wegstrecken vom und in den Hafen ermöglicht werden“, teilt Uerdingens Bezirksvorsteher Jürgen Hengst mit. Vorgestern war vom Landesbetrieb Straßen.NRW mitgeteilt worden, dass bei einer turnusmäßigen Untersuchung Betonabplatzungen an der Unterseite der Betonfahrbahnplatte festgestellt worden seien.

„Ein Neubau der Rheinbrücke als Lebensader des Hafens und der in Uerdingen ansässigen Industrie muss vom Land forciert werden“, erinnert Hengst an den Beschluss des Stadtrates zur Aufnahme des Ausbaus der B 288 inklusive neuer Rheinbrücke in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans, den dieser auf Initiative der SPD-Fraktion in 2016 einstimmig beschlossen hatte. Die Aussage von Straßen.NRW, dass man die Anstrengungen für die Planung einer neuen Brücke erhöhen werde, gingen in die richtige Richtung. Durch die testierte Schutzwürdigkeit der Rheinbrücke als symbolträchtiges Denkmal für Krefeld und den Stadtteil Uerdingen, sei zudem auch klar, dass ein Brückenneubau nur parallel zu diesem Wahrzeichen erfolgen könne.

Nach Information von Jürgen Hengst seien die im Hafen und im Stadtgebiet ansässigen Firmen bereits informiert worden. Für die Ausarbeitung von alternativen Wegstrecken würden heute Vertreter von Hafen, Stadtverwaltung und Kommunalbetrieb Krefeld zusammen beraten. „Der Landesbetrieb Straßen.NRW muss eng mit den örtlichen Entscheidern zusammenarbeiten und offen über den weiteren Fortgang und die zeitliche Planung kommunizieren“, fordert Hengst abschließend.

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