Die bisherigen Banner am Zaun der ehemaligen Bezirkssportanlage sind ersetzt worden durch Werbung von Woma und Kärcher. Die CDU-Fraktion nimmt dies zum Anlass, die Verwaltung erneut zum Stand der Dinge Woma-Betriebserweiterung zu befragen (Foto: privat)
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Duisburg. Die Entwicklung des Grundstücks der ehemaligen Sportanlage des Turnerbundes (TB) Rheinhausen zwischen Moerser Straße, Margarethenstraße und Werthauser Straße wird möglicherweise zu einer Never-ending-Story. 2015 wechselte der Turnerbund endgültig zum OSC Rheinhausen. Die Woma GmbH, ein weltweit renommierter Spezialist für Hochdruckpumpen und Wasserstrahlwerkzeuge, war ab 2011 mehrheitlich und 2013 vollständig von der Alfred Kärcher GmbH & Co. KG übernommen worden. Zuvor hatten 2008 die Woma-Manager eine Verdoppelung ihrer eigenen Betriebsfläche und einen ersten Deal mit dem TB ohne Erfolg betrieben.

Die Stadt stellte 2013 die Weichen auf Gewerbe – mit freundlichen Grüßen an die benachbarte Woma GmbH. Der Stadtrat hatte dafür die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Ziel war die Schaffung eines Gewerbegebiets, das auch auf die sensible umliegende Wohnbebauung Rücksicht nehmen sollte.

Freie Bahn für ein Engagement des südwestdeutschen Familienunternehmens mit zwei Milliarden Euro Umsatz und 13.000 Mitarbeitern weltweit. Nunmehr war 2015 nach dem erfolgreichen Kauf des TB-Geländes ein „Kärcher-Center“ mit neuen Produktionsanlagen und einem Verkaufsgeschäft für Hochdruckreiniger geplant. Die Überplanung und Bebauung der Fläche verzögerte sich aber, sodass die Stadt das Gelände bis 2018  für die Aufstellung einer Traglufthalle zur Flüchtlingsunterbringung nutzen durfte.

Zuletzt hatte die CDU-Fraktion im Oktober 2018 in der Bezirksvertretung Rheinhausen vorgesprochen. „Substanzielle Informationen hinsichtlich der Planungen von WOMA Kärcher Group sind uns nicht mitgeteilt worden.“ Zwölf Jahre nach den ersten Expansionsgelüsten erhöht die Fraktion in der Sitzung der Bezirksvertretung Rheinhausen am 16. Januar den Druck und „löchert“ die Verwaltung mit gezielten Fragen: Hat die Verwaltung Kenntnis darüber, ob die Woma Kärcher Group noch an einer Betriebserweiterung festhält? Wenn ja, liegen der Verwaltung Details über Umfang und Zeitpunkt vor?

Wenn nein, welche Vorstellungen hat die Verwaltung für die künftige Entwicklung? Würde die Stadt Duisburg das Grundstück wieder zurückkaufen, um die Entwicklung hier besser steuern zu können? Würde die Verwaltung das erforderliche Planungsrecht auch selbst schaffen?

Sollte keine Betriebserweiterung mehr verfolgt werden, sei zu prüfen, was die Woma Kärcher Group mit dem Grundstück vorhat (anderweitige Nutzung, Weitergabe, Rückübertragung), wie der Standort überplant und genutzt werden soll, ob die Verwaltung die Planung selbst betreiben will oder zuerst wartet, welche Optionen sich ergeben.

Die Fraktion: „Das mittelständige Gewerbe sucht dringend Flächen. Dass fast 40.000 Quadratmeter nicht für stille Betriebe oder Büros genutzt werden, ist Stillstand, der einem Rückschritt gleichkommt.“

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