v.l. Prof. Peter Martin, Wilfried Gaul-Canjé, Rainer Pappert, Hermann Gröhe, Dr. Annika Stollenwerk, Prof. Susanne Schwalen, Jürgen Dusel, Matthias Mohrmann, Prof. Jens Encke (Foto: © St. Augustinus Gruppe)
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Neuss. Fachtagung der St. Augustinus Gruppe setzt starkes Signal für Menschen mit Behinderung

Ein voller Saal und engagierte Diskussionen: Die Fachtagung “Wunsch und Wirklichkeit” zur medizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderung im Alexius/Josef Krankenhaus brachte Fachwelt und Praktiker zusammen. “Wir brauchen eine gute, ortsnahe und qualitativ gleichwertige medizinsche Behandlung von Menschen mit Behinderungen”, forderte beispielsweise Jürgen Dusel, der Bundesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen.

Er war der Einladung der St. Augustinus Behindertenhilfe und des Medizinischen Zentrums für Menschen mit Behinderung (MZEB) am Johanna Etienne Krankenhaus ebenso gefolgt, wie der ehemalige Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und zahlreiche weitere namhafte Experten. Politiker, Ärzte und Vertreter der Krankenkassen diskutierten engagiert über die Aufgaben der MZEB – und über deren struktuelle und tägliche praktische Probleme. Vor allem ging es um die Gründe, zu welchem Zweck diese besonderen Zentren 2015 vom Gesetzgeber gefordert wurden und wie sich deren Situation heute tatsächlich darstellt.

“Wir brauchen einfachere Aufnahmekriterien für unser Zentrum und müssten die Menschen mit Behinderung nicht nur in unserem MZEB, sondern beispielsweise auch zu Hause besuchen dürfen”, lauteten nur zwei von vielen Forderungen und Verbesserungsvorschlägen der Chefärztin des MZEB am Johanna Etienne Krankenhaus, Dr. Annika Stollenwerk. “Es gibt in der Behandlung dieser besonderen Personengruppe mit ihren speziellen Problemen noch viel zu viele Hürden”, so die Medizinerin.

Als Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg nahm Mattias Mohrmann die vielen Berichte und Verbesserungsvorschläge nach seinem eignen Vortrag dankend auf. “Wir wollen den Dialog mit Ihnen”, sagte er den Anwesenden – im Publikum saßen sowohl selbst Betroffene, als auch viele Vetreter verschiedener MZEB – unter Applaus zu. Die in Neuss am Samstag gestartete Diskussion über die Versorgung Schwerstbehinderter hat das Nachdenken über “Wunsch und Wirklichkeit” der MZEB sicherlich deutlich vorangebracht.

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