Mit der Kfz-Innung Krefeld feierten die jungen Kfz-Mechatroniker die erfolgreich abgelegte Gesellenprüfung. Obermeister Dietmar Lassek (links) sprach sie los (Foto: Kfz-Innung)
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Krefeld. Es ist ein richtiger Top-Job: Der Kfz-Mechatroniker gehört zu den beliebtesten Ausbildungsberufen. 46 Spezialisten für Mobilität haben kürzlich ihre Ausbildung in den Autohäusern und Werkstätten in Krefeld und Umgebung erfolgreich abgeschlossen. Die Innung für das Kraftfahrzeug-Gewerbe erhob sie im Stadtwaldhaus feierlich in den Gesellenstand.

Was ist das Tolle am Beruf des Kfz-Mechatronikers? Patrick Rain muss nicht lange überlegen: „Die Technik begeistert mich einfach“, sagt der 20-Jährige, und er muss es wissen: Der Krefelder hat die beste Gesellenprüfung seines Jahrgangs abgelegt. Die Innung für das Kraftfahrzeug-Gewerbe Krefeld zeichnete ihn deshalb bei der Lossprechungsfeier im Stadtwaldhaus besonders aus. Hinter dem Jahresbesten belegte Paul Maciejczyck (ebenfalls Tölke & Fischer) den zweiten Platz.

In seiner Freizeit schraubt Patrick Rain gerne an seinem eigenen Auto, einem acht Jahre alten Audi A6. „Da gibt es immer was zu tun“, lacht er. Damit ist er quasi aufgewachsen. Schon weit vor seiner Ausbildung reparierte er mit seinem Vater, der Schlosser ist, die Autos der Familie. Nach einem Praktikum bei Tölke & Fischer war dann endgültig klar: „Ich werde Kfz-Mechatroniker.“ Die goldrichtige Entscheidung, denn: „Der Beruf macht mir Riesenspaß. Wir helfen Kunden, die alleine nicht weiterkommen.“ Dass er die Topleistung seines Jahrgangs bringen würde, hätte er nicht erwartet. „Ich hatte bei der Prüfung ein sehr schlechtes Gefühl“, sagt der Motorsport-Fan. Tölke & Fischer hat den jungen Kfz-Mechatroniker übernommen. Nun überlegt Patrick, den Meister zu machen.

Obermeister Dietmar Lassek sprach die Kfz-Mechatroniker nach alter handwerklicher Tradition von den Pflichten der Ausbildungszeit frei und erhob sie offiziell in den Gesellenstand. „Ihr habt etwas Großartiges geleistet“, sagte Lassek. Besonders gratulierte er Philipp Noortwyck, der im vergangenen Jahr die Gesellenprüfung bestanden hatte: Vor einigen Monaten belegte der Kfz-Mechatroniker beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks den zweiten Platz in Nordrhein-Westfalen.

Karl-Heinz Reidenbach, selbst Kfz-Mechaniker und Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf, wies auf die Chancen junger Menschen im Handwerk hin: „Wenn ihr Bekannte habt, die studieren, fragt die mal in ein paar Jahren, ob sie so viel Geld verdienen wie ihr jetzt schon“, sagte Reidenbach. Er ermunterte die Gesellen auch, sich für die Gesellschaft zu engagieren: „Geht ins Ehrenamt.“

„Herzlich willkommen im Handwerk“ – mit diesen Worten beglückwünschte Kreislehrlingswart Johannes Schmitz die neuen Gesellen. Als Facharbeiter würden Handwerker dringend gebraucht. „Alleine im Baufach gehen in den nächsten fünf Jahren 150.000 Mitarbeiter in Rente“, erklärte Schmitz.

Viel zu schmunzeln gab es in der Festrede von Thomas Pluschkell. Der Dr. humoris causa und ehemalige Leiter des Rathauses in Bockum hatte die Namen der Gesellen und ihrer Betriebe gekonnt zu einer gereimten Rede verarbeitet und bat schon vorab um Verständnis für die eine oder andere augenzwinkernde Bemerkung. „Machen Sie’s einfach wie meine Frau – die nimmt mich auch nicht ernst“, schmunzelte er. Ganz ernst meinte Pluschkell aber seinen Glückwunsch an die Gesellen zum gelungenen Einstieg in den Beruf: „Was Sie machen, ist etwas, was die Gesellschaft braucht.“

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