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Willich. Auch die Willicher Chorlandschaft steht seit Wochen still. Die wöchentlichen Proben sind seit Mitte März verboten. Wann gemeinsames Singen wieder möglich sein wird, steht noch völlig in den Sternen. Singen – das auch dafür bekannt ist, der Psyche und dem Körper besonders gut zu tun und das Immunsystem zu stärken – ist momentan zu gefährlich geworden. Natürlich nur in der Gruppe.

Die Chorleiterin Andrea Kautny beschreitet seit nunmehr 7 Wochen neue Wege. Mit ihren beiden Chören, Tonköpfe und Frauenpower, trifft sie sich nun an den Probentagen per Videokonferenz. Gemeinsames Singen ist leider, aufgrund der Zeitverzögerung durch die Internetübertragungen, nicht möglich. Somit nutzen die Sängerinnen und Sänger die Zeit, neue Lieder einzustudieren.

Getroffen wird sich in den einzelnen Stimmen. Kautny singt die entsprechende Stimme vor, jeder Sänger für sich zu Hause nach. Mit ausgeschaltetem Mikro – da der Gesang durch die Latenzen leicht zeitverzögert zurückkommen würde. „Das klingt dann absolut gruselig“, so Kautny. Schön ist es, auch für die Sänger, dass man so jede Woche wenigstens einen Teil des Chores zu Gesicht bekommt, Grundsätzliches, Problemstellen und Fragen zum Stück klären kann und das Gefühl hat, zumindest tonal die neuen Stücke erarbeiten zu können. Außerdem können sich die Sänger zum Austauschen in einer anderen Video-Konferenz treffen und so in Kontakt bleiben.

Damit aber nicht genug: Die Tonköpfe, die übrigens im März den Sponsoring-Wettbewerb der Stadtwerke im Bereich Kultur gewonnen haben, hatten die Idee, ein virtuelles Chor-Video zu erstellen. Die Bereitschaft mitzumachen war sehr groß. In beiden Chören wurde überlegt, welches Lied sich für so ein Projekt eignet. Den gewählten Song hörten die SängerInnen über Kopfhörer, sangen jede(r) für sich dazu und filmten sich dabei. Aus den vielen Einzelvideos erstellte die Chorleiterin eine Videocollage. Um den Ton kümmerte sich ihr Mann, Friedrich Böhm-Kautny. So können sich alle auch in Jahren an diese ganz besondere Zeit erinnern.

Beide Videos sind jetzt auf Youtube zu sehen. Die Links dazu findet man auf den Homepages: www.frauenpower-willich.de bzw. www.tonkoepfe.com

Frauenpower (Foto: Frauenpower)
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