Entwurf "OLYMPIA 2032 - EINE Stadt in ZWEI Städten" der Studierenden der TU Dortmund ( © : Björn Borowka I Vanessa Dunker I Fabio La Torre I Jasmine Lütke Harmann I Mona Steinhauer (Gruppe 1))
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Essen. Ausstellung im Rathaus-Foyer

Die Initiative “Rhein Ruhr City 2032” plant, die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2032 im Verbund mit 14 Städten in der Region Rhein Ruhr durchzuführen. Unter den möglichen Austragungsorten befinden sich auch Sportanlagen in Essen. Die Essener Sportstätten könnten dabei aber nicht nur für die Athletinnen und Athleten zur Verfügung stehen. Auch ein Olympisches Dorf, das den Sportlerinnen und Sportlern aus aller Welt als Unterkunft dient, könnte in Essen angesiedelt werden.

Geografisch kommt die Region zwischen Köln, Düsseldorf und Essen als möglicher Standort infrage, da das Olympische Dorf im Zentrum der Sportstätten liegen muss. Es soll Platz für mindestens 16.000 Personen bieten. Ebenso wichtig sind laut Rhein Ruhr City-Initiative die Pläne für eine Nachnutzung des Dorfes, beispielsweise zur langfristigen Etablierung eines neuen Quartiers oder Stadtteils. Aufgrund der zentralen Lage im Ruhrgebiet bietet Essen dafür eine Option. Auch eine Nachnutzung wäre gewährleistet, weil Essen eine wachsende Stadt ist und neuer Wohnraum auch perspektivisch benötigt wird.

Möglicher Standort im Projektgebiet Freiheit Emscher

Bereits Ende 2018 hat Oberbürgermeister Thomas Kufen in Absprache mit der Stadt Bottrop und der RAG Stiftung den Vorschlag gemacht, dass auch das Olympische Dorf im Projektgebiet Freiheit Emscher im Essener Norden angesiedelt werden könnte. Die Flächen Welheimer Mark und Sturmshof auf Bottroper Stadtgebiet und die Flächen Emil Emscher und Hafen Coelln/Neuessen auf Essener Stadtgebiet bieten genug Platz und eine attraktive Wasserlage, um das Olympische Dorf dort anzusiedeln. Die bisherigen Planungen favorisieren dort eine hochwertige gewerbliche Nutzung.

Um erste Ideen für solch eine Planung zu entwickeln, konnte die Stadt Essen die Fakultät Raumplanung der Technischen Universität Dortmund dafür gewinnen, dies als Aufgabe für Studierende des Masterstudiengangs Raumplanung zu stellen.

Entwürfe von Studierenden im Rathaus ausgestellt

Die Aufgabenstellung für die Studierenden lautete daher, zu prüfen, ob sich die Anforderungen an ein Olympisches Dorf auf der ehemaligen Industriefläche umsetzen lassen könnten. Einige der Ergebnisse haben die Studierenden bereits Ende April in einer Videokonferenz präsentiert.

Alle Entwürfe werden nun vom 4. bis 17. Juni im Foyer des Essener Rathauses ausgestellt. Die Eröffnung der Ausstellung erfolgt am Donnerstag, den 4. Juni, um 15:30 Uhr.

Deckel auf der A40 als Alternative

Als Standortalternative für die Errichtung des Olympischen Dorfes könnte auch ein weiteres städtebauliches Projekt der Stadt Essen dienen. Auch im Bereich einer möglichen Abdeckelung der A40 zwischen Essen-Zentrum und Essen-Frohnhausen, die bereits Bestandteil des Vergleiches mit der Deutschen Umwelthilfe zur Vermeidung von Dieselfahrverboten in Essen ist, könnten die benötigten Unterkünfte und Freiflächen des Olympischen Dorfes entstehen.

Vorteile dieser Lösung wären kurze Wege in die Innenstadt, eine herausragende Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr und das Potenzial einer immensen Aufwertung der Stadtteile, die an die Autobahn grenzen. Zudem würden die Stadtteile Frohnhausen und Holsterhausen näher zusammenwachsen und es könnte eine neue städtische Urbanität im Essener Westen entstehen, die mit ihrer Strahlkraft den gesamten Westen bis nach Altendorf aufwerten würde. Auch für diesen Standort soll eine Machbarkeit geprüft werden, die Vorbereitungen zur Beauftragung einer Studie laufen.

Zum Hintergrund:

Bereits im Februar hatte der Rat der Stadt Essen eine Vorlage beschlossen, nach der die Verwaltung die Initiative “Rhein Ruhr City 2032” unterstützen soll.

Die privatwirtschaftlich finanzierte Initiative “Rhein Ruhr City 2032” wurde im Sommer 2016 ins Leben gerufen und befasst sich mit einer Vision: Einem überregionalen, gemeinschaftlichen und ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Konzept für Olympische und Paralympische Spiele in der Metropolregion Rhein-Ruhr.

Das Konzept konnte sich bereits in Deutschland als Möglicher Bewerber für die Olympischen Spiele etablieren. Ob, Deutschland sich für die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele 2032 bewerben wird, wird der Deutsche Olympische Sportbund Ende des Jahres 2020 entscheiden.

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