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Krefeld. In einer persönlichen Erklärung unter dem Titel „Vorstand der CDU Uerdingen löst sich teilweise auf” datiert vom Samstag, die am Pfingstmontag in der Redaktion kurz vor 23 Uhr per Mail ankam, beschreibt Maik van Ditshuizen, bisheriger Vorsitzender des CDU Ortsverbands Uerdingen, seine Gründe für seine Amtsniederlegung:

“Mit großem Bedauern, muss ich Sie über die Entscheidung einiger Vorstandsmitglieder des Ortsverbandes der CDU Uerdingen informieren. Auf eigenen Wunsch haben der stellvertretende Vorsitzende David Blaumeiser, der Vorstandsbeisitzer Christian Last sowie ich als Vorsitzender der CDU Uerdingen und als stellvertretender Vorsitzender im Stadtbezirk Uerdingen unsere Ämter niedergelegt.

Schon vor meiner aktiven Zeit in der Kommunalpolitik, war ich in Uerdingen aktiv und habe einige Projekt begleitet und ins Leben gerufen. Das hat Spaß gemacht und hatte Sinn. Ich bin Uerdinger mit Leib und Seele und mein Städtchen liegt mir sehr am Herzen. Umso schwerer war für mich diese Entscheidung, die aber dennoch sein musste. Der Grund für die Aufgabe meiner Ämter ist einfach und liegt in der Natur der Sache.

Zum Beispiel ist es für mich inakzeptabel, wenn ich eine Straße sicherer machen möchte, auf der bedingt durch ansässige Einrichtungen viele ältere Menschen, Pflegedienste und junge Familien mit Kindern unterwegs sind, wir dazu einen Antrag in der BV stellen und ich heute, 2 Jahre später immer noch keine Antwort bekommen habe. Das ist ein Beispiel für etliche Fälle, die einfach kein Gehör finden, oder finden sollen? Wenn ich es als Antragsteller nicht akzeptieren kann, wie soll es denn der Bürger akzeptieren können? Diese Lethargie in der Politik kann und will ich nicht länger mitmachen. Ich bin ein Mensch, der Ergebnisse sehen möchte. Aus Ergebnissen und Erfolgen kann man positive Energie schöpfen. Bleiben diese aus, ist es eine Frage der Zeit, wann man die Stellschrauben dreht. So ist es in jedem Unternehmen, wieso in der lokalen Politik nicht? Auch das fehlende Engagement Einzelner, ist immer wieder eine Bremse für die Motivation aller Anderen. Parteiarbeit ist kein Zuckerschlecken und während manche Kollegen am Wahlkampfstand stehen, sitzt manch anderer lieber im Bistro und trinkt Wein. Lokale Politik ist wichtig, aber es muss auch mit Herz und Eifer gemacht werden!

Dazu kommt eine Politikverdrossenheit, die in der Lokalpolitik anfängt und in der Bundespolitik endet. Wir leben im Jahr 2020, alles ist mobil, wir kommunizieren in Sekunden mit der ganzen Welt und sollen doch wichtige Abläufe, Bedürfnisse von Bürgern und die Sicherheit von uns und unseren Familien durch verstaubte Gremien steuern lassen? Nach meinem Empfinden, wird sich die politische Landschaft in den nächsten 10 Jahren stark verändern und muss sich dem realen Leben, schnell wechselnden Bedingungen und den Wünschen der Bürger anpassen können. Ob das durch eine „Volkspartei“ zu realisieren ist, bezweifele ich.

Ich freue mich jetzt auf neue, kreative Projekte um Uerdingen weiter nach vorne zu bringen und auf eine andere Art und Weise unterstützen zu können. Die Visionen, die ich als Vorsitzender der CDU Uerdingen hatte sind nicht weg, sondern warten immer noch umgesetzt zu werden.

Ich wünsche dem bestehenden Team der CDU Uerdingen weiterhin gutes Gelingen in ihrer politischen Arbeit!”

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