Der neue Ärztliche Direktor des "Etienne" Prof. Matthias Korell (links) mit seinem Stellvertreter Dr. Jens Schulte-Herbrüggen in der Mitte und Vorgänger Prof. Jens Encke (rechts) (Foto: Johanna Etienne Krankenhaus)
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Neuss. Im Krankenhaus auf der Neusser Furth gibt es eine Veränderung in der Position des Ärztlichen Direktors. Nach fünf Jahren gibt Prof. Jens Encke das Amt turnusmäßig an Prof. Matthias Korell und seinen Stellvertreter Dr. Jens Schulte-Herbrüggen ab.
Korell prägt seit Langem das Gesicht des Krankenhauses. Als Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe leitet er unter anderem das zertifizierte Brustzentrum der Klinik. Mit seinem Team behandelt er jährlich über 300 Frauen mit Brustkrebs. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind minimal-invasive Operationen jeglicher gut- und bösartigen gynäkologischen Erkrankungen sowie die Behandlung von Frauen mit Endometriose. Daneben ist Korell international tätig – mit Gast-Professuren an Universitäten in Polen und China. „In meiner neuen Aufgabe möchte ich erst einmal mithelfen, die durch Corona sehr schwierige Situation für unser Krankenhaus bestmöglich zu meistern. Langfristig liegt es mir am Herzen, unsere Klinik selbst weiter zu entwickeln, aber auch die Zusammenarbeit in der gesamten St. Augustinus Gruppe noch mehr zu stärken“, so der 61-Jährige, der privat gerne Motorrad fährt.
Auch Jens Schulte-Herbrüggen gehört seit vielen Jahren zur Chefarzt-Riege in Neuss. Seit 2016 leitet er die Gefäßchirurgie im „Etienne“ und das zweifach zertifizierte Gefäßzentrum in Neuss. Als einziger Gefäßchirurg im Rhein-Kreis Neuss setzt der 48-Jährige eine sogenannte vierfach gefensterte Aortenstentprothese in die Bauchschlagader ein. Wenn die Gefäßwand dieser Schlagader durch den ständig herrschenden Druck ausbeult, kann ein Bauchaortenaneurysma entstehen. Droht es zu reißen, kann Schulte-Herbrüggen die Gefahr mit der speziell angefertigten Prothese, einer Art Gefäß-Stütze, bannen. So hat er schon weit über 100 Patienten erfolgreich therapieren und womöglich das Leben retten können.

Um Notfälle geht es auch im SOS-Zentrum der Klinik im Neusser Norden. Unter diesem Begriff haben sich die Abteilungen Neurologie, Interventionelle Neuroradiologie, Kardiologie und Schulte-Herbrüggens Gefäßchirurgie zum Ziel gesetzt, bei akuten Erkrankungen in Zukunft noch enger zusammenzuarbeiten. Denn ein Schlaganfall-Patient der Neurologie hat ein erhöhtes Risiko, neben seinem bedrohlichen Verschluss in den Hirngefäßen auch an verengten Herzkranzgefäßen zu leiden. Im Hybrid-Operationssaal im Neubau bieten sich nun auch räumlich verbesserte Bedingungen zur fachübergreifenden Zusammenarbeit. Dort kann ein Kardiologe den Schlaganfall-Patienten mit begutachten und behandeln – in einem Raum und mit der angeschlossenen Überwachungsstation nur ein paar Schritte entfernt. Die Lebensretter des SOS-Zentrums portraitiert die neue Kampagne der Klinik, die nun gestartet ist, unter anderem auf der Website sos-zentrum.de.

Encke bleibt dem Haus mit seiner langjährigen Erfahrung als Chefarzt der Inneren Medizin erhalten. „In den letzten fünf Jahren ist in unserem Krankenhaus viel passiert und ich bin froh, die zum Teil auch herausfordernden Projekte mit gestaltet zu haben. Der Neubau und unsere Verbindung zur Universität Düsseldorf als akademisches Lehrkrankenhaus sind dabei nur zwei Schlaglichter“, fasst er seine Amtszeit als Ärztlicher Direktor zusammen.

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