Svenja Huber verwandelt den entscheidenden Siebenmeter nervenstark (Foto: Jörg Dembinski / Spielbilder Werkselfen TSV Bayer 04 Leverkusen)
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Leverkusen. Nach fünf Pflichtspielniederlagen am Stück haben die Handballerinnen vom TSV Bayer 04 Leverkusen zurück in die Erfolgsspur gefunden. Die Werkselfen behielten in der einzigen Sonntagspartie in der Handballbundesliga der Frauen gegen die Flames der HSG Bensheim/Auerbach mit 27:26 (17:12) die Oberhand und rückten in der Tabelle unmittelbar hinten dem Gegner auf Rang acht vor.

Es war Rechtsaußen Svenja Huber vorbehalten, 18 Sekunden vor dem Abpfiff per Strafwurf den Siegtreffer zum fünften Bayer-Heimsieg zu erzielen. Die Ex-Nationalspielerin übernahm die Verantwortung vom Punkt – obwohl sie kurz zuvor von dort an der Latte gescheitert war – und verwandelte gegen Torhüterin Helen van Beurden ihren vierten von insgesamt fünf Strafwürfen.

Gästetrainerin Heike Ahlgrimm, die eine erfolgreiche Leverkusener Vergangenheit als Spielerin und Trainerin in ihrer Vita vorweisen kann, nahm direkt eine Auszeit, doch zwei Wurfversuche in den letzten Sekunden der Partie wurden von der Bayer-Deckung geblockt. Als sich nach Ablauf der Spielzeit der direkte Freiwurf von Alicia Soffel in der dichten Bayer-Abwehr verfing, war der Jubel auf Seiten der Gastgeberinnen riesig.

Dass die zwei Punkte für Leverkusen besonders nach der Leistung der Flames vor der Pause nicht unverdient waren, räumte Ahlgrimm nach der Partie unumwunden ein: „Wir haben eine unterirdische erste Halbzeit gespielt. Da haben wir alles vermissen lassen, was uns als Flames auszeichnet. Der Sieg für Leverkusen ist verdient. In der zweiten Halbzeit war es ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem wir nur noch zehn Tore zugelassen haben.“

Elfentrainer Martin Schwarzwald war naturgemäß mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Hälfte eins zufrieden: „Das war eine sehr gute erste Halbzeit. Wir haben viele Dinge besser gemacht, die wir schon gegen Dortmund gut gemacht haben. Mariana Lopes und Lilli Holste haben das im Rückraum gegen die dichte Bensheimer Deckung gut gelöst. Auch in der Abwehr standen wir gut und sind so ins Tempospiel gekommen.“

Nach dem Wechsel schmolz der Vorsprung der Leverkusenerinnen allerdings immer mehr zusammen, sodass in dem von Ahlgrimm erwähnten Spiel auf Augenhöhe am Ende Kleinigkeiten das Spiel entschieden. Als Mariana Lopes, mit sechs Treffern erfolgreichste Schützin der Elfen, kurz vor dem Ende am Torwurf gehindert wurde entschieden die Unparteiischen Grobe und Kinzel auf eingangs erwähnten Strafwurf, den Huber zum Siegtreffer nutzte.

„Ich bin natürlich enttäuscht, dass der letzte Siebenmeter gegeben wurde, der für mich keiner war. Dennoch war es unter dem Strich eine selbstverschuldete Niederlage. Das müssen wir ansprechen und dann geht es weiter“, so Ahlgrimm abschließend.

Martin Schwarzwald war trotz der schwierigen Phasen in der zweiten Hälfte zufrieden mit der Reaktion seiner Mannschaft: „Nach dem Wechsel hatten wir teilweise keine guten Abschlüsse einhergehend mit einem nicht so guten Rückzug. Das hat Bensheim dann gut gemacht und wir haben die Spielkontrolle verloren. Am Ende bin ich aber richtig stolz, dass wir heute mental nicht eingebrochen sind wie beispielsweise in Oldenburg und Halle sowie gegen Rosengarten und haben heute die richtigen Aktionen gesetzt, die Tore gemacht und damit die zwei Punkte geholt.“

Am kommenden Wochenende steht in der HBF ein Doppelspieltag auf dem Programm. Die Werkselfen erwarten am Freitag im Klassiker den Buxtehuder SV (18.55 Uhr, live bei Eurosport), am Sonntag führt die Reise zu den Vipers der HSG Bad Wildungen (16.00 Uhr).

Die Spielstatistik:

TSV Bayer 04 Leverkusen – HSG Bensheim/Auerbach 27:26 (17:12)

Leverkusen: Fehr, Graovac; Jurgutyte (4), Hinkelmann, Sprengers (5), Holste (4), Souza, Kämpf (3), Bruggeman, Lopes (6), Huber (5/4), Cormann, Terfloth; Trainer: Martin Schwarzwald.

Bensheim: Kockler, van Beurden; Hurst (7), Kockel, Heider, Stuttfeld, Petersen (3), Dekker (1), Soffel (5), Friedberger (2), Kühlborn (3), van Gulik (4/2), Ivancok (1), Newiadomska, Visser; Trainerin: Heike Ahlgrimm.

SR: Grobe/Kinzel (Braunschweig/ Bochum) – Z: keine. – Zeitstrafen: 4:2 Minuten (Sprengers, Bruggeman – Kockel). – Siebenmeter: 5/4:3/2 (Huber an die Latte/48. – Friedberger scheitert an Graovac/7.). – Spielfilm: 1:2 (5.), 9:2 (13.), 9:6 (16.), 10:8 (18.), 14:8 (22.), 16:10 (28.), 17:12 (30.) – 19:14 (35.), 20:16 (38.), 20:20 (46.), 22:20 (51.), 22:22 (54.), 26:24 (59.), 26:26 (59.), 27:26 (60./EN).

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