Kreis Kleve. Aktuelle Beispiele aus den Niederlanden zeigen, wie schnell das Infektionsgeschehen wieder ansteigen kann
Für einige Personen scheint die Corona-Pandemie aufgrund der aktuell niedrigen Infektionszahlen zu pausieren oder gar ganz vorüber zu sein. Wie schnell das Pendel aber wieder in die andere Richtung ausschlagen kann, zeigt das Beispiel des Ameland-Ferienlagers Bedburg-Hau. Nach aktuellem Stand (Do., 15. Juli 2021) sind bislang zwölf Kinder positiv auf das Corona-Virus getestet. Mehr als 50 Kontaktpersonen – Kinder, Betreuer und Eltern – befinden sich in Quarantäne. Diese Zahl wäre sogar noch höher, wenn nicht zahlreiche Eltern bereits durch eine Schutzimpfung immunisiert wären. Zudem zeigt dieses Beispiel, wie wichtig regelmäßige Testungen sind. Nur so konnte das Virus frühzeitig nachgewiesen und konnten die Quarantäne-Maßnahmen eingeleitet werden.
„Erfreulicherweise sind uns bislang aus dem Ferienlager Bedburg-Hau keine schweren Krankheitsverläufe bekannt. Und zum Glück sind die Infektionszahlen momentan bei uns im Kreis Kleve und in Deutschland generell auf einem sehr niedrigen Niveau“, sagt Landrätin Silke Gorißen. „Ich appelliere an alle, die sich impfen lassen können, dies auch zu tun. Endlich stehen uns ausreichend Impfstoff und freie Kapazitäten in den Impfzentren zur Verfügung. Die Schutzimpfung ist neben den Abstands- und Hygienemaßnahmen das wirksamste Mittel, um die Verbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Mit einer Impfung schützen Sie nicht nur sich selbst, sondern auch alle anderen. Auf der anderen Seite: Wer sich jetzt nicht impfen lässt, sorgt dafür, dass die Inzidenzen möglicherweise steigen und schwer erkämpfte Freiheiten wieder eingeschränkt werden.“
Wie schnell die Infektionszahlen bei vorherrschender Delta-Virusvariante wieder ansteigen können – dazu reicht ein Blick über die deutsch-niederländische Grenze. In den Niederlanden ist die 7-Tage-Inzidenz mit einem Wert von 25 am 1. Juli binnen von zwei Wochen auf aktuell 343 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner je Woche angestiegen. In anderen Urlaubsländern sieht die Situation ähnlich aus. „Jeder, der in ein Risikogebiet reist, sollte Menschenmengen meiden, Abstand halten, Maske tragen und die Hygienevorschriften beachten – und überlegen, ob diese Reise überhaupt nötig ist“, appelliert die Landrätin.
Einfluss auf mögliche Maßnahmen bei der Wieder-Einreise kann der Kreis Kleve nicht nehmen: Dies ist Aufgabe der Landesregierung NRW und der Bundesregierung.