Hattingen/Ruhr. Hattingen zu Fuß und Stadtarchiv versetzen sich zurück ins Hattingen im Trümmerschutt
Am Sonntag, 14. November bieten Stadtarchivar Thomas Weiß, Lars Friedrich von Hattingen zu Fuß und Benedikt Weiß einen geschichtsträchtigen Stadtrundgang durch das „zerstörte Hattingen“ nach den Bombenangriffen im März 1945 an. Der Rundgang findet im Anschluss an die Zentrale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag im Schulenberger Wald, die um 11.30 Uhr am Ehrenmal im Schulenberger Wald beginnt, statt.
„Am Volkstrauertag wird der Opfer des Krieges gedacht, dass auch die Städte Opfer des Krieges wurden, wird dabei häufig vergessen“, erklärt Stadtarchivar Thomas Weiß. Auch in Hattingen haben Luftangriffe am 14., 18. und 21. März des Jahres 1945 für Zerstörung und Verwüstung gesorgt, auch wenn davon heute nicht mehr viel zu sehen ist. „Von 5700 Wohnungen wurden durch Bombenangriffe 1600 komplett zerstört und 3700 schwer beschädigt“, erzählt der Stadtarchivar. „Das bedeutet am Ende des Krieges waren nur noch 400 Wohnungen intakt.“
Bei dem Stadtrundgang begeben sich die Interessierten auf eine Reise in diese Zeit. Dabei werden Bilder der Schauplätze gezeigt und Berichte von Zeitzeugen, in deren Rollen Thomas und Benedikt Weiß und Lars Friedrich schlüpfen, werden zu hören sein.
Die Route führt vom Ehrenmal am Schulenberger Wald über den Schützenplatz und die Friedrichstraße vorbei am früheren Bunker an der Alten Feuerwache bis hin zum Reschop Bunker. Weiter geht es über die Bismarckstraße zum Rathaus und dem Bunker unter dem Rathausplatz. Von dort geht es über die Heggerstraße bis zum Johanniskirchturm am Untermarkt und ins Krämersdorf. Hier endet die Führung.
Der Johanniskirchturm, der eine Station des Rundgangs ist, zeugt noch von dieser Zeit. Vor den Angriffen im März 1945 hatte der Kirchturm auch noch ein Kirchenschiff. Dieses wurde aber bei einem Bombenangriff zerstört, ebenso wie der ursprüngliche Turmhelm. Bei dem Stadtrundgang erfahren die Interessierten noch viele weitere Details aus dem Hattingen des Jahres 1945.
Das offene Angebot im Rahmen der Gedenk- und Aktionswoche für Toleranz und Demokratie ist kostenfrei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Es gelten die 3G-Regeln (getestet, geimpft, genesen) sowie die allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln.