Symbolfoto Polizei NRW
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Köln/Hürth/Düsseldorf. In einem bei der Staatsanwaltschaft Köln geführten Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Tötung zweier Frauen (35, 92 Jahre), der versuchten Tötung einer Frau (36 Jahre) sowie des versuchten Schwangerschaftsabbruchs hat die Polizei Köln am Dienstag (30. November) einen 41 Jahre alten dringend Tatverdächtigen aus Hürth, den Lebensgefährten der 36-Jährigen, vorläufig festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, die Frauen mit Thallium vergiftet zu haben. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung stellten Kriminalbeamte das hochtoxische Schwermetall sicher. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Köln hat das Amtsgericht Köln am heutigen Tage gegen den Beschuldigten Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des zweifachen Mordes, des versuchten Mordes und versuchten Schwangerschaftsabbruchs erlassen.

Die Ermittlungen gegen den Beschuldigten waren am 27. November 2021 aufgrund einer Anzeige der Mutter der schwangeren 36-jährigen Geschädigten ins Rollen gekommen. Diese befindet sich derzeit mit einer Thalliumvergiftung im Krankenhaus, Sie wird intensivmedizinisch behandelt und schwebt in Lebensgefahr. Ob der Fötus überleben wird, ist ungewiss.

Darüber hinaus besteht der begründete Verdacht, dass der Tod der 92 Jahre alten Großmutter der im Krankenhaus liegenden Geschädigten am 1. April 2020 in Hürth auf eine Thalliumvergiftung zurückzuführen sein könnte. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Köln ist ihr Leichnam am 29. November 2021 exhumiert und obduziert worden. Im Zuge weiterer Ermittlungen der eingesetzten Mordkommission stellte sich zudem heraus, dass die am 25. Mai 2020 in einem Düsseldorfer Krankenhaus verstorbene damalige Ehefrau (35) des Beschuldigten nach derzeitigem Ermittlungsstand ebenso einer Thalliumvergiftung erlegen war.

Der Beschuldigte, für den die Unschuldsvermutung gilt, bestreitet die Taten. Ihm ist ein Verteidiger beigeordnet worden. Die umfangreichen Ermittlungen zu den Taten und Tathintergründen dauern an. (ots)

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