v.l. Lasse Struck gewann bei seinem Debut auf NRW-Ebene auf Anhieb den ganzen Punkt und Bosko Tomic siegte am Spitzenbrett von SFK I (Foto: Bernd Rosen, SFK)
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Essen. Der letzte Spieltag des Jahres löste bei den Essener Vereinen auf NRW-Ebene höchst unterschiedliche Gefühle aus: In der Oberliga kamen die Schachfreunde Katernberg (SFK) gegen Dortmund Brackel trotz nomineller Überlegenheit nicht über ein Unentschieden hinaus. In der NRW-Liga kassierten die Schachfreunde Essen-Werden 1924/80 gegen den durchweg etwas stärker besetzten Langenfelder SK mit 2:6 eine deutliche Niederlage, SFK II feierte dagegen beim Brühler SK einen knappen Sieg.

Dortmund musste wegen der Pandemie auf zwei Stammspieler verzichten, die durch Talente aus dem starken Nachwuchsbereich des Vereins ersetzt wurden. Bei Katernberg fehlte lediglich Großmeister Sebastian Siebrecht, der wegen der Pandemie derzeit in seiner Wahlheimat Frankreich festsitzt. Trotz der nominellen Überlegenheit gerieten die Schachfreunde zunächst in Rückstand: Lukas Schimnatkowski kam mit der gegnerischen Eröffnung überhaupt nicht zurecht und konnte seine geschwächte Königsstellung nicht lange verteidigen. Armin Meyer erspielte sich dagegen dank exzellenter Vorbereitung einen riesigen Vorsprung bei der Bedenkzeit, geriet nach einem Bauernverlust aber dennoch auf die Verliererstraße. Zum Glück konnte Dr. Thomas Wessendorf leichte positionelle Vorteile zum ersten Saisonsieg nutzen.

Wenig später gewann auch Bosko Tomic in einer auf höchstem taktischem Niveau geführten Partie gegen den starken Internationalen Meister Fiebig. Doch dann musste Timo Küppers die Waffen strecken, nachdem er in ausgeglichener Stellung vielleicht zu viel gewollt hatte. Für den erneuten Ausgleich sorgte Martin Grünter, der sein Turmendspiel nach der Zeitnotphase sicher gewann. Als Marcus Bee sein gefährdetes Endspiel dank einer Festung erfolgreich verteidigt hatte keimte kurzzeitig sogar Siegeshoffnung bei den Gastgebern, aber Endspielspezialist Bernd Rosen konnte seine leichten Vorteile nicht zum Sieg verdichten, so dass es beim letztlich wohl leistungsgerechten Unentschieden blieb.

In der NRW-Liga musste Werden gegen Langenfeld erneut ohne seinen Spitzenspieler Jürgen Kaufeld auskommen und kassierte an heimischen Brettern mit 2:6 eine deutliche Niederlage ohne einen einzigen Partiegewinn. Besser machte es Ligagefährte SFK II, der in Brühl in einer umkämpften Partie mit 4,5:3,5 die Oberhand behielt. Dabei steuerte neben den Stammspielern Martin Villwock und Maximilian Heldt auch der Jugendspieler Lasse Struck bei seinem ersten Einsatz auf NRW-Ebene einen ganzen Punkt bei.

 

Die Partien:

Katernberg – Brackel 4:4: Tomic – Fiebig 1:0, Küppers – Luft 0:1, Rosen – Flüchter ½:½, Dr. Wessendorf – Steinmetzer 1:0, Meyer,  – Korten 0:1, Schimnatkowski – Goldschmidt 0:1, Bee – Slanina ½:½, Grünter – Bungarten 1:0

Werden – Langenfeld 2:6: Kauch – Rechmann ½:½, Prof. Roth – Stöber 0:1, Dr. Berger – Kurth ½:½, Dr. ter Steeg – Pejkovic 0:1, Hütte – Reinemer 0:1, Claussen – Wolfradt ½:½, Rehfeldt – Keller 0:1, G.Mann – Hendrichs ½:½

Brühl – SFK II Schiffer – Dr. Gassmann 1:0, Gramb – Villwock 0:1, Keller – Dahm ½:½, Schäfer – J.Dette 1:0, Spilles – Gorainow ½:½, Haskelmann – Heldt 0:1, Heuser – Kaeding ½:½, Yeritsyan – Struck 0:1

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