Die Stadt Krefeld, SWK und Krefeld Business haben ein Konzept für den Ausbau zur "Smart City" erstellt (Grafik: Krefeld Business)
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Krefeld. Durch Funktechnologie LoRaWAN werden Daten erfasst und analysiert

Die fortschreitende Digitalisierung wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus, die digitalen und realen Welten sind immer stärker miteinander verwoben. Städte müssen und wollen sich dem digitalen Wandel stellen und die damit verbundenen Chancen nutzen. Das Internet of Things (IoT) steht hierbei als Sammelbegriff für Technologien, die es ermöglichen, sich miteinander zu vernetzen und durch Informations- und Kommunikationstechniken zusammenzuarbeiten. Auch die Stadt Krefeld ist auf dem Weg zur „intelligenten” Stadt, zur Smart City. Zusammen mit der SWK (Stadtwerke Krefeld) setzt man verschiedene Konzepte um und entwickelt gemeinsam Ideen für die Stadt der Zukunft.

SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke: “Wir arbeiten als SWK selbst an der Weiterentwicklung der Smart City mit.”

Bei der SWK ist man überzeugt: Digitalisierung ist die Zukunft, und die Vernetzung von verschiedenen Geräten und der Austausch von Daten bietet zahlreiche Chancen, die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen. „Deshalb steht für uns fest, dass wir als SWK selbst aktiv an der Weiterentwicklung der Smart City mitarbeiten. Ziel ist es, eine digitale Infrastruktur für Krefeld aufzubauen, die auf modernen Übertragungsstandards aufbaut und Daten auf einer funktionalen Internet of Things-Plattform bündelt”, sagt SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke.

Oberbürgermeister Frank Meyer: “Es ist strategisch wichtig, neue digitale Wege zu gehen.”

Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer ist dankbar für die Haltung der SWK: „Unsere Stadt immer stärker zu vernetzen und Stück für Stück zur ‘Smart City‘ weiterzuentwickeln, ist eine komplexe Aufgabe, bei der wir gemeinsam mit Krefeld business und der SWK vorangehen. Es ist strategisch wichtig, neue digitale Wege zu gehen und unsere Infrastruktur in allen Bereichen zukunftsfähig zu machen. Die Unternehmen, die städtischen Institutionen, natürlich auch die Bürgerinnen und Bürger werden davon profitieren.”

Leiter Krefeld business Eckart Prren: “Weitere Partner sind wichtig.”

„Die Interessen von Stadt und SWK gehen in die gleiche Richtung: Zukunftsinfrastruktur pilotieren, Nützlichkeit erproben und damit die Stadt insgesamt besser verstehen und managen”, sagt Eckart Preen, Leiter des Dezernats Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales und Leiter Krefeld business. Das Wissen über die Stadt müsse erhöht werden, um langfristig richtige Entscheidungen treffen zu können. „Hierfür benötigen wir vor allem eines: mehr Daten. Diese müssen erhoben, übermittelt und verwaltet beziehungsweise analysierbar gemacht werden”, erklärt Eckart Preen. Die SWK schaffe hierfür wichtige Voraussetzungen. Aber Preen betont auch: „Weitere Partner sind wichtig. Diese können sich gerne bei uns melden zwecks gemeinsamer Pilotprojekte.”

Das ist LoRaWAN

Ein wesentlicher Baustein beim Aufbau einer digitalen Infrastruktur ist LoRaWAN (Abkürzung für Long Range Wide Area Network), eine speziell für das IoT entwickelte Funktechnologie. Sensoren erfassen hierbei Daten/Zustände, die über Antennen auf eine IoT-Plattform übertragen werden und dort visualisiert werden können. Kerstin Abraham, Vorständin bei der SWK, ist überzeugt: „Mit unserer IoT-Plattform und der geplanten LoRaWAN-Abdeckung in Krefeld erreichen wir einen Meilenstein auf dem Weg zur Smart City. So können wir die Stadt, aber auch Krefelder Unternehmen bei der Erhebung, Übermittlung und Auswertung von Daten aus dem ganzen Stadtgebiet unterstützen.” Auch für die SWK ist die digitale Datenerhebung von enormer Bedeutung: Die Erfahrungen der vergangenen Monate, bei denen die Technologie in Pilotprojekten eingesetzt wurde, zeigten, dass die SWK durch die Nutzung von Daten aus dem LoRaWAN-Netz auch eigene Prozesse besser digitalisieren kann.

Messung des Grundwasserspiegels erfolgt bereits automatisiert mit LoRaWAN

Ein solches Pilotprojekt ist beispielsweise der Einsatz von LoRaWAN bei der Messung des Grundwasserspiegels. Über die Stadt verteilt befinden sich circa 450 Messstellen. Das sind kleine Rohre, die in die unterirdischen Brunnen hineinragen. Üblicherweise messen Mitarbeitende der SWK den Pegelstand des Grundwassers darüber jeden Monat händisch mit Hilfe eines Lots. Mit der LoRaWAN-Sensorik erfolgt dies nun automatisiert. Eine große Zeitersparnis, denn die Mitarbeitenden können die gewonnene Zeit nun zur Analyse der gewonnenen Daten verwenden. Aktuell sind sechs Brunnen mit LoRaWAN verknüpft. In diesem Jahr soll damit begonnen werden, die neue Technologie auf sämtliche Messstellen auszuweiten.

Altpapier-Sammelcontainer und LoRaWAN

Ein anderer Anwendungsfall sind Altpapier-Sammelcontainer. An ausgesuchten Containern messen die angebrachten Sensoren den Füllstand. Aus den gewonnenen Daten lässt sich für die SWK-Tochter GSAK schnell erkennen, wo eine Leerung sinnvoll ist und wo eine unnötige Fahrt gespart werden kann. Auch die Einbindung in eine App ist denkbar. So kann der User bequem Zuhause angezeigt bekommen, wo sich in seiner Nähe ein Container mit ausreichend Platz für sein Altpapier befindet.

Weitere Anwendungsbereiche von LoRaWAN

Weitere Anwendungsfälle könnten die Beschaffenheit der Fahrbahnoberfläche in Bezug auf Eis und Schnee, die Überwachung der Luftqualität an Hauptverkehrsstraßen oder die Belegung von Parkplätzen mit E-Ladesäulen sein. „Überall dort können uns Sensoren helfen, unsere Aufgaben schneller, besser und zuverlässiger zu erfüllen”, sagt Carsten Liedtke. Seine Kollegin Kerstin Abraham betont: „Wir haben jahrzehntelange Erfahrung mit Strom-, Gas-, Trinkwasser- und Fernwärmenetzen. Das können wir. Und daher trauen wir uns auch den Auf- und Ausbau der LoRaWAN-Infrastruktur für Krefeld zu.”

Weitere Ideen und weitere Informationen:

Wer weitere Ideen für Anwendungsfälle hat oder selbst Daten erheben möchte, sich näher für das LoRaWAN-System interessiert oder einfach Teil der Smart City Krefeld sein möchte, ist herzlich eingeladen, sich zu melden. Ansprechpartner sind Markus Lewitzki bei der Stadt Krefeld: Markus.Lewitzki@krefeld.de, Telefon 0 21 51 / 86 10 85 oder Julian Deymann bei der SWK: Julian.Deymann@swk.de, Telefon 0 21 51 / 98 26 45. Weitere Informationen zum Weg Krefelds zur Smart City und spannenden Projekten hierzu gibt es in der aktuellen Ausgabe des Insider Krefeld, Das Wirtschaftsmagazin, unter https://www.krefeld-business.de/standort-medien/ oder direkt unter https://flipbook.stuenings.de/InsiderKrefeld/index.html#p=1.

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