Bereichsleiterin Angela Langen und Filialleiter Stefan Eickhoff betrachten Ausstellungsstücke (Foto: Heiko Specht / © Sparkasse KölnBonn)
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Köln. Schon lange ist die Sparkasse KölnBonn mit ihren Vorgängerinstituten in Köln und Bonn beheimatet und blickt auf eine lange Tradition in den verschiedenen Stadtteilen zurück. Sichtbar wird dies beispielsweise auch in einem runden Jubiläum, das die Filiale Klettenberg feiert. Auf den Tag genau wird sie heute 110 Jahre alt. Aus diesem Anlass kamen Bereichsleiterin Angela Langen und Filialleiter Stefan Eickhoff zu einer kleinen Feierstunde in der frisch modernisierten Filiale zusammen, die nun in neuem Glanz erstrahlt. Gleichzeitig wurde eine Ausstellung in der Filiale an der Sülzburgstraße eröffnet. Sie zeigt die lebhaften 1950er Jahre in Köln, in denen der Sparkasse in Köln eine besondere Bedeutung zukam.

“Hochbetagte Seniorin” auf der Sülzburgstraße
Die Filiale Klettenberg hatte bei ihrer Gründung am 15. Februar 1912 ihren Sitz ursprünglich auf der Berrenrather Straße 266 und war die sechste Zweigstelle der damaligen “Sparkasse der Stadt Köln”. Zehn Jahre später, 1923, war die Geschäftsstelle dann in der Sülzburgstraße 21-23 beheimatet. Mehrere Umzüge folgten nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. 1955 schließlich eröffnete die Filiale an ihrem jetzigen Standort in der Sülzburgstraße 56. Später wurden die Räumlichkeiten mehrfach erweitert und modernisiert.

Zum Wiederaufbau beispiellose Werbung der Sparkassen für das Sparen
Die Mitte der 1950er Jahre waren eine wichtige Zeit für die Sparkassen. Der Krieg war erst zehn Jahre her und das Hauptthema der Zeit daher der Wiederaufbau. Denn Köln war durch den Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört worden; siebzig Prozent des Wohnraums waren verloren. Für die Finanzierung des Wiederaufbaus jedoch brauchte es Kredite, für die wiederum Einlagen bei den Sparkassen und Banken vonnöten waren. Nach den Verlusten an Hab und Gut durch Krieg, Flucht und Vertreibung waren die Menschen aber nur wenig geneigt zu sparen. Es fehlte das Vertrauen in die Zukunft.

Kölnerinnen und Kölner finanzieren den Wiederaufbau ihrer Stadt

Foto in der Ausstellung 110 Jahre Sparkasse in Klettenberg (Foto: Archiv der Sparkasse KölnBonn)

Die Sparkassen starteten deshalb eine beispiellose Werbekampagne für das Sparen, die auch tatsächlich erfolgreich war, unter anderem weil die Menschen den Sparkassen als Institutionen weiterhin vertrauten, wie Umfragen ergaben. Nur weil die Spareinlagen so schnell stiegen, waren die Sparkassen dann in der Lage, ausreichend Kredite und Darlehen vor allem für den Wohnungsneubau auszugeben. Bis 1957 konnte die “Sparkasse der Stadt Köln” 200 Mio. DM für die Finanzierung von 42.500 Wohnungen zur Verfügung stellen. Die Sparkasse schreibt 1957 zur örtlichen Wirtschaftslage: “Die Existenz der zweitausendjährigen Metropole ist wieder gesichert und auf breiter Basis aufgebaut.” Die Ausstellung in der Jubiläumsfiliale Klettenberg ist bis zum 11. März 2022 zu sehen.

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