v.l. Oberbürgermeister Daniel Schranz, René Klagus und Berna Demircan (Foto: Stadt Oberhausen, Tom Thöne)
Anzeigen

Oberhausen. Wie funktioniert eigentlich Kommunalpolitik – und wie können Jugendliche da mitreden? In Oberhausen ist eine gute Antwort: als Mitglied des Jugendparlaments. Die Interessenvertretung der Kinder und Jugendlichen in der Stadt wird im Frühjahr 2022 zum sechsten Mal gewählt, und wer Lust hat, sich einzubringen, kann ab sofort für einen Sitz in dem Gremium kandidieren.

Wer gewählt werden möchte, muss nur eine Voraussetzung erfüllen: Sie oder er muss am letzten Tag der Wahl, dem 12. Juni 2022, mindestens 13, aber unter 18 Jahren alt sein. Fürs Jugendparlament können Oberhausenerinnen und Oberhausener jeder Staatsangehörigkeit kandidieren. Die Kandidatur kann ab sofort bis zum 8. April 2022 auf www.jugendparlament-oberhausen.de registriert werden.

Seit 2012 wählen die Jugendlichen ihr eigenes Parlament, das sich in die Politik einmischt, die Interessen der Jugendlichen einbringt und selbst Aktionen startet. „Es ist wichtig, dass Jugendliche sich in die Politik einbringen und die Möglichkeit nutzen, an Entscheidungen bezüglich ihrer eigenen Zukunft mitwirken. Dies konnten wir auf jeden Fall im fünften Jugendparlament umsetzen“, resümiert die Berna Demircan. Die 17-Jährige leitet seit der vergangenen Wahl das 5. Jugendparlament als Vorsitzende.

Auch dem stellvertretenden Vorsitzenden René Klagus (17 Jahre) hat das Engagement Spaß gemacht: „Schon als Jugendlicher die Möglichkeit zu haben in die Oberhausener Kommunalpolitik so tief einzutauchen und auch gehört zu werden, ist die allergrößte Chance mitzuwirken und selber neue Sachen zu lernen. Die Arbeit im Jugendparlament hat mir all das ermöglicht und mich sogar ermutigt, mich selber noch intensiver mit Politik auseinander zu setzen.“

Dass junge Menschen sich in der Kommunalpolitik engagieren, ist Oberbürgermeister Daniel Schranz wichtig: „Ich bin dankbar für den Einsatz der Jungparlamentarierinnen und Jungparlamentarier – schon in normalen Zeiten, vor allem aber in der Corona-Pandemie. Mir ist sehr bewusst, dass die jungen Oberhausenerinnen und Oberhausener besonders in ihrem Leben und Lernen eingeschränkt waren und sind. Dass sich die Mitglieder des Jugendparlaments trotz allem in Gremien eingebracht und die Interessen von Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt vertreten haben und dass sie damit den Horizont der älteren Kolleginnen und Kollegen erweitert haben, verdient großen Respekt.“

So funktioniert die Wahl zum 6. Jugendparlament Oberhausen:

Die 18 weiterführenden Schulen können je zwei Delegierte in das Jugendparlament entsenden. Jugendliche, die in Oberhausen wohnen, jedoch hier nicht zur Schule gehen, können sich bei der Koordinierungsstelle der Wahl melden (825-2901 oder jugendparlament@oberhausen.de). Ihnen wird eine Kandidatur an einer Schule in der Nähe ihres Wohnortes ermöglicht. Die Wahlperiode des Jugendparlaments beträgt zwei Jahre; das 6. Jugendparlament ist somit von 2022 bis 2024 im Amt. Alle Schülerinnen und Schüler, die eine weiterführende Schule besuchen, sind zur Wahl aufgerufen. Die Durchführung der Wahl findet in der Zeit vom 27. April bis zum 12. Juni 2022 direkt in den Schulen statt. Voraussichtlich findet die konstituierende Sitzung des 6. Jugendparlaments nach den Sommerferien am 18. August statt.

Das aktuelle Jugendparlament hat Mitglieder in den Jugendhilfeausschuss, Schulausschuss, Gleichstellungsausschuss, Sozialausschuss und den Integrationsrat entsendet und dort die Interessen der Jugendlichen vertreten. In der zweijährigen Wahlperiode beteiligte die Stadtverwaltung das Jugendparlament zudem bei zahlreichen Projekten und Vorhaben. Beispielhaft dafür ist die Beteiligung an der Weiterentwicklung des Spielraumentwicklungsplanes oder die Fortschreibung des Jugendförderplanes.

Die Jugendlichen haben jedoch auch selbst die Initiative ergriffen: Im Sommer 2021 erarbeitete das Jugendparlament in Zusammenarbeit mit den Schülervertretungen Mängellisten, um auf Sanierungsbedarfe an Schulgebäuden hinzuweisen. Die Mängellisten von zehn weiterführenden Schulen wurden dann dem Oberbürgermeister zur Prüfung durch die Verwaltung übergeben, die zuständigen Beigeordneten Jürgen Schmidt (Schule) und Michael Jehn (Immobilien) erstatteten im Jugendparlament Bericht, was aufgrund der Listen veranlasst wurde.

Mehr Informationen unter jugendparlament-oberhausen.de, bei Instagram und Facebook („Jugendparlament Oberhausen“).

Beitrag drucken
Anzeige