(v.l.n.r.) Brigitte Behrendt, Leiterin der Stadtbibliothek, Andrea Otten, Lektorin für Kinder- und Jugendmedien und Samira Hlaouit, Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen, Sachgebietsleitung Fachstelle Frühe Hilfen, Familienbüro & Familienkarte Mönchengladbach stellen ihre Kooperation bei der Kampagne „Sprechen sie lieber mit ihrem Kind!“ vor (Foto: © Stadt MG)
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Mönchengladbach. Kooperation bei den Kampagnen „Sprechen Sie lieber mit Ihrem Kind“ und „Lesestart“

Unsere Kinder wachsen in eine digitale Welt hinein. Dies verändert auch das Zusammenleben in den Familien. Handys und Smartphones gehören heute im Alltag dazu. Es gibt viele Vorteile, aber auch Risiken. Die Ablenkung durch das Smartphone lässt wenig Raum für Zuwendung und Empathie für das eigene Kind. Dabei brauchen die Kleinsten den größten Raum! Aufmerksamkeit, Blickkontakt und die Stimmen von Mama und Papa sind wichtig, um zu differenzieren und zu lernen. Deshalb: Sprechen Sie lieber mit Ihrem Kind und lesen Sie ihm vor!

Die Kampagne „Sprechen Sie lieber mit Ihrem Kind – FÜHLEN und ERLEBEN statt wischen und tippen“ des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie startete im Spätsommer 2021. Die vielfältigen Module umfassen etwa Plakate, medienpädagogische Informationsangebote in Familienzentren, waldpädagogischen Angebote und die Angebote der Stadtbibliothek zur Sprach- und Leseförderung sowie Vermittlung von Medienkompetenz. „Mit der Aufklärungskampagne wollen wir sensibilisieren und Tipps und Anregungen geben wie die wertvolle Zeit mit dem eigenen Kind genutzt werden kann“. Sagt Samira Hlaouit, Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen, Sachgebietsleitung Fachstelle Frühe Hilfen, Familienbüro & Familienkarte Mönchengladbach. Alle Informationen dazu gibt es auf der Internetseite der Stadt unter www.moenchengladbach.de.

Kinder sind – vor allem in den ersten drei Jahren – auf analoge Erfahrungen angewiesen. Dazu bietet die Stadtbibliothek niedrigschwellig altersgerechten Lesestoff, kostenlose Bibliotheksausweise, Jünters Vorlesetipps in vielen Sprachen, Expertise in Sprach- und Leseförderung sowie Medienkompetenz. Dem Netzwerk Frühe Hilfen stellt sie aktuell kostenlose Lesestart-Sets aus dem Lesestart-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Stiftung Lesen für ihre Willkommensbesuche in den Familien zur Verfügung. Darüber hinaus sind die Lesestart-Sets mit Vorlesebuch, mehrsprachigen Vorlesetipps und Informationen zur Stadtbibliothek auch in allen Standorten der Stadtbibliothek für alle Bürger*innenkostenlos erhältlich. Schnell sein lohnt sich hier, denn die Sets sind begehrt. Im weiteren Verlauf der Aufklärungskampagne sind durch die Medienpädagoginnen der Stadtbibliothek Veranstaltungen für Eltern und Kinder geplant, z.B. zum Vorlesen mit Buch und App. Andrea Otten, Lektorin für Kinder- und Jugendmedien, sieht bei digitalen Medien eine große Chance: „Digitale, interaktive Angebote wie der TigerBook-App haben das Potenzial auch die zum (Vor)Lesen zu motivieren, die bisher wenig Interesse an Büchern und an Geschichten haben.“

Lesen ist – auch in der digitalen Welt – Grundvoraussetzung für Bildungschancen und Teilhabe. Aktuelle Bildungsstudien belegen weiterhin akuten Handlungsbedarf, die Pandemie hat ihn noch erhöht. „Deshalb wird sich die Stadtbibliothek als zentraler Akteur weiter breit vernetzt für Sprach- und Leseförderung in Mönchengladbach engagieren, ganz im Sinne der gesamtstädtischen Strategie „Bildungserfolge verbessern“. Dabei ist es wichtig, schon bei den Kleinsten anzufangen“, sagt Brigitte Behrendt, Leiterin der Stadtbibliothek.

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