Düsseldorfer Marionetten über Düsseldorf (Foto: Düsseldorfer Marionetten-Theater gGmbH)
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Düsseldorf. Die Finanzierung des Theaterumbaus ist gesichert

Der Spielbetrieb des Marionetten-Theaters ruht seit dem ersten Lockdown im März 2020 und bald wurde festgestellt, dass das Theater in seinen Räumen in der Bilker Straße nicht mehr spielen darf, bevor nicht eine qualitativ hochwertige Lüftungs- und Klimaanlage eingebaut worden ist.

Nach langer Zeit der Ungewissheit startete ein Spendenaufruf, um den Umbau anzustoßen. Und das Unglaubliche geschah: Innerhalb weniger Wochen spendete das Publikum 230.000,- €.

Im Rat der Stadt Düsseldorf wurden dann im September 2021 endlich die noch fehlenden Mittel in Höhe von 584.000,- € für den Theaterumbau, der mittlerweile mit ca. 810.000,- € kalkuliert wird, bewilligt. „Wir sind sehr erleichtert und sehen wieder hoffnungsvoll in die Zukunft, auch wenn der Weg bis zur Wiedereröffnung steinig sein wird. Denn es ist immer noch sehr viel zu tun, die Betriebskosten laufen weiter und bis zur Wiedereröffnung des Theaters gibt es kaum Eigeneinnahmen“, beschreibt Anton Bachleitner in einer Pressemeldung der Düsseldorfer Marionetten-Theater gGmbH.

„Wir gehen davon aus, dass das Kulturamt uns auch weiterhin den städtischen institutionellen Betriebskostenzuschuss zur Verfügung stellt, der zumindest einen Teil der Betriebskosten deckt. Und erfreulich ist auch, dass das Land NRW die neue Theaterbestuhlung mit 40.000,- € fördert und unser Freundeskreis e. V. die Restkosten dafür übernimmt“, ergänzt Bachleitner.

Immer mehr Baufortschritte werden sichtbar

Noch während sich die Fachplaner (für Lüftungstechnik, Lärmschutz, Statik, Brandschutz…) unter der Leitung des Architekten Ingo Höhn den Kopf zerbrachen, bereitete das Theaterteam im vergangenen Jahr den Saal auf die kommende Operation vor: Die alte Bestuhlung und Podesterie wurden abgebaut, Wandverkleidungen abgehängt, Bauschutt weggeschafft, Heiz- und Stromleitungen sortiert.

Nach Beendigung der Planungsarbeiten konnte endlich auch die Klima- und Lüftungsanlage bestellt werden, die nun Mitte April dieses Jahres ausgeliefert und mittels eines Krans über das Palais Wittgenstein auf das Flachdach gesetzt werden soll.

In der Zwischenzeit wurde dort eine Stahlkonstruktion zur Aufnahme der Maschinen montiert. Kernbohrungen und Mauerarbeiten wurden durchgeführt, um Platz zu schaffen für die vielen Lüftungskanäle und Leitungen. Die gefilterte Frischluft wird dann durch unzählige Auslässe in der neu gebauten Zuschauerpodesterie gepresst und an zwei Stellen unter der Decke wieder abgesaugt. Alle 5 Minuten soll so die komplette Raumluft ausgetauscht werden. Um auch den Bühnenraum künftig mit Frischluft zu versorgen, wurden Anfang des Jahres bereits im hinteren Bühnenbereich zwei kleinere Klimageräte eingebaut.

„Anlässlich des Umbaus wollen wir das Theater auch technisch auf den neuesten Stand bringen. Eine neue Theaterbestuhlung mit Klappsitzen ist bereits in Arbeit, neue Theatervorhänge sind beauftragt, eine Induktionsschleife für Hörgeschädigte ist gelegt und die Installation einer Videoanlage in Planung. Zum Schluss müssen noch viele theatertechnische Details wieder hergestellt und die Wand- und Deckenverkleidungen im Zuschauersaal wieder einbaut werden. Dann gilt es noch weitere Räume, die durch die Umbauarbeiten betroffen sind, wieder in den ursprünglichen Zustand zu bringen, wie Bühnen- und Beleuchterraum, Foyer und Besuchertoiletten“, erklärt Anton Bachleitner. „Wir freuen uns auf eine feierliche Wiedereröffnung im Herbst 2022!“

 

Welttag des Puppenspiels am 21. März 2022

Aus diesem Anlass gibt es eine Online-Premiere: „Der Golem“ – Kurzfassung der Inszenierung des Düsseldorfer Marionetten-Theaters von 1989
Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren

1989 entschloss sich das Marionetten-Theater, den gleichnamigen Roman von Gustav Meyrink für die Marionettenbühne zu adaptieren. Susanne Kröber, eine damalige Mitarbeiterin des Theaters, erarbeitete die Textfassung; die grotesk-phantastischen Bilder und expressiven Figuren entwarf Theaterleiter Anton Bachleitner, der sich bei den Puppengesichtern auch vom Stil der Stummfilme inspirieren ließ.

So entstand eine mystische Kriminalgeschichte in geheimnisvoller Atmosphäre, bei der Marionetten, direktgeführte Figuren und Schwarzes Theater Einsatz finden.

Diese ursprünglich 80-minütige Theaterinszenierung wurde 2018 neu aufgezeichnet, anlässlich eines Wettbewerbs zu einem Kurzfilm umgearbeitet und für diese Online-Premiere noch einmal optimiert. Der Film ist über die Homepage aufrufbar.

 

Düsseldorfer Marionetten-Theater gGmbH

Bilker Str. 7 (im Palais Wittgenstein)
40213 Düsseldorf
Tel. 0211 / 32 84 32

www.marionettentheater-duesseldorf.de
info@marionettentheater-duesseldorf.de

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