Auf der Kokerei findet am 10. September ab 18 Uhr die Eröffnungsveranstaltung statt, zu der man sich bis zum 09.09. anmelden muss (Foto: Dirk Baxmann)
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Dortmund. Die kompakte und informative Programmbroschüre zum Tag des offenen Denkmals 2022 liegt druckfrisch vor. Das Programm ist abwechslungsreich und reicht von einer Schlössertour und einer detektivischen Spurensuche für Kinder bis hin zu klassischen Denkmal- und Stadtteilführungen. Fast alle Angebote sind gebührenfrei, wobei sich viele Veranstalter*innen natürlich über Spenden freuen.

In diesem Jahr findet diese große Denkmalveranstaltung in Dortmund nicht nur am Sonntag, den 11. September 2022, sondern auch schon am Samstag, 10. September statt. Um an möglichst vielen Führungen teilnehmen zu können, sind einige ausgewählte Veranstaltungen am Samstag, wie zum Beispiel die Eröffnung, die am 10. September um 18.00 Uhr auf der Kokerei Hansa startet.

Detektivisches Motto steht über allem

Das deutschlandweite Motto lautet in 2022 „KulturSpur: Ein Fall für den Denkmalschutz“ und lädt zu einer Spurensuche ein, um Geschichte und Geschichten Dortmunder Denkmäler zu ermitteln: „Wir setzen uns gemeinsam mit vielen Denkmalenthusiasten die Sherlock Holmes-Kappe auf und betrachten die Dortmunder Denkmäler quasi durch die Lupe, um Indizien, Verbrechen und Tatorten aufzuspüren. War das Denkmal Tatort eines besonderen historischen Ereignisses? Welche Spuren von früheren Bewohnern, ihrer Lebens- und Arbeitswelt lassen sich entdecken? Gibt es handwerkliche ‘Verbrechen’, die im Laufe der Zeit an einem Denkmal verübt wurden?“ so Ralf Herbrich, Leiter der Dortmunder Denkmalbehörde.

Erneut sind es die vielen Denkmaleigentümer*innen, Vereine, Stiftungen, Archive und Museen, die den Tag des offenen Denkmals gemeinsam mit der Dortmunder Denkmalbehörde möglich machen. Alle Veranstaltungen werden von Expert*innen angeboten und durchgeführt, die sich entweder als denkmalbegeisterte Laien oder als Architekt*innen, Denkmalpfleger*innen, (Kunst)Historiker*innen seit Jahren, zum Teil seit Jahrzehnten mit Denkmalen und deren Schutz und Pflege beschäftigen.

Broschüre mit starken Eindrücken und Mehrwert

Dabei lohnt sich ein Blick in die Broschüre auch wegen der fünf Textbeiträge, die das Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals unterschiedlich aufgreifen. So gibt der langjährige Mitarbeiter der LWL-Denkmalpflege Dr. Thomas Spohn mit seinem Beitrag „Wahre Detektivarbeit: die historische Bauforschung“ einen interessanten Einblick in das für den Erhalt historischer Objekte wichtige Aufgabenfeld der Erforschung von Baudenkmälern.

Die bis Frühjahr 2022 als Leiterin der Stabsstelle Kunst im öffentlichen Raum in Dortmund tätige Dr. Rosemarie E. Pahlke zeichnet in ihrem Beitrag „Beschädigte Kunstwerke, zerstörte Denkmäler“ den Umgang mit einigen „Opfern“ von meist unbekannt bleibenden Tätern im Dortmunder Stadtraum nach. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen am Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur der Technischen Universität Dortmund in Forschung und Lehre, Dr. Anna Kloke und Christos Stremmenos, konzentrieren sich in ihrem Aufsatz “Spurensuche. Das Haus der Bibliotheken in Dortmund” ganz auf ein identitätsstiftendes und stadtbildprägendes Bauwerk, das einem politisch motivierten Entscheidungsprozesse in den 1990er-Jahren zum Opfer fiel.

Der sich noch in diesem Jahr in den Ruhestand verabschiedende Denkmalpfleger Michael Holtkötter, der über Jahrzehnte bei der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund für praktische Denkmalpflege und Inventarisation zuständig war, gewährt mit „Mein kniffligster (Denkmal-)Fall – eine persönliche Betrachtung“ einen Einblick in die mit diesem Beruf verbundenen Herausforderungen und Freuden.

Abgerundet wird die circa 100-seitige Broschüre mit „Auf dem Holzweg? Spurensuche unter dem Asphalt“, ein anschaulicher Bericht des Dortmunder Stadtarchäologen Ingmar Luther, dessen akribische und durchaus detektivische Arbeit immer wieder erstaunliche Funde und Erkenntnisse über Dortmunds Stadtgeschichte zu Tage fördert.

Auslage an vielen Stellen zur Mitnahme

Die mit zahlreichen Fotos ausgestattete Broschüre zum Tag des offenen Denkmals 2022 liegt in Kürze in der Tourist-Information in der Kampstraße, in den Bezirksverwaltungsstellen, in den DSW21-KundenCentern, in Bibliotheken, im Stadtarchiv, im Museum für Kunst und Kulturgeschichte, bei der Denkmalbehörde im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt am Burgwall und an vielen anderen Stellen aus. Sie wird auch von den zahlreichen ehrenamtlichen Akteur*innen vor Ort verteilt.

Für einige Angebote am Tag des offenen Denkmals ist eine Anmeldung bis zum 9. September erforderlich. Nähere Informationen können den einzelnen Programmpunkten in der Broschüre oder der ab dem 1. September freigeschalteten Website www.dortmund.de/denkmaltag entnommen werden. „Bestimmte Veranstaltungsformate und -orte machen es generell erforderlich, die Gruppe der Teilnehmenden klein zu halten. Dies ist im Interesse der Denkmale oder im Interesse der Teilnehmenden, da man so alles mitbekommen und ins Gespräch miteinander kommen kann“, so Ralf Herbrich. Auf der Website www.dortmund.de/denkmaltag finden sich zudem aktuelle Hinweise auf Abweichungen von der Broschüre oder nach Redaktionsschluss bekannt gewordene Aktivitäten.

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