Iris Jansen-Jentgens und Jelle Jeronimus nehmen Hengst „El Guapo“ in die Mitte. Auf dem Rickhof leben bis zu 60 Pferde (Foto: Daniel Boss)
Anzeige

Viersen. Der Fachkräftemangel betrifft alle Branchen – Gestüte bilden da keine Ausnahme. „Der Arbeitsmarkt ist aus unserer Sicht eine ziemliche Katastrophe“, sagt Iris Jansen-Jentgens. Zuletzt musste sie eine neue Mitarbeiterin aus dem entfernten Sachsen anwerben. Und selbst das sei nur mit viel Glück über Social Media gelungen. In einem anderen Fall konnte die WFG helfen: Tierzuchtberater Theo Lenzen vermittelte einen Pferdewirt.

Der Hintergrund: Iris Jansen-Jentgens betreibt den Rickhof zwischen Viersen und Nettetal. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Zucht-, Ausbildungs- und Verkaufsstall. Der Schwerpunkt liegt auf Dressurpferden. Seit kurzem ist der Hof zudem eine EU-Besamungsstation. „Damit dürfen wir europaweit den Samen der Hengste verschicken“, erklärt Iris Jansen-Jentgens. Überhaupt ist es ein internationales Business. Das Sperma der Viersener Deckhengste wird in alle Welt versandt. Rund 80 Prozent der Kunden sitzen in den USA. Deren Stuten befinden sich zum Teil vor Ort am Niederrhein, in Obhut des Rickhof-Teams. Bis zu 60 Pferde werden auf dem Gelände betreut.

Nach erfolgreicher Besamung der weiblichen Tiere durch ausgewählte Deckhengste bzw. deren Sperma dauert es elf Monate, bis die Fohlen zur Welt kommen. Die Geburt kann Stunden dauern – und findet nicht selten mitten in der Nacht statt. Es folgt die Aufzucht und das Einreiten. Die spätere Vermarktung geschieht entweder in Deutschland oder in den USA. Kurz: Es gibt immer jede Menge zu tun. Aktuell bekommt die Geschäftsführerin Unterstützung von drei Vollzeit- und drei Teilzeitkräften.

Seit dem vergangenen Sommer ist Jelle Jeronimus dabei. Der 32-jährige Niederländer mit Wahlheimat Niederkrüchten ist gelernter Pferdewirt, also auf nahezu alle Belange der Tiere spezialisiert. „Es liegt mir einfach im Blut“, sagt er. „Schon meine Eltern haben leidenschaftlich Reitsport betrieben.“ Durch einen Hinweis von Theo Lenzen kam der Kontakt zwischen Jeronimus und Jansen-Jentgens zustande. „Es passte perfekt. Jelle ist eine Bereicherung für unser Team“, so die Hofbetreiberin. Für die Pferdezucht ist der Mitarbeiter durch seine Zusatzqualifikation als „Besamungstechniker“ besonders wertvoll.

Iris Jansen-Jentgens hofft auf weitere „Volltreffer bei der Personalsuche“. Helfende Hände werden unter anderem für die Stallarbeit gebraucht. „Auch Seiteneinsteiger haben in dieser Branche gute Chancen auf berufliche Weiterentwicklung“, weiß Theo Lenzen von der WFG. „Wer anpacken kann und einen Bezug zu Tieren hat, ist in der Landwirtschaft oder auf Gestüten gefragt.“

Die WFG steht bei Fragen, etwa rund um Jobprofile, gerne zur Verfügung. Natürlich können sich auch Betriebe jederzeit mit ihren Anliegen melden. Theo Lenzen ist zu erreichen unter Tel. 02162/179-146 sowie per E-Mail: theo.lenzen@wfg-kreis-viersen.de.

Beitrag drucken
Anzeige