Dormagen. In der vergangenen Woche hat die Stadt Dormagen zu drei Bürgerdialogen zum Thema Wohnungsbauoffensive in Rheinfeld, Nievenheim und Delhoven geladen. Rund 300 Bürgerinnen und Bürger sind dieser Einladung gefolgt und haben sich intensiv mit Bürgermeister Erik Lierenfeld und weiteren Vertretern der Stadt Dormagen ausgetauscht. Als Ansprechpartner standen neben dem Bürgermeister, der durch den Abend führte, auch der Erste Beigeordnete Robert Krumbein und der Technische Beigeordnete Dr. Martin Brans sowie Uwe Heidel, Geschäftsführer der Wohnraumgesellschaft Dormagen (WORADO), Robert Ullrich, Fachbereichsleiter Städtebau, und Thomas Wedowski, Leiter der Technischen Betreibe Dormagen, für Fragen zur Verfügung. In allen drei Stadtteilen sind Planungen für den Bau neuer Wohneinheiten vorgestellt worden. Dieser Wohnraum sollen allen Bevölkerungsgruppen zu Gute kommen.
„Wohnungsbau ist immer ein schwieriges Thema, bei dem man es nie allen recht machen kann. Die drei Bürgerversammlungen haben jedoch zu konstruktiven Dialogen in der Bürgerschaft geführt – mit einigen guten Anregungen“, sagt Lierenfeld. Die Ergebnisse der Versammlungen werden am 7. September 2022 in der gemeinsamen Sondersitzung des Planungs- und Umweltausschusses beraten. Am 22. September soll es dazu weitere Beschlüsse im Stadtrat geben.
Geplant sind maximal dreigeschossige Baukörper mit Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen. In Rheinfeld sollen dabei an der Bürgerschützenallee in drei Häusern 41 Wohneinheiten für bis zu 139 Personen entstehen. In Nievenheim sind auf der Friedhofserweiterungsfläche 50 Wohneinheiten (bis zu 205 Personen) in insgesamt fünf Häusern und in Delhoven auf der Fläche östlich von Rewe 36 Wohneinheiten (mit bis zu 144 Personen) in insgesamt drei Häusern geplant.
Nach der jeweiligen Vorstellung der Pläne waren die Bürgerinnen und Bürger dazu angehalten, ihre Fragen zu stellen, Sorgen zu erörtern und Ideen vorzubringen. In Rheinfeld gab es vermehrt Nachfragen zur Verkehrssituation und der steigenden Anzahl an benötigten Kita- und Schulplätzen. Auch in Nievenheim waren das Thema Verkehr und Betreuungsplätze ein großes Thema. In beiden Fällen betonten Lierenfeld und Krumbein, dass zunächst ein jeweiliges Verkehrsgutachten erstellt werden muss. Die Sorge vor zu großen Klassen und Kita-Gruppen konnte Krumbein zudem entkräften. „Wir haben relativ kleine Klassen und somit noch genug Kapazitäten. Zumal es sich ja nur um wenige zusätzliche Kinder dreht, die sich auf mehrere Jahrgänge verteilen“, sagte der Erste Beigeordnete.
In Delhoven ging es ebenfalls vorrangig um das Thema Schule, das aber in der gesonderten „Delhoven-Konferenz“ am 20. September besprochen werden soll. Zudem kam die grundsätzliche Infrastruktur zur Sprache. So hatten Bürgerinnen und Bürger Sorge, dass die Bebauung zu neuen Angsträumen führen könnte. Diese Einschätzung konnte Bürgermeister Erik Lierenfeld direkt entkräften: „Wir wollen keine Ghettoisierung. Genau deshalb wird es eine gemischte Verteilung der Wohnungen an Bürgerinnen und Bürger geben. Es werden keine Hochhäuser gebaut und wir rechnen mit einem maximalen Zuzug von 144 Personen in Delhoven.“
Wer noch Anregungen und Ideen zu den Projekten hat, kann diese gerne per E-Mail an stadtplanung@stadt-dormagen.de schicken. Alle Präsentationen zu den geplanten Wohnungsbauprojekten sind im Internet einzusehen unter www.dormagen.de/buergerdialog-wohnungsbau.
Derzeitiger Zeitplan (Stand August 2022):
7. September 2022: politische Vorberatung in der Sondersitzung des Planungs- und Umweltausschusses
22. September 2022: Ratssitzung: Beauftragung der WORADO, B-Plan und Aufstellungsbeschluss
Herbst/Winter 2022: Ausschreibung mit Frist bis Ende Dezember 2022
Januar 2023: Angebotsauswertung durch WORADO: Fertigstellung der Gutachten
Februar 2023: GÜ-Auftragserteilung durch WORADO
Februar/März 2023: frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung zum B-Plan
März bis Sommer 2023: Bauantrag / Baugenehmigung
April bis Juni 2023: Offenlegung der Pläne im Rahmen des B-Plan-Verfahrens
Herbst 2023: Baubeginn durch WORADO, gleichzeitig Bekanntmachung des B-Plans im Stadtrat
Herbst/Winter 2024: Fertigstellung