(Foto: Stadt Korschenbroich)
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Korschenbroich. Drei Gruppen können sich über den Heimatpreis 2022 freuen

Zum vierten Mal wurde am Freitag der Heimatpreis der Stadt Korschenbroich im Ratssaal vergeben. Zum Thema „neue Heimat“ hatten sich mehrere Gruppen beworben. Auf den ersten drei Plätzen landeten der Ökumenische Arbeitskreis Asyl, die Schülervertretung des Gymnasiums Korschenbroich und die Neusser Tafel mit ihrer Zweigstelle in Kleinenbroich.

Nach einem musikalischen Willkommen und „Warm-up“ der Kleinenbroicher Musikkapelle begrüßte Bürgermeister Marc Venten die geladenen Gäste und erläuterte das diesjährige Schwerpunktthema „Neue Heimat“. Der Ältestenrat wollte, mit dem durch das Heimatministerium finanzierten Preis, aktuelle und langjährige Projekte würdigen, bei denen geflüchtete Menschen in Korschenbroich Hilfe erfahren. Musikalisch begleitet worden die Ehrungen von der Ukrainerin Olga Morgun und dem Ukrainer Golovin Jurii und beim letzten Stück gemeinsam mit der Akkordeonspielerin Lena Kolo. Die Musikerinnen und der Musiker leben aktuell in Korschenbroich und freuten sich sehr endlich wieder vor Publikum auftreten zu können.

Die Ehrungen starteten mit dem dritten Platz. Den entsprechenden Pokal und ein damit verbundener Geldbetrag von 500 Euro ging an die Neusser Tafel e.V., die seit 2015 auch eine Zweigstelle in Kleinenbroich beliefert. Einmal pro Woche werden hier Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben beziehungsweise seit Corona in Tüten gepackt und ausgeliefert. Zu den Kundinnen und Kunden gehören zahlreiche Geflüchtete. „Die Neusser Tafel ist nicht nur Ausgabestelle – hier werden auch viele Kontakte geknüpft und Hilfestellungen gegeben für Integration und ein freundschaftliches Miteinander“ bedankte sich Bürgermeister Marc Venten bei den ehrenamtlich Aktiven.

Den Pokal für den zweiten Platz und ein Preisgeld von 1500 Euro konnte die Schülervertretung des GyKo in Empfang nehmen. Die Schulgemeinde hat sich seit Februar mit zahlreichen Aktionen für die Ukraine eingesetzt. Von der Bastelaktion über die „Drive-In“-Spendenangebot bis zum Schultornister sammeln und Spendenlauf reichten die Ideen. Rund 45.000 Euro und zahlreiche Sachspenden kamen letztlich zusammen. „Die Schülerinnen und Schüler haben dabei nicht nur anderen geholfen, sondern auch selbst eine Menge gelernt. Sie können Aktionen organisieren und durften erleben, dass man angesichts furchtbarer Nachrichten nicht in einer Schockstarre verharren muss, sondern im Rahmen der eigenen Möglichkeiten aktiv werden kann“, betonte der Bürgermeister in seiner Laudatio.

Über den ersten Platz, verbunden mit dem entsprechenden Pokal und einem Preisgeld von 3000 Euro, kann sich der Ökumenische Arbeitskreis Asyl freuen. Seit den 1990er Jahren ist er aktiv. Damals wurde der Arbeitskreis gemeinsam mit den beiden großen christlichen Kirchen und in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung angesichts der Flüchtlingswelle vom Balkan gegründet. Nach einigen ruhigen Jahren lebte die Arbeit 2015 wieder auf und ist seitdem stark gefragt.

Die 25 freiwilligen Helferinnen und Helfer zeigen Flüchtlingen die Umgebung, sie begleiten sie beim Einkaufen, bei Behördengängen, bei Arztbesuchen oder Krankenhausterminen. Sie organisieren Treffpunkte für Menschen mit Migrationshintergrund, so dass sie einander beispielsweise beim „Austauschcafé“ begegnen, Schicksale teilen, aber auch gemeinsam hoffen, gemeinsam kochen, gemeinsam feiern und auch lachen können“, beschrieb Bürgermeister Venten die Verdienste des Preisträgers. Übrigens leben aktuell 569 Geflüchtete in städtischen Unterkünften in Korschenbroich. Die Helferinnen und Helfer treffen sich auch untereinander, um Erfahrungen zu teilen und gemeinsam zu verarbeiten.

Viel Gelegenheit zum Austausch gab es anschließend bei kühlen Getränken und deftiger Kost vom Food-Truck, der vor dem Ratssaal an der Don-Bosco-Straße parkte. Die Kleinenbroicher Musikkapelle sorgten für ausgelassene Stimmung.

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