Jasmin van Houtum demonstriert an einer Station des Demenzparcours, wie sich Herausforderungen von Demenz nachempfinden lassen (Foto: © St. Augustinus Gruppe)
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Krefeld. Demenzparcours im Haus Raphael anlässlich des Welt-Alzheimertages

Am eigenen Körper erleben, welche Herausforderungen Menschen mit Demenz alltäglich meistern müssen – das konnte man diese Woche beim Demenzparcours im Foyer des Hauses Raphael in Krefeld. Es war eine von mehreren Aktionen, die verschiedene Senioreneinrichtungen der St. Augustinus Gruppe in einem vielfältigen Programm rund um den Welt-Alzheimertag am 21. September auf die Beine gestellt haben.

Gestaltet haben den Parcours mit dem Titel „Orientierung, Wahrnehmung, Kontraste – ein Selbstversuch mit Selbstreflexion“ die zwei dualen Studentinnen Simone Tepper und Jasmin van Houtum. „Wir wollten dazu einladen, Demenz auf einer anderen Ebene zu erleben, als beispielsweise durch Bücher oder durch Kommunikation“, erklärt van Houtum. Besonders für Angehörige und Mitarbeitende sei es hilfreich, sich in ein Leben mit eingeschränkter Sicht und Koordination hineinversetzen zu können. So konnte man an verschiedenen Stationen unter anderem die Umgebung durch Brillen wahrnehmen, die unterschiedliche Augenerkrankungen simulieren, oder eine Linie nachzeichnen, während Stift und Papier nur über einen Spiegel sichtbar waren. „Dabei können Angehörige, Besucher und Mitarbeitende eigene Grenzen erfahren. Durch Ausprobieren im Parcours erleben sie, welchen Herausforderungen demenziell veränderte Menschen im Alltag gegenüberstehen“, so Wanda Sevecke, Leiterin des Sozialen Dienstes im Haus Raphael.

Ihre Empfindungen konnten die Teilnehmenden dann schriftlich auf einem Plakat reflektieren. Dabei hat die Erfahrung, sich nicht mehr auf die eigenen Sinne verlassen zu können, viele nachdenklich gemacht und auch ins Gespräch gebracht. „Gerade den Angehörigen können wir auf diese Weise besser helfen zu verstehen, warum ihre Familienmitglieder sich mit der Demenz verändern“, erläutert Sevecke. „Gefühle wie Unsicherheit, Frustration und Hilflosigkeit, die durch demenzielle Veränderungen ausgelöst werden können, lassen sich auf diese Weise besser nachvollziehen“.

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