(Foto: Jasmin Kramer/Stadt Mülheim)
Anzeigen

Mülheim an der Ruhr. Zum Auftakt der diesjährigen Interkulturellen Woche in Mülheim unter dem bundesweiten Motto #offengeht sind am Montagabend über 100 Gäste ins Haus der Stadtgeschichte gekommen. Moderatorin Susan Zare führte durch einen Abend, der mit dem Chor der Astrid-Lindgren-Schule unter Leitung von Kirsten Heer berührende musikalische Impulse bot und mit einem Vortrag von Prof. Dr. Emra Ilgün-Birhimeoglu zugleich in die Tiefe ging: Die Professorin der Internationalen Hochschule am Campus Dortmund lotete in ihrem Beitrag das Thema „Sicherheit und Bedeutung von Rassismus in der Gesellschaft“ aus.

In dem Vortrag wurde deutlich, dass Rassismus ein Phänomen ist, das zwar von Individuen getragen wird, aber ohne gesellschaftliche Zusammenhänge nicht verstanden werden kann. „Rassismus ist historisch und strukturell verankert, so dass er selbst dann wirksam ist, wenn einzelne Personen bewusst nicht rassistisch handeln möchten. Beides erschwert das Erkennen sowie die Behebung von Rassismus“, so die Professorin Ilgün-Birhimeoglu.

In seinem Grußworte betonte Oberbürgermeister Marc Buchholz, dass die Veranstaltenden der Interkulturellen Woche in kreativer Weise zeigen, wie wichtige Themen der Vielfaltsgesellschaft aufgegriffen und besprochen werden können. „Sie werben für eine solidarische Zukunft und setzen so ein wichtiges Zeichen gegen Ausgrenzung und Spaltung, für ein Miteinander.“

Eine besondere Wertschätzung erfuhr die Veranstaltung durch den Besuch des Staatssekretärs Lorenz Bahr aus dem Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW. Staatssekretär Lorenz Bahr erläuterte in seiner Rede mit dem Titel „Integration beginnt in der Kommune“, dass die Kommunen eine Schlüsselrolle einnehmen und einen wesentlichen Beitrag für den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Integration aller Bevölkerungsgruppen erbringen.

Der Vorsitzende des Integrationsrates in Mülheim, Hasan Tuncer, dankte allen Beteiligten herzlich für das Engagement im Rahmen der Interkulturellen Woche und sagte: „Die Woche steht dieses Jahr unter dem Motto ‘offen geht‘. Sie soll eine Plattform darstellen, in unserer Gesellschaft die Unterschiede schätzen zu lernen, die Gemeinsamkeiten zu erkennen und in den Dialog zu gehen, um neue Wege zu entdecken und gemeinsam die Zukunft zu gestalten.“

Zum Abschluss der Interkulturellen Woche gibt es am Samstag, 24. September, von 13 bis 18 Uhr ein Straßenfest an der Heißener Straße in Eppinghofen. Am Sonntag, 25. September, steigt von 12 bis 18 Uhr ein Internationales Fest rund um die Drehscheibe am Ringlokschuppen. Zu Beginn der Veranstaltung wird der „Förderpreis für ein gedeihliches Miteinander“ des Integrationsrates für die Jahre 2021 und 2022 vergeben. Mit dem Preis würdigt der Integrationsrat das Engagement von Bürger:innen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Gruppen und Initiativen, die sich aktiv und nachhaltig für ein interkulturelles Miteinander einsetzen. Die Medien und alle Mülheimer:innen sind zu den Festen und der Preisverleihung herzlich eingeladen!

 

Zum Hintergrund:

Die bundesweite Interkulturelle Woche (IKW) ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie wird seit 1975 Ende September gefeiert und wird von Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Integrationsbeauftragten und -beiräten, Migrantenorganisationen sowie Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. Mehr als 550 Städten und Gemeinden beteiligen sich.

Beitrag drucken
Anzeige