Eine Gruppe entwickelte ein Konzept für eine Überdachung mit Solarpanels für den Gelderner Busbahnhof. Das Modell präsentierten sie hier Gelderns Citymanagerin Valerie de Groot (r.), die Teil der Jury war (Foto: Stadt Geldern/Evers)
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Geldern. Wie können sich Innenstädte aus Sicht junger Mensch attraktiv weiterentwickeln und zukunftsfähig aufstellen? Diese Frage galt es für knapp 40 Gelderner Schüler beim sogenannten „Makerthon“ zu beantworten, der jetzt im Bürgerforum stattfand.

Der “Makerthon” ist ein vom NRW-Wirtschaftsministerium initiiertes Jugendprojekt zur Zukunftsfähigkeit von Innenstädten, auf das sich die Gelderner Wirtschaftsförderung erfolgreich beworben hatte. Neben Geldern erhielten nur elf weitere Kommunen in NRW einen Zuschlag.

Einen Tag lang waren die knapp 40 Schüler der Berufskollegs im Nierspark sowie der Liebfrauenschule aufgefordert, Ideen und Konzepte zu entwickeln, wie Geldern für Kinder und Jugendliche schöner, spannender und lebendiger werden könnte.

Jede der sechs Gruppen musste ihr Projekt anschließend in fünf Minuten einer Jury vorstellen. Die Jury bestand aus Bürgermeister Sven Kaiser, Bettina von der Linde (Leiterin Bereich Stadtentwicklung & -planung), Markus Grönheim (2. Beigeordneter), City-Managerin Valerie de Groot und Ute Neu (Geschäftsführerin der Leader-Region Lei.La).

Die Gruppen widmeten sich dabei unterschiedlichen Themenkomplexen: die Schaffung neuer Treffpunkte, die Erweiterung des Sport-Angebots in Geldern, die Erhöhung der Sicherheit und die optimierte Nutzung versiegelter Flächen.
Vorgestellt wurden beispielsweise Ideen Konzepte zur Einrichtung eines neuen Jugendcafés im ehemaligen Eiscafé in der Glockengasse – mit Co-Working-Bereich, vergünstigten Preisen und möglichen Arbeitsplätzen für Schüler.
Eine andere Gruppe stellte die Idee eines Sport- & Erlebnishauses mit einer Boulder-Möglichkeit und einem Escape-Room in der Stadt vor. Eine weitere Gruppe legten den Schwerpunkt auf die Erhöhung der Sicherheit in Geldern, indem die Busse in den Abendstunden in die Ortschaften fahren sollten oder kostenlose Solar-Aufladestationen fürs Handy in der Innenstadt eingerichtet werden.

Um Energie zu gewinnen und Park-/Verkehrsflächen besser zu nutzen, schlug eine Gruppe vor, den Busbahnhof zu überdachen, um auf dem Dach Solarpanels anbringen zu können.

Die meisten Punkte der Jury bekam eine Gruppe, die ihr Projekt „The Upside Down“ vorstellte: ein unterirdischer Treffpunkt, in dem auf der einen Seite ein „stylisches, modernes Restaurant mit bezahlbaren Preisen“ eingerichtet wird und auf der anderen Seite hinter einer Glaswand eine Rollschuhbahn. Wieso ausgerechnet eine Rollschuhbahn? „Rollschuhfahren ist nicht schwer, es kann jeder schnell lernen, es ist ein Sport, der allen Altersgruppen Spaß macht und trotz der Einfachheit etwas Besonderes darstellt“, hieß es in der Projektvorstellung der Gruppe. Besonders für Geldern wäre die Idee außerdem deshalb, „weil es in der Region noch nichts Vergleichbares gibt.“

„Wir waren begeistert davon, wie intensiv sich die Jugendlichen mit der Zukunft der Gelderner Innenstadt auseinandergesetzt haben“, sagt Valerie de Groot von der Gelderner Wirtschaftsföderung. „Die Ideen und Konzepte waren durchweg inhaltlich spannend und gut durchdacht.“ Bürgermeister Sven Kaiser versprach den Schülern: „Wir werden uns im Nachgang noch einmal mit euren Ideen auseinandersetzen und aufbereiten, um sie in den einzelnen Ausschüssen mit der Gelderner Politik zu besprechen.“

Mit der Ergebnis-Bekanntgabe im Bürgerforum endete der „Makerthon“ für die Gelderner Schüler aber noch nicht. Für den Abschluss der Veranstaltungsreihe findet am Ende des Jahres in Düsseldorf noch der feierliche Abschluss des Projekts mit allen Beteiligten und Jugendlichen statt. „Alle Ideen der teilgenommenen Kommunen werden dann noch einmal aufbereitet und den Gästen präsentiert“, berichtet Valerie de Groot.

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