Helfer von action medeor und der lokalen Partnerorganisation WARDI suchen Menschen in Dörfern und Camps auf (Foto: © Foto: action medeor)
Anzeigen

Tönisvorst/Rhein-Ruhr. Zum Welternährungstag am 16. Oktober weist das Medikamentenhilfswerk action medeor auf die Situation in Somalia hin. Prognosen zufolge steuert das Land auf eine schwere Hungersnot zu, von der fast sieben Millionen Menschen betroffen sein werden. „Es wird befürchtet, dass in Somalia bis Mitte 2023 mehr als die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren akut unterernährt sein werden“, warnt Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von action medeor. „Uns läuft gerade die Zeit davon, um eine massive Hungersnot zu vermeiden, die hunderttausende Menschen in extremes und noch größeres Leid stürzen wird“, bringt es Peruvemba auf den Punkt. „Unsere Solidarität wird gebraucht, um eine Verschlimmerung zu vermeiden. Wir müssen jetzt handeln, bevor es zu spät ist.“

Somalia ist in besonderer Weise von den Krisen der Welt betroffen. „Durch den Klimawandel wechseln sich Dürren und Überschwemmungen regelmäßig ab und zerstören die Ernten“, schildert Peruvemba. Und auch der Krieg in der Ukraine treffe das Land hart: „Somalia hatte rund 90 Prozent seines Weizens aus der Ukraine importiert“, schildert Peruvemba. Durch den Krieg seien die Preise für Nahrungsmittel, Düngemittel und Treibstoff nun jedoch extrem angestiegen.

„Das alles trifft die Menschen in Somalia in ihrer Existenz“, resümiert Peruvemba. Viele Menschen hätten keinen Zugang mehr zu frischem Wasser, bereits jetzt seien fast acht Millionen Menschen in Somalia auf humanitäre Hilfe angewiesen. action medeor hat daher zusammen mit lokalen Partnern bereits mit dem Screening und der Behandlung von Unterernährung und mit der Verteilung von Lebensmitteln in Somalia begonnen.

„Die drohende Hungersnot in Somalia ist ein Beispiel für diejenigen Krisen, die sich im Schatten des Ukraine-Kriegs ereignen. Sie brauchen aber unsere Aufmerksamkeit“, plädiert Peruvemba. „Vor sieben Jahren hat sich die Weltgemeinschaft zum Ziel gesetzt, Hunger, Ernährungsunsicherheit und Unterernährung bis zum Jahr 2030 zu beenden. Zum Welternährungstag am 16. Oktober ist jedoch absehbar, dass die Zahl hungernder Menschen weltweit nicht sinkt, sondern steigt“, erläutert Peruvemba. Daher hat sich action medeor einer Initiative von 20 zivilgesellschaftlichen Organisationen angeschlossen, die unter dem Hashtag #KeinPlatzfürHunger auf die alarmierenden Zahlen aufmerksam machen.

Wer die Arbeit von action medeor unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun. Unter www.medeor.de/spenden kann man für die weltweite Nothilfe oder für konkrete Hilfsprojekte spenden.

Beitrag drucken
Anzeige