Der globale Verlauf der Finsternis (Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e. V.)
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Bochum. Am Dienstag, 25. Oktober, lohnt es sich, um die Mittagszeit auf klaren Himmel zu hoffen – und das Bochumer Planetarium, Castroper Straße 67, zu besuchen – denn dann ist eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen. „Partiell“ heißt dabei, dass der Mond die Sonne nicht komplett abdeckt. Das Planetarium bietet dazu in Kooperation mit dem Verein „Ad Astra Bochum“ eine kostenlose, öffentliche Beobachtung vor dem Haus an. Auch eine Zusammenstellung von Live-Streams von verschiedenen Orten, wird auf einem Monitor im Umgang des Planetariums zu sehen sein.

Die Bochumer Hobbyastronomen von „Ad Astra“ bieten vor Ort die Möglichkeit, sich die Finsternis live durch ein geeignetes Teleskop anzuschauen. Die Beobachtungs-Spezialistinnen und -Spezialisten bauen unter anderem ein Instrument für Beobachtungen im sichtbaren Licht auf. Auch ein Teleskop mit einem Spezialfilter, mit dem man Details auf der Oberfläche der Sonne erkennen kann, steht bereit. Sonnenfinsternis-Brillen, die zum Schutz der Augen bei direkter Beobachtung der Sonne unbedingt erforderlich sind, sollten – wenn sie von früheren Finsternissen noch vorhanden sind – mitgebracht werden. Sie können auch im Planetarium erworben werden.

Um 11.09 Uhr beginnt sich in Bochum die dunkle Scheibe des Neumonds vor die Sonne zu schieben. Fast genau eine Stunde später, um 12.07 Uhr, ist das Maximum erreicht. Und nach einer weiteren Stunde, um 13.07 Uhr, gibt der Mond die Sonne wieder frei. Im Maximum in Bochum bedeckt der Mond mit 34,8 Prozent seines Durchmessers die Sonne. In Fläche entspricht das etwas weniger: Nur gut 23 Prozent der Sonnenscheibe werden abgedeckt.

Sichtbar ist die Finsternis in Europa, Nordost-Afrika und Westasien, und sie ist überall partiell: Einen Ort, an dem die gesamte Sonne verdeckt wird, es merklich dunkler wird und die Korona, die äußere Atmosphäre der Sonne, zu sehen ist, gibt es bei dieser Finsternis nicht.

In Deutschland nimmt die maximale Phase von Südwesten nach Nordosten deutlich zu: In Freiburg schiebt sich der Mond nur mit 30 Prozent seines Durchmessers über die Sonnenscheibe, im Ruhrgebiet oder München sind es knapp 35 Prozent und an der östlichen Ostsee gut 45 Prozent. Die maximale Phase wird mit 80 Prozent in Sibirien erreicht – allerdings bei Sonnenuntergang.

Die nächste totale Sonnenfinsternis, die Deutschland berührt, findet erst am 3. September 2081 statt. Und auch dann verpasst der schmale Streifen der Totalität das Ruhrgebiet – er liegt über Süddeutschland. Am 12. August 2026 und dann wieder – wie es der kosmische Zufall will – fast genau ein Jahr später, am 2. August 2027, lohnt sich dagegen die Reise nach Spanien, denn dort kann man zweimal in kurzem Abstand eine totale Sonnenfinsternis sehen.

In diesem Jahr müssen wir uns mit einer eher „kleinen“ Finsternis zufriedengeben. Aber auch ihre Beobachtung lohnt sich, denn es ist faszinierend, einmal selbst zu sehen, wie die Sonne vom Mond „anknabbert“ wird und wie schnell sich der Mond über die Sonnenscheibe bewegt. Viele weitere Informationen zur Finsternis sind auch auf der Webseite der Vereinigung der Sternfreunde unter  https://sternfreunde.de/sofi2022/ zu finden.

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