Mönchengladbach. European Energy Award zertifiziert die kommunale Energie- und Klimaschutzarbeit
Für ihre Klimaschutzaktivitäten erhält die Stadt Mönchengladbach den European Energy Award (eea). Am Mittwochabend überreichte Landesumweltminister Oliver Krischer die Auszeichnung an insgesamt 20 Kommunen. Für Mönchengladbach war es eine Premiere. Seit 2018 richtet die Stadt ihre Klimaschutz-Aktivitäten am Zertifizierungsprozess für den eea aus. Im Februar dieses Jahres hat sie sich erstmalig dem externen Audit unterzogen, das alle vier Jahre stattfindet.
Dabei galt es, mindestens die Hälfte der zu vergebenden Klimaleistungspunkte in sechs unterschiedlichen Kategorien zu sammeln: Entwicklungsplanung, kommunale Gebäude, Ver- und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation und Kommunikation. Mit 61 Prozent sammelte Mönchengladbach deutlich mehr Punkte als gefordert und dokumentierte dadurch auch die eigenen Fortschritte in Sachen Klimaschutz. Eine erste interne Analyse hatte 2019 noch eine Zielerreichung von 48 Prozent ergeben, sodass sich die Erfolgsbilanz in wenigen Jahren um über 13 Prozentpunkte verbessert hat.
„Dass wir gleich bei der ersten offiziellen Zertifizierungsrunde die geforderten 50 Punkte so deutlich überschreiten, ist eine schöne Anerkennung unserer Klimaschutzbemühungen als Stadtverwaltung “, sagt die städtische Klimaschutzmanagerin Johanne Bohl. Sie hat die Auszeichnung zusammen mit Georg Esser, Abteilungsleiter im Fachbereich Umwelt, und Marja Vogtel von der Stabsstelle Strukturwandel für Mönchengladbach entgegengenommen.
Die Freude über die Auszeichnung ist auch Mönchengladbachs Stadtdirektor und Umweltdezernent Dr. Gregor Bonin anzumerken. „Diese Auszeichnung bedeutet, dass wir mit unserer Mönchengladbacher Klimastrategie auf dem richtigen Weg sind. Im Mobilitätsbereich haben wir sogar 82 Prozent erreicht, was ein wirklich herausragend gutes Ergebnis ist. Dies zeigt ganz deutlich, dass unsere Anstrengungen der vergangenen Jahre mit unserem Mobilitätsplan und den verschiedenen Masterplänen erste Früchte tragen“, so Bonin.
Klimaschutz verstetigen und Entwicklungspotentiale nutzen
Während am Mittwochabend die Anstrengungen der vergangenen vier Jahre gewürdigt werden, geht der Blick der Stadtverwaltung in Sachen Klimaschutz längst nach vorne. Mit dem Jahr 2022 hat zugleich der Zeitraum für die nächste Zertifizierungsrunde bereits begonnen. „Unser Ziel ist es, den Klimaschutz als festen Bestandteil unseres städtischen Handelns weiter zu stärken und fest zu verankern. Die Auszeichnung mit dem European Energy Award gibt uns dafür Rückenwind“, so die städtische Klimaschutzmanagerin.
Das größte Entwicklungspotential der Stadt liegt dabei im Bereich der eigenen kommunalen Gebäude und Anlagen, wie aus dem Zertifizierungsprozess hervorgeht. Zurzeit stellt die Stadt durch verschiedene Maßnahmen die Weichen, damit sich die Bewertung an dieser Stelle in der nächsten Zertifizierungsrunde deutlich steigert. So baut das städtische Gebäudemanagement etwa ein dauerhaftes und zukunftsfähiges Energiemanagementsystem für die eigenen Gebäude auf. Das Vorhaben soll über Bundesmittel kofinanziert und zeitnah der Politik vorgelegt werden. Zugleich werden die Planungen für das neue Rathaus der Zukunft mg+ immer konkreter. Fasst der Rat nächsten Sommer den Bau- und Investitionsbeschluss für das Projekt, so können mehr als 20 Verwaltungsstandorte durch den nachhaltigen Neubau ersetzt werden. Er soll sich durch Photovoltaik und Erdwärme zu großen Teilen energetisch selbstversorgen.
Über den European Energy Award
Der European Energy Award ist ein europaweit anerkanntes Gütezertifikat für die kommunale Energie- und Klimaschutzarbeit. Mittlerweile nehmen mehr als 1.500 Kommunen in 16 Ländern am European Energy Award teil. Mönchengladbach richtet seine Klimaschutzaktivitäten seit 2018 am Zertifizierungsprozess des eea aus und hat sich 2022 erstmals dem externen Audit unterzogen.
