Weihnachtsbeleuchtung, Straßenbeleuchtung und vieles mehr: Bürgermeister Stephan Langhard hatte vor dem Hintergrund der Energiekrise zu einem Abstimmungsgespräch über den Umgang mit Licht im öffentlichen Raum ins Rathaus eingeladen: vorne v.l. sitzend Wirtschaftsförderin Daniela Mehling, WGS-Chefin Daniela Weithe, das Stadtoberhaupt und Kriminalrat André Pieper, Leiter der Direktion Kriminalität; hinten v. l. Claudia Lipka, Geschäftsführerin des Stadtmarketings Schwelm, Markus Kosch, Prokurist der AVU-Netz, Schwelms Beigeordneter und Leiter des SAE-Stabes „Energie“, Marcus Kauke, sowie Pfarrer Frank Bracklo, Präses der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm, und Christof Riekenbrauk, Abteilung Straßenbeleuchtung der Technischen Betriebe Schwelm (Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph)
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Schwelm. Abstimmungsgespräch im Rathaus: Trotzdem wird Energie gespart

In der Energiekrise gilt es, Gas und Strom zu sparen, wo immer dies möglich, sinnvoll und effektiv ist. Dass dies auch für den Umgang mit Beleuchtung im öffentlichen Raum gilt, zeigen die Vorgaben des Bundes u.a. für das Anleuchten von Denkmälern und den Umgang mit leuchtender Werbereklame.

Bürgermeister Stephan Langhard hatte jetzt zu einem kleinen „Beleuchtungsgipfel“ ins Rathaus eingeladen, um sich mit Einrichtungen und Partnern über den Umgang mit Licht im öffentlichen Raum abzustimmen.

Ein wichtiges Ergebnis vorweg: Die Weihnachtsbeleuchtung wird auch in diesem Jahr für eine heimelige Winterzeit sorgen, denn, so der Bürgermeister, „es ist keine Option, sie nicht aufzuhängen. Die Menschen brauchen in dieser schwierigen Zeit auch ein Licht der Hoffnung und der Freude. Indem wir aber die tägliche Dauer der Beleuchtung etwas reduzieren, geben wir ein gesellschaftspolitisches Signal, dass wir die nationale Anstrengung des Einsparens von Energie mittragen“.

Die auf LED ausgelegte Weihnachtsbeleuchtung wird wieder sechs Wochen lang leuchten, aber zu eingeschränkten Zeiten, nämlich von 17 bis 21 Uhr statt wie bisher bis 23.30 Uhr. Damit ist auch der Weihnachtsmarkt auskömmlich in den Abendstunden erhellt, wie Claudia Lipka, Geschäftsführerin des Stadtmarketings Schwelms, bestätigt. Lipka bereitet in diesem Jahr zusammen mit der AVU statt des „Strampelns für die Weihnachtsbeleuchtung“ eine Alternativaktion vor.

Nicht reduziert werden soll die Straßenbeleuchtung. Hier folgte die Runde der Einschätzung von Kriminalrat André Pieper, Leiter der Direktion Kriminalität der Kreispolizeibehörde, derzufolge die Verkehrssicherheit eine maßgebliche Rolle spielt. Und: „Das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger würde leiden; es könnten Angsträume entstehen“. Licht stehe auch für soziale Kontrolle. Mit Blick auf Einbruchsdiebstähle senke wenig Licht das Risiko für Täter und fördere somit die Tatgelegenheit.

Markus Kosch, Prokurist der AVU-Netz, ergänzte, dass bei ausgeschalteter Straßenbeleuchtung finanziell aufwändige Sonderlösungen auf Städte zur Sicherung von Kreuzungen und Fußgängerüberwegen zukämen. Und von den Technischen Betrieben Schwelm, die durch Christof Riekenbrauk vertreten waren, weiß man, dass Schwelms Straßenbeleuchtung seit Jahren energie- und kostensparend auf LED umgestellt wird.

Schwelms Einzelhandel hat sich nach den Ausführungen von Daniela Weithe, Vorsitzende der Werbegemeinschaft, schon vor Inkrafttreten der Bundesvorgaben auf die neue Situation eingestellt, denn: „Wir leisten solidarisch unseren Beitrag beim Sparen von Energie. Außerdem liegt dies auch im Eigeninteresse unserer Händlerinnen und Händler“. Viele von ihnen hätten bereits die Schaufensterbeleuchtung gedimmt oder würden sie abends zeitig ausschalten“.

Beim Anstrahlen von Denkmälern prüft die Stadtverwaltung das Herunterfahren der Beleuchtung am Haus Martfeld. Der Verschönerungsverein hat die Beleuchtung der Martfeldkapelle bereits ausgeschaltet.

Pfarrer Frank Bracklo, Präses der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm, wird zur Thematik der Beleuchtung von Kirchtürmen das Gespräch mit Propst Norbert Dudek von der Katholischen Kirchengemeinde St. Marien suchen.

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