(Foto: CDU)
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Rheurdt/Kreis Kleve. Mitglieder der CDU fanden gestern in Rheurdt je ein Großplakat der Landratskandidaten der CDU und der SPD, Christoph Gerwers und Stefan Welberts, mit dem Wort „AFD“ beschmiert vor. Weder die in direkter Nachbarschaft befindlichen zwei Plakate des unabhängigen Kandidaten Guido Winkmann noch weitere Plakate im Gemeindegebiet weisen Schmierereien auf. Solche Taten, die leider inzwischen zu lästigen Begleiterscheinungen in jedem Wahlkampf geworden sind, sind keine „Kleine-Jungen-Streiche“ – manchmal wie wahrscheinlich in diesem Falle sollen sie demokratische Bewerber bewusst diffamieren. Anzeigen wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt verlaufen zumeist sprichwörtlich „im Sande“, auch die Ermittlungen durch die Staatsschutzabteilung der Polizei sind oftmals ergebnislos.

In seinem privaten Facebook-Account schrieb schon gestern Manfred Lorenz, der auch Geschäftsführer des CDU-Kreisverbandes Kleve ist: „In Rheurdt wurden die Großflächen von Christoph Gerwers und Stefan Welberts mit dem AfD-Schriftzug beschmiert. Guido Winkmann hat mit seinen unfairen persönlichen Attacken gegen Gerwers den Korken von der Flasche genommen und nun schwappt die rechte Hetze auf die Kandidaten der demokratischen Parteien. Bezeichnend ist, dass nur die Großfläche von Winkmann nicht beschmiert wurde.“

Schon beim Pressegespräch der CDU am Donnerstag zeigte Lorenz zahlreiche Screenshots von Kommentaren in sozialen Netzwerken mit Beschimpfungen und Bedrohungen gegen den CDU-Bewerber Christoph Gerwers und seine Partei. Die dazugehörigen Accounts stammen vorwiegend von Personen mit nationalistischen und rechts-extremistischen Nutzerprofilen. Lorenz erklärte zum einen, dass die Anzahl der Kommentare erst nach Winkmanns Video zu den Wahlkosten und seinem Spezialplakat für die Reeser Bürger (Liebe Reeser, Ihr Bürgermeister gehört Ihnen!) drastisch zugenommen haben. Und zum anderen stellte der CDU-Geschäftsführer fest, dass er in keinem anderen Wahlkampf auf Facebook so viele Kommentare löschen und Profile sperren musste wie jetzt im aktuellen Landratswahlkampf.

Lorenz privater Post wurde bisher sechs Mal kommentiert. Neben Kommentaren wie „Das disqualifiziert sich von alleine. Schade um die für die Plakate aufgewendeten Gelder“ und „Von Fairness keine Spur“ weist AfD-Sympathisant Klaus Haefs auf das Abreißen, Zerstören und Beschmieren von 50 Wahlplakaten des AfD-Landratskandidaten Heinz Ferdinand Straeten im Kreisgebiet hin.

Guido Winkmann wollte bis Samstagmorgen auf Anfrage der LokalKlick-Redaktion Stellung beziehen, bisher ist noch kein Statement eingetroffen. Derweil rief mit großem Unverständnis zu den Schmierereien schon Kay Ehrhardt, der FDP-Vorsitzende in Rheurdt und im Kreis Kleve, wiederholt zu gegenseitiger Fairness im restlichen Zeitraum des Wahlkampfes auf: „Diese Schmierereien – egal von wem und gegen wen – sind inakzeptabel. Ich erwarte weiterhin einen sachlich-fairen Umgang unter Demokraten mit politischen Aussagen zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger. Das undemokratische Treiben auf unnötigen Nebenschauplätzen bewirkt leider noch mehr Politikverdrossenheit, welcher wir eigentlich gemeinsam entgegenwirken wollen.“

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