v.l. Sigrid Wolf DGB Düsseldorf, Sara Nanni Bündnis 90 / Die Grünen, Andreas Rimkus SPD, Thomas Jarzombek CDU, Dr. Zanda Martens SPD, Caroline Heß DGB NRW (Foto: DGB)
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Düsseldorf. Am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, macht der DGB jährlich darauf aufmerksam, dass insbesondere Frauen weltweit in ihrem alltäglichen Leben Gewalt erfahren – auch am Arbeitsplatz, auch in Düsseldorf. Der DGB Düsseldorf fordert deshalb die Bundesregierung auf, die von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) vorgelegte Konvention gegen sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz in nationales Recht umzusetzen. Aus diesem Anlass übergab die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Düsseldorf Sigrid Wolf den Düsseldorfer Bundestagsabgeordneten Thomas Jarzombek (CDU), Dr. Zanda Martens (SPD), Andreas Rimkus (SPD) und Sara Nanni (Bündnis90/ Die Grünen) symbolisch eine „Rote Karte gegen Sexismus und Gewalt“.

„Die Bundesregierung muss ihrem eigenen Anspruch gerecht werden und endlich die ILO-Konvention 190 – wie im Koalitionsvertrag vereinbart – ratifizieren. Der Schutz von Frauen in der Arbeitswelt ist bundesweit dringend notwendig“, erklärt die Vorsitzende des DGB-Stadtverbandes Düsseldorf Sigrid Wolf.

Dr. Zanda Martens, MdB SPD: „Dass es für die weltweit angesehene ILO so dringend geboten war, die Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt zu beseitigen und dies ihren Mitgliedern abzufordern, ist leider dem weltweit erschreckenden Ausmaß des Problems geschuldet. Genauso wie den lebenslangen psychischen und gesundheitlichen Schäden für die betroffenen Arbeitnehmer:innen. Wie gute Löhne, Tarifverträge, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ist auch der Schutz vor Gewalt und Belästigung unumgänglich für die Arbeitswelt in Deutschland. Gerade für Frauen mit ihren vielfältigen Gewalterfahrungen ist dieser Schutz auch bei der Arbeit besonders wichtig. Wie die ILO fordert, muss auch Deutschland endlich diesen Schutz schnellst-möglich in deutsches Recht umsetzen. Vieles an notwendigen Reformen, die gesellschaftlichen Fortschritt bedeuten, war in der Großen Koalition verwehrt. Sie holen wir jetzt in unserer Fortschrittskoalition in hohem Tempo nach. Die Ratifizierung der ILO-Konvention 190 steht dabei weit oben auf unserer Liste der noch nicht eingelösten Versprechen. Dies schulden wir als SPD allen Beschäftigten und vor allem den Frauen.“

Thomas Jarzombek, MdB CDU: “Eine Arbeitswelt frei von Gewalt und Belästigungen sollte für jeden Menschen unabhängig vom Geschlecht selbstverständlich sein. Leider ist das nicht immer der Fall. Die Ratifizierung der ILO Konvention Nr. 190 über die Beseitigung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt ist daher ein wichtiger Schritt. Ich wünsche mir, dass diese jetzt festgeschrieben wird, wie auch im Koalitionsvertrag vereinbart. Sowohl in Deutschland, aber auch in den anderen Staaten. Damit wird die Situation unzähliger Betroffener durch konkrete Maßnahmen und verbindliche Definitionen erheblich verbessert.”

Andreas Rimkus, MdB SPD: „Ich finde es absolut unerträglich, dass Frauen tagtäglich geschlechtsspezifische Gewalt erfahren. Wir als SPD-Bundestagsfraktion setzen uns mit aller Kraft dafür ein, dass Frauen selbst-bestimmt und frei von jeglicher Gewalt leben können. Daher unterstütze ich zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen die schnelle Ratifizierung des Übereinkommens gegen Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt.“

Sara Nanni, MdB Bündnis 90/Die Grünen: “Als grüne Bundestagsabgeordnete setze ich mich für eine schnelle Ratifizierung des Übereinkommens über die Beseitigung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt (ILO Konvention 190) ein. Denn jede Frau hat das Recht auf Freiheit von Gewalt und sexualisierter Belästigung am Arbeitsplatz! Mit der ILO-Konvention 190 wird endlich ein rechtlicher Rahmen geschaffen, in dem auch geschlechtsspezifische Vorfälle erfasst werden.”

 

Die ILO-Konvention 190 ist ein historischer Meilenstein: Sie bietet die erste internationale Definition von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt und schließt geschlechtsspezifische Vorfälle explizit ein. Ratifizierung und Umsetzung des ILO-Abkommens in den Mitgliedsstaaten sind ein wichtiger Schritt, um einen klaren Rechtsrahmen gegen Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz zu schaffen. 20 Länder haben das Abkommen bereits ratifiziert, u.a. Italien, Griechenland und Spanien.

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