(Foto: Gertrud Müller)
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Mönchengladbach. Werkstätten für Fahrrad- oder Handyreparaturen bietet der „Verein für die Rehabilitation psychisch Kranker e.V.“, kurz REHA-Verein genannt. Das sind jedoch nur einige Beispiele. Über die gesamte Palette der Dienstleistungen für psychisch Erkrankte verschafften sich die Mitglieder des FDP-Ortsverbands Nord einen Überblick.

Keine Konkurrenz zu den Rad-Stationen der Diakonie an den Hauptbahnhöfen sei die Fahrradwerkstatt 360°, stellen der Vorstandsvorsitzende Dieter Schax und Bereichsleiter Sascha Schallenburger vom REHA-Verein zu Beginn klar. Gelernte Zweiradmechaniker kümmern sich gemeinsam mit den psychisch kranken Menschen um die fachgerechte Reparatur oder Inspektion von Fahrrädern, auch E-Bikes. Geschenkte Räder werden funktionstüchtig hergestellt und danach zum Verkauf angeboten. Nicht nur Erwachsene, auch die Kleinen werden hier fündig.

In der E-Werkstatt erfolgt einerseits die Aufbereitung von PC oder Handys, andererseits auch das Recyceln und somit die Gewinnung der wertvollen Rohstoffe aus den technischen Geräten. Derzeit besteht eine Kooperation mit einem Bildungsträger, der reparierte oder aufbereitete Geräte günstig für den Unterricht erwerben kann.

Vogelhäuser, Holzfiguren oder kleine Möbel fertigen die Beschäftigten in der Holzwerkstatt. „Unser Treppengelände hier ist selbstgefertigt“, erklärt Sascha Schallenburger stolz.

In der Textilwerkstatt arbeitet hauptberuflich eine Schneiderin, die u. a. mit den Beschäftigten Neuanfertigungen oder Aufarbeitungen fachgerecht ausführt. Wer nicht selbst waschen und bügeln möchte, bringt seine Wäsche für kleines Geld zum REHA-Verein.

Dieter Schax erläutert: „Wir setzen die kranken Menschen nach ihrer Eignung und Belastbarkeit in allen Bereichen ein. Wichtig ist, die Lern- und Konzentrationsfähigkeit zu fördern. Unsere Angebote sollen möglichst nah am Arbeitsmarkt sein.“

Für das leibliche Wohl der Mitarbeitenden wird im Café gesorgt. Gemeinsame Mahlzeiten gehören mit zum Programm. „Es wird gerne von allen im Haus genutzt. Das Miteinander wird gefördert und die Menschen lernen sich besser kennen“, so Dieter Schax.

Die erkrankten Menschen kommen z. B. aus der LVR-Klinik, von anderen Anbietern gemeindepsychiatrischer Hilfeleistungen oder werden durch eigene Recherche im Internet auf die Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten beim Reha-Verein aufmerksam.

2008 wurden im alten Fabrikgebäude in der Sophienstraße 29 Räume über zwei Etagen angemietet. In den einzelnen Werkstätten sind maximal 30 Mitarbeitende stundenweise beschäftigt. Für private KundInnen ist an den fünf Wochentagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

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