Oberbürgermeister Daniel Schranz (3.v.l.) feierte mit Vertreterinnen und Vertretern der jüdischen Gemeinden den zweiten Chanukka-Abend. Oberrabbiner David Geballe (2.v.l., Jüdische Gemeinde Duisburg – Mülheim – Oberhausen) entzündete mit Segensprüchen die Kerzen, Lev Schwarzmann (5.v.l., von der Liberalen jüdischen Gemeinde Perusch erinnerte an die Bedeutung des Lichterfestes (Foto: Stadt Oberhausen / Tom Thöne)
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Oberhausen. Vertreterinnen und Vertretern der Jüdischen Gemeinde Duisburg – Mülheim – Oberhausen und der Liberalen jüdischen Gemeinde Perusch haben mit Oberbürgermeister Schranz am Montag im Rathaus an der Schwartzstraße Chanukka gefeiert. Mit einem Segensspruch entzündete Oberrabbiner David Geballe am zweiten Abend des jüdischen Lichterfestes die zweite Kerze auf dem achtarmigen Leuchter.

„Die Hoffnung und Freude, für die Chanukka steht, können wir in der dunklen Jahreszeit gut brauchen – und in diesem Jahr ganz besonders“, sagte Oberbürgermeister Daniel Schranz mit Blick auf den Ukraine-Krieg, von dem die jüdischen Gemeinden besonders betroffen sind, weil viele ihrer Mitglieder dort Familie und Freunde haben.

Schranz bedankte sich bei den Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden für die Hilfe, die die Mitglieder bei der Unterbringung der Kriegsflüchtlinge geleistet haben und weiter leisten. Dmitrij Yegudin, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Duisburg – Mülheim – Oberhausen, dankte der Stadtverwaltung für die Art und Weise, mit der die Geflüchteten aufgenommen und versorgt werden: „Da leistet Oberhausen hervorragende Arbeit.“

Lev Schwarzmann, Vorsitzender der Liberalen jüdischen Gemeinde Perusch erinnerte an die Bedeutung von Chanukka: das Öl-Wunder nach dem Sieg der Juden über die hellenistischen Besatzer vor rund 2190 Jahren. Nach der Überlieferung hätte das Öl, das im zurückeroberten und wiedergeweihten Tempel noch gefunden wurde, den Leuchter nur einen Tag leuchten lassen – und brannte dann doch acht Tage.

So wird an Chanukka acht Abende hintereinander jeweils eine Kerze mehr entzündet. Familien kommen zusammen, essen Fettgebackenes wie Kartoffelpuffer oder Krapfen, singen und spielen miteinander. Schwarzmann erinnerte auch an die jüdischen Ukrainerinnen und Ukrainer, die in diesen Tagen im Krieg Chanukka feiern: „Man sah damals und sieht heute – das Licht siegt immer über die Dunkelheit.“

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