(Foto: St.-Clemens-Hospital)
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Geldern. Das Küchenteam um Claudia Ingendae sorgt dafür, dass es für die Patient*innen ein kleines bisschen weihnachtlich wird.

Über die Feiertage wird es vielerorts still: Betriebe machen Pause, Behörden haben geschlossen und in den Schulen gibt es Ferien. Anders ist es im Krankenhaus. Um die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu sichern, geht hier alles seinen gewohnten Gang. Im Dienst sind Ärzte, Pflegekräfte und eine ganze Reihe von fleißigen Helfern, die im Hintergrund zuverlässig ihre Arbeit leisten. „In unserer Küche zum Beispiel müssen wir täglich vier Mahlzeiten zubereiten: das Frühstück, ein warmes Mittagessen, bei dem mehrere Menüs zur Wahl stehen, Nachmittagskaffee mit Gebäck und ein Abendessen“, zählt Küchenleiterin Claudia Ingendae auf. Mit „Wir“ meint sie ihr insgesamt 30-köpfiges Team, von denen jeweils 13 Kräfte an jedem Feiertag am Herd, am Verteilerband oder an der Spülstraße stehen.

Zwar sind an Weihnachten weniger Patientinnen und Patienten im Haus, in der Küche geht es dennoch turbulent zu. „Wir möchten die Zeit für alle schön gestalten. Deshalb kümmern wir uns zusätzlich um ein paar kleine Aufmerksamkeiten“, freut sich die gelernte Wirtschafterin. Man sieht ihr an, wie sehr ihr diese liebevollen Gesten am Herzen liegen. An Heiligabend gibt es für alle Kranken auf den Stationen einen süßen Gruß ans Bett und am Abend Kartoffelsalat – eben klassisch niederrheinisch. An den Weihnachtstagen wird das Essen festlich: Zur Wahl stehen zum Beispiel Pasta mit Lachs dazu ein Salat, Schweinebraten, Kaisergemüse und Petersilienkartoffeln oder Hähnchenbrust mit Kürbiskruste, Broccoli und Kroketten. Als vegane, vegetarische Variante bietet die Krankenhausküche eine Nudel-Gemüsepfanne und leckere Gemüsetörtchen an. Zum Frühstück gehören Brötchen, die täglich frisch aufgebacken werden. Und auch die Besucher kommen nicht zu kurz. „Für unsere Patientinnen und Patienten ist es schade, dass sie nicht mit ihren Familien feiern können. Deshalb ermöglichen wir ihnen zumindest eine kleine Kaffeestunde mit ihrem Lieblingsmenschen“, betont Claudia Ingendae. Dazu stellen die Küchenfeen Buffetwagen mit Heißgetränken, Säften, Gebäck und Obst auf alle Stationen.

Hat die Küchenchefin im Blick, wie viele Portionen sie an Weihnachten benötigt? „Nicht wirklich“, sagt sie lachend. „Das ist in jedem Jahr meine Weihnachtslotterie.“ Klar, es werden viele Patientinnen und Patienten zu den Feiertagen entlassen. Doch immer gibt es erkrankte Menschen, die an Weihnachten eine intensive medizinische und pflegerische Versorgung benötigen. „In manchen Jahren sind das 80 Personen, in anderen 160“, weiß Claudia Ingendae aus Erfahrung. Gerade bei frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse wird es spannend. „Zu viel zu haben, ist schwierig. Dann müssen wir die Produkte schnell verarbeiten, damit sie nicht ungenießbar werden. Zu wenig aber ist noch viel schlimmer. Schließlich wollen wir, dass es jedem gut geht.“ Das gilt übrigens auch für ihr Team. Gemeinsam werden die Dienste an allen Feiertagen abgestimmt und durchgeführt, so dass jeder auch noch Zeit für die Familie findet.



Küche im St.-Clemens-Hospital – 365 Tage im Jahr im Dienst
An normalen Tagen kocht das Küchenteam durchschnittlich 500 Mittagessen für die Patientinnen und Patienten des Krankenhauses, für die Rehabilitanden in der benachbarten Gelderland-Klinik und für Mitarbeitende. Neben den Tagesgerichten bereiten sie auch Spezialkost zu, zum Beispiel für Patientinnen und Patienten mit Unverträglichkeiten oder Schluckbeschwerden. Gerade diesen Personenkreis hat Claudia Ingendae besonders im Blick. „Für die Betroffenen ist die Umstellung auf passierte Kost ein Riesenschritt, der nicht leichtfällt. Deshalb haben wir für sie eigene Rezepte erarbeitet. Jeder Mitarbeitende der Küche muss die Speisen probieren, damit er weiß, worauf er zu achten hat“, beschreibt sie ihr Anliegen. So entwickelte das Team beispielsweise eine Brotterrine, die mit dem Löffel gegessen wird. Schmecken tut sie wie ein Marmeladenbrot. Damit es für alle heißt: Guten Appetit!
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