Eine Gruppe von drei Platanen, für die im zukünftigen Ferienpark kein Platz war (Foto: FFF Rees)
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Rees. Die Stadt Rees führt derzeit Rodungsarbeiten am Reeser Meer durch, um das Areal für den Bau des Ferienparks vorzubereiten. Damit werden die Rodungen aus dem letzten Winter fortgesetzt, die von der Fridays-For-Future Ortsgruppe Rees stark kritisiert worden sind. Im Februar hatten die Aktivisten noch eine Demonstration gegen die Baumfällungen durchgeführt. Seitdem hat die Stadt Rees allerdings den Hintergrund der Fällungen enthüllt und der Öffentlichkeit einen neuen Investor für das Gelände präsentiert.

Glücklich sind die Klimaschützer aber trotzdem nicht. „Wir respektieren das Interesse der Stadt an diesem Ferienpark, aber der Öffentlichkeit wurde ein nachhaltiges und transparentes Vorgehen versprochen. Was jetzt allerdings wieder passiert, ist weder das eine noch das andere“, sagt Roland Mümken von FFF-Rees. Die Klimaaktivisten kritisieren zum einen die Informationspolitik der Stadt Rees, durch die Bürgerinnen und Bürger weitgehend im Dunkeln gelassen werden. Zum anderen kritisieren die Aktivisten die aus ihrer Sicht unverhältnismäßig radikalen Rodungen. „Wir haben nicht erwartet, dass dieser Ferienpark ohne Eingriffe in die Natur gebaut werden kann. Aber wir haben auch nicht erwartet, dass so viel Natur geopfert werden muss. Es ist doch absurd, dass es im Uferbereich offensichtlich keine einzige Baumgruppe und noch nicht einmal Einzelbäume gab, die in den Ferienpark integriert werden hätten können, obwohl auf den Werbebildern, die man uns im März gezeigt hat, überall ausgewachsene Bäume zu sehen waren“, beklagt Jule Schwartz.

Angesichts der globalen und unwiederbringlichen Zerstörung der Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen sehen die Klimaschützer die Stadt Rees als dazu verpflichtet an, alles dafür zu tun, um so viele Bäume wie möglich zu erhalten. „Wir müssen aber davon ausgehen, dass dies noch nicht einmal versucht worden ist, nicht in diesem Fall und auch nicht in anderen Fällen. Dass Klima- und Artenschutz in unseren Zeiten Priorität haben müssten und was das mit Bäumen in Rees zu tun hat, versteht die Stadtverwaltung bis heute nicht ausreichend“, glaubt Roland Mümken.

Die Aktivisten befürchten außerdem, dass sich der Ferienpark aufgrund steigender Kosten und Zinsen doch nicht realiseren lassen könnte. „Das Gelände ist jetzt zuerst einmal demoliert worden, sowohl in seinem ökologischen Wert als auch in seinem Erholungswert für die Reeser Bevölkerung. Wir hoffen, dass es das am Ende wert war.“

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